Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Appretur, einer Verzinkerei, Werkstätten zum Bau von Lokomotiv- u. Schiffsüberhitzern u. Rohrschlangen, einer Fittingsschmiede u. einer Brückenbauanstalt. Das Werk Gröditz besteht aus einem Martinwerk mit 5 Öfen, einem Bessemerstahlwerk, einem Tiegelstahlwerk, einem Schmiede- u. Presswerk, einer Fabrik zur Erzeugung von Rädern u. Radsätzen für Eisenbahnwagen, Tender u. sonstige Eisenbahn- u. Kleinbahn-Fahrzeuge, aus Röhren- giessereien, einer allg. Graugiesserei, einer Weichguss-Fittingsfabrik, einer Stahlformgiesserei u. aus Bearbeitungswerkstätten für Geschützrohre etc. Das Werk Burghammer besteht aus einer Eisengiesserei. Die Grösse des Grundbesitzes der Ges. beträgt zus. ca. 2178 ha, wovon 89 ha bebaute Fläche; ca. 1769 ha sind Forsten u. Braunkohlenfelder. Zugänge auf Anlage-Konti erforderten 1917/18 M. 1 678 482. Etwa 670 Beamte u. 7000 Arb. An der Niederlausitzer Brikett-Verkaufs-Ges. m. b. H: in Berlin ist die Ges. mit 145 000 t jährl. beteiligt. Ausser- dem ist sie Mitglied des Baueisen-Verkaufs-Kontors G. m. b. H. in Berlin u. einer Anzahl anderer Syndikate der Eisenindustrie. Kapital: M. 19 000 000 in 12 500 Inh.-Aktien (Nr. 1–12 500) à M. 450 u. 13 375 Aktien (Nr. 12 501–25 875) à M. 1000. Früher M. 7 500 000 in Aktien à 200 Tlr. = M. 600, lt. G.-V.-B. v. 28./11. 1879 auf je M. 450 reduziert u. abgestempelt, bewirkt ab 3./6. 1880; A.-K. somit bis 1909: M. 5 625 000; erhöht lt. G.-V. v. 9./12. 1909 um M. 1 875 000 in 1875 Aktien à M. 1000, emittiert zwecks Erweiterung der elektr. Zentrale in Lauchhammer, der Errichtung einer elektr. Kraftfernleitung nach den Gröditzer u. den Riesaer Werken, sowie sonstiger Betriebs- erweiterungen. Die Dresdner Bank übernahm diese neuen, ab 1./7. 1909 div.-ber. Aktien zu 165 % u. bot den Aktionären v. 15.–30./12. 1909 auf nom. M. 3150 alte Aktien eine neue Aktie von M. 1000 zu 170 % an. An dem Nutzen, den die Dresdner Bank an den nom. M. 90 000 neuen Aktien erzielt, die den Aktionären nicht zum Bezuge angeboten werden, war die Ges. mit % u. die Dresdner Bank nur mit ½ beteiligt. Auf die neuen Aktien sind 25 % u. das Agio sofort u. restliche 75 % am 1./4. 1910 eingezahlt. Agio mit M. 1 120 696 in R.-F. Die a. o. G.-V. v. 29./1. 1912 beschloss weitere Erhöhung des A.-K. um M. 2 500 000 (auf M. 10 000 000) in 2500 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1912, übernommen von einem Konsort. zu 150 %, angeboten den alten Aktionären 3:1 v. 6.–21./2. 1912 zu 155 %. Agio mit M. 1 118 701 in R.-F. Die neuen Mittel dienten zur Erricht. eines neuen Blechwalz- werkes sowie zur Vergrösser. des Martinwerkes u. zu sonst. Neubauten u. Herstellungen. Zum weiteren Ausbau der Werksanlagen beschloss die G.-V. v. 4./11. 1916 nochmalige Erhöh. des A.-K. um M. 3 000 000 (auf M. 13 000 000) in 3000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1916, übernommen von der Dresdner Bank zu 150 %, angeboten den alten Aktionären 10: 3 v. 2.–30./12. 1916 zu 155 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 31./7. 1918 um M. 6 000 000 (auf M. 19 000 000) in 6000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1918, übernommen von der Dresdner Bank zu 195 %, angeboten den alten Aktionären v 19./8.–14./9. 1918 zu 200 % Gründerrechte: Bei jeder Erhöh. des A.-K. waren die ersten Aktienzeichner, beziehentlich deren Rechtsnachfolger, nach Verhältnis ihrer Zeichnungen die eine Hälfte der neu zu emittierenden Aktien zum Pari-Kurse zu übernehmen berechtigt, jedoch nur, wenn und soweit das A.-K. über den urspr. Betrag von M. 7 500 000 hinaus erhöht wird. Diese Rechte sind im Juli 1905 durch eine einmalige Zahlung von 1.618 % vom Betrage der urspr. Zeichnungen abgelöst. Diese Ablös. ist bis 1909 für 99.6 % des urspr. Betrages von M. 7 500 000 durchgeführt u. nunmehr als abgeschlossen zu betrachten. Nur M. 30 000 sind noch ausständig, deren Inhaber aber bei den letzten Kap.-Erh. v. 29./1. 1912 u. 4./11. 1916 keinen Gebrauch von ihren Rechten machten. Hypothekar-Anleihe: I. M. 2 000 000 in 4 % Oblig., 4000 Stücke à M. 500 v. Juni 1889. Zs. 2./1. u. 1./7., Verl. im Okt. auf 2./1., rückzahlbar von 1891–1927 mit jährl. mind. 1¼ % u. Zs., Erhöh. der Tilg.-Quote vorbehalten. Verj. der Coup. in 4 Jahren, der verl. Stücke in 10 Jahren. Umlauf 30./6. 1918 M. 739 500. Zahlst. wie bei Div. Kurs in Dresden Ende 1906–1917: 100.75, –, 100, 100, 100, 99.75, 97.50, 97, 90*, –, 92, – %. II. M. 1 500 000 aufgenommen lt. G.-V.-B. v. 28./12. 1900 in 5 % Teilschuldverschreib., rückz. zu 103 %, Stücke Lit. A (Nr. 1–1000) à M. 1000, Lit. B (Nr. 1001–2000) à M. 500, lautend auf den Namen der Dresdner Bank in Dresden oder deren Ordre, übertragbar durch Indossament. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1905 bis längstens 1930 durch jährl. Ausl. von 2 % u. ersp. Zs. im Jan. auf 1./7.; kann verstärkt, auch ganz mit 6 monat. Frist auf 2./1. oder 1./7. gekündigt werden. Verj. der Coup. 4 J. (K.), Stücke 10 J. (F.). Zur Sicherstellung hat die Ges. zu gunsten der Inhaber der Teilschuldverschreib. eine Sicherungshypoth. von M. 1 550 000 nebst 5 % Zs. jährl., u. zwar als Gesamthypoth., durch Verpfänd. verschiedener Grundstücke bestellt, u. zwar in Gröditz, Gröba, Riesa, Peritz, Burghammer, Frauendorf, Lauchhammer, Costebrau, Zschornegosda, Naundorf. Auf einigen Grundstücken haftet die Hypoth. an erster Stelle. Auf den übrigen Grundstücken geht ihr lediglich die im Jahre 1889 aufgenommene 4 % Anleihe von M. 2 000 000, die auf den sächsischen Grundstücken als Darlehnshypoth., auf den preussischen als Grundschuld eingetragen ist, im Range voraus. Die verpfändeten Grundstücke u. Gebäude haben einen Gesamtflächeninhalt von rund 1900 ha u. sind taxiert zu M. 9 503 946. In Umlauf Ende Juni 1918: M. 863 000. Zahlst.: Ges.-Kasse; Dresden, Berlin u. Leipzig: Dresdner Bank. Kurs in Dresden Ende 1901–1917: 101.50, 105, 106.50, 106, 105.25, 105.75, –, 105, 105, 105, 105, 103.25, 103.50, 104.25*, –, 100, – %. Aufgelegt 26./2. 1901 zu 100 %; eingeführt 13./4. 1901 zu 103 %. Der Erlös der Anleihe II diente zum Bau einer Förderungsanlage u. einer Brikettfabrik behufs Ausnutzung der im Besitze der Ges. befindl. reichen Braunkohlenfelder.