Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 361 die verschiedenartigsten Verwendungszwecke, Kriegsmaterial etc.). Der gesamte Rohstahl wird in elektr. Ofen nach dem System Heéroult-Lindenberg erschmolzen. Werksanlagen: Kraftzentrale mit insgesamt 3000 PS. Leistung, Stahlwerk mit einem Martinofen und drei Elektrostahlöfen, Hammerwerk, Kaliberwalzwerk, bestehend aus einer Block- und Fertig- strasse, Blechwalzwerk, Magnetfabrik zur Herstellung permanenter Magnete für Mess- instrumente und Zündapparate, Glüherei mit Zentral-Generatorenanlagen, mechan. Werk- stätten, Härterei und Vergüterei, chemisches und physikalisches Laboratorium nebst Ver- suchsanstalt, Versandhaus mit maschineller Adjustage, Helmfabrik zur Erzeugung beschuss- sicherer Stahlhelme und Stirnkappen, Arbeiter-Speiseanstalt 4 Beamtenwohnhäuser nebst Baugelände von 8000 qm, Gründstücke für die Arbeiterkolonie 30 000 qm. Zurzeit 1050 Arbeiter u. Beamte. Betriebserweiter. u. Verbesser. erforderten 1912/13–1917/18 ca. M. 320 000, 418 000, 217 284, 463 157, 55 978, 100 960. Umsätze 1909/10–1912/13: M. 2 200 512, 2 669 548, 3 929 228, 4 352 274; 1913/14–1917/18 erhöhter Absatz (1917/18 M. 33 000 000 Versand) 1914/15–1917/18 umfangreiche Kriegs-Lieferungen. Ferner befasst sich die Ges., sowie ihre Tochtergesellschaft, die Elektrostahl G. m. b. H., deren sämtliche Stammanteile die Ges. besitzt, mit der Ausarbeitung und Verwertung metallurgischer Verfahren aller Art, insbesondere auf dem Gebiete der Eisen- und Stahl- erzeugung, sowie mit der Lieferung von Elektrostahlanlagen, System Héroult-Lindenberg. Die Elektrostahl G. m. b. H. besitzt mehrere auf die Erzeugung von Elektrostahl bezug- habende Patente, von denen die wichtigsten bis 1925 laufen. Sie vergibt Lizenzen für die Benutzung dieser Patente und befasst sich mit der Lieferung betriebsfertiger Elektrostahl- öfen. In den letzten drei Jahren sind 24 Elektrostahlöfen für 180 Tonnen Schmelzgut- Einsatz abgeliefert bezw. noch im Bau begriffen. Von den vereinnahmten Lizenzen erhält die Stahlwerke Rich. Lindenberg A.-G. einen bestimmten Prozentsatz im voraus. Die in den letzten drei Jahren erzielten Gewinne hat die Elektrostahl G. m. b. H. vorgetragen. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000; urspr. M. 2 250000, begeben zu 110 %. Die Gründer haben auf Grund einer untereinander eingegangenen Verpflichtung der Akt.- Ges. einen Organisations- u. Dispos.-F. im Betrage von M. 112 500 zur Verfüg. gestellt. Die A. o. G.-V. v. 29 /4. 1909 beschloss Erhöhung um M. 750 000, begeben zu pari. Diese neuen Aktien dienten z. Erwerb. sämtl. M. 1 000 000 St.-Anteile (eingez. mit 67½ %) der Elektro- stahlges. m. b. H., in Remscheid. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 26/11. 1917 um M. 1 000 000 (auf M. 4 000 000) in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1917. Die jungen Aktien wurden an eine Bankgemeinschaft gegeben, die sich verpflichtete, sie den bisherigen Aktionären zum Nenntwert franko valuta zum Bezuge anzubieten, u. zwar derart, dass auf 3 alte Aktien 1 neue bezogen werden konnte. Aktionäre, die das Bezugsrecht nicht ausübten, erhielten den Betrag von M. 335,35 in bar ausgezahlt; für diese Kap.-Erhöh. einschl. Kosten wurden aus dem Reingewinn des J. 1916/17 M. 1 200 000 zurückgestellt. Das Bezugsrecht war v. 30./1. bis 21./2. 1918 auszuüben. Hypoth.-Anleihe: M. 1 800 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1910, Stücke à M. 1000, rückzahlbar zu 102 %. Zs. 15./5. u. 15./11. Tilg. It. Plan ab 1914 bis 1938 durch jährl. Auslos. im Aug. auf 15./11.; seit 1914 verstärkte Tilg. zulässig. Aufgenommen zur Abstossung der Bankschuld u. zur Verstärkung der Betriebsmittel. In Umlauf am 30./6. 1918: M. 1 625 000. Zahlst: wie Div. Kurs in Berlin Ende 1912–1917: 100, 98, 97.50*, –, 93, – %. Aufgelegt am 11./9. 1912 zu 100 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers. Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 4 % Div., 8 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1918: Aktiva: Grundstücke 670 045, Gebäude, Kanäle u. Schorn- steine 1 209 920, Dampfkessel, Hämmer, Masch., Rohrleitungen 1, Öfen 1, Walzen 1, Labo- ratorium 1, Mobil. 1, Gleise u. Transportgeräte 1, Geräte u. Werkzeuge 1, Fuhrpark 1, Arb.- Kolonie 65 515, Wertp. 2 151 072, Beteilig. 844 000, Vorräte 3 379 526, Debit. 8 523 428, Kassa 285 079. – Passiva: A.-K. 4 000 000, R.-F. 1 000 000 (Rückl. 100 000), Ergänz.-F. 1 000 000, Oblig. 1 625 000, do. ausgel. 6120, do. Zs.-Kto 5827, Talonsteuer-Res. 30 000, unerhob. Div. 1940, Rückstell. für Oblig.-Zs. 9140, Kredit. 5 946 661, Div. 1 000 000, Sondervergüt. 1 600 000, Tant. an A.-R. 205 217, Wohlf.-Zwecke 400 000, Vortrag 298 688. Sa. M. 17 128 594. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 1 123 539, Oblig.-Zs. 74047, Kriegsunterstütz. 982 917, Abschreib. 50 414, Gewinn 3 603 905. – Kredit: Vortrag 320 000, Gewinn aus Fabrikation etc. 5 514 824. Sa. M. 5 834 824. Kurs Ende 1912–1918: 177.50, 166, 154*, –, 370, 599, 285 %. Zugel. sämtl. M. 3 000 000, davon aufgelegt am 11./9. 1912 M. 2 000 000 zu 170 %. Aktien No. 3001–4000 seit März 1918 lieferbar. Notiert in Berlin. Dividenden: 1906/07: 9 % auf M. 1 687 500 bezw. M. 1 300000; 1907/08 u. 1908/09: 10, 10 % auf M. 2 250 000; 1909/10–1917/18: 8, 9, 12, 12, 12, 25, 25, 25, 25 %. Ausserdem für 1916/17 einen Bonus von M. 100 u. für 1917/18 einen solchen von M. 400 auf jede Aktie verteilt. Direktion: Gen.-Dir. Rich. Lindenberg, Walter Eilender, Alfred Polscher. Aufsichtsrat: Vors. Präsident Dr. Walther Rathenau, Stellv. Bank-Dir. Oskar Schlitter, Geh. Komm.-Rat Felix Deutsch, Bankier Karl Joerger, Geh. Justizrat Maxim. Kempner, Berlin; Ing. Alb. Hirth, Stuttgart-Cannstatt; Dir. Carl Zander, Zürich; Dir. Georg Zapf, Mülheim a. Rh. Prokuristen: Fritz Bodemann, Kurt Ziesing. Zahlstellen: Berlin: Berliner Handels-Ges., Deutsche Bank, Delbrück Schickler & Co.