368 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. des kgl. Handelsgerichts Regensburg am 6./10. 1862 mit dem damaligen Sitz Maximilianshütte eingetragen; sie verlegte 1871 ihren Sitz nach München u. lt. G.-V. u. 18./8. 1911 nach Rosenberg (Oberpfalz). Zweck: Herstellung von Eisen, Stahl und allem demjenigen, was sich in irgend einer Weise auf diese Fabrikation bezieht. –— Fabrikate: Roheisen, Eisenbahn-ÖGber- baumaterialien, Stabeisen, Blech, Handels- u. Maschinenguss, Schlackenziegel u. Thomas- pbhosphatmehl. Besitztum: Die Ges. besitzt folgende Anlagen: A) in Bayern: 1. Die Maxhütte bei Haidhof (Oberpfalz) mit Martinstahlwerk, Stabeisen- u. Feinblechwalzwerken; 2. das Eisenwerk Fronberg bei Schwandorf (Oberpfalz); 3. die Gruben „Karoline, Klenze, Etzmanns- berg u. Fromm“ bei Sulzbach, „Leoni u. Maffei“ bei Auerbach (Oberpfalz), ferner Gruben- felder in der Oberpfalz u. in Oberfranken, sowie die Mehrheit der Kuxe der Gew. Wittelsbach – Eisensteingruben – in Hollfeld (Bayern); 4. Hochofenanlage mit 6 Hochöfen, Thomasstahl- werk u. Walzwerk in Rosenberg (Oberpfalz); 5. das Kalkwerk in Lengenfeld bei Amberg; B) in Thüringen; 1. die Eisensteingruben in Schmiedefeld, Eisenberg, Könitz, Lobenstein u. Ilmenau; 2. die Hochofenanlage mit Schlackenziegelei in Unterwellenborn; C) in Sachsen: das König Albert-Werk bei Zwickau mit Thomasstahlwerk u. Walzwerk; D) in Preussen: 1. die Eisensteinbergwerke bei Kamsdorf u. Schleusingen (der gesamte, der Ges. verliehene Besitz von Eisensteingrubenfeldern in Bayern u. Sachsen beträgt 50 131 ha, doch erfolgt z. Z. nur auf 1855 ha die Förderung von Eisenstein); 2. das Kalkwerk Öpitz bei Pössneck; 3. die Kohlenzeche Maximilian bei Hamm in Westfalen. (Siehe unten.) 1906 wurde eine allg. Betriebs-Res. bzw. ein Amort.-F. geschaffen, dem der Mehrbetrag der Abschreib. auf die Anlagen über die regelmässigen Abzugsquoten aus dem Gewinn hinaus überwiesen wird. Die Maximilianshütte ist mit M. 200 000 an der Bayer. Lloyd Schiffahrts-Ges. A.-G. in Regensburg beteiligt. Um die Ges. für die Beschaffung des Bedarfes an Kohlen und Koks unabhängig zu machen, hat dieselbe südöstl. von Hamm i. Westf. (in den Gemeinden Hamm, Braam- Ostwennemar, Mark, Uentrop, Werries, Norddinker u. Heessen, in den Kreisen Hamm, Soest, Beckum) einen Komplex von 8 preuss. Maximalfeldern erworben. Die Aufschliessung dieser Kohlenfelder geschah durch Errichtung einer Doppelschachtanlage; daran an- schliessend wurde eine Kcekerei erbaut. Mit der Abteufung der Schachtanlage wurde 1902 begonnen. Erzeugt wurden 1913/14 19 196 t Koks, 325 t Teer u. 235 t schwefel- saures Ammoniak. Ziegelei produzierte 4 910 990 Stück gebrannte Steine, welche ausschliessl. im eigenen Betrieb verwendet wurden. Produktion im I. Betriebshalbj. 1914/15: 23 574 t Kohlen, 82 470 t Koks, 2843 t Teer, 1128 t schwefelsaures Ammoniak, 302 t Benzol. Von den ausgeführten umfangreichen Tagesanlagen seien hauptsächlich genannt die Schacht- halle, Sieberei von 250 t u. Kohlenwäsche von 150 t Stundenleist. nebst Kläranlage, 2 Koks- ofenbatterien von je 80 Grosskammeröfen, Kohlenturm mit einem Fassungsvermögen von 2000 t, die Teer-, Ammoniak- u. Benzolfabrik, die Waschkaue, Magazin u. Verwalt.-Gebäude sowie die Vergrösserung der Kolonie durch Bau von 45 Häusern mit 89 Wohnungen. Die Kolonie besteht aus 343 Häusern mit 824 Wohnungen für Beamte u. Arbeiter, sowie einer Polizeistation u. einem Beamten- u. Arb.-Gasthaus. Die Entwicklung der Kohlenzeche Max:milian wurde im Mai 1914 durch grosse Wasserzuflüsse auf der Wettersohle empfindlich gestört. Die mit allem Nachdruck begonnene Entfernung der eingedrungenen Wassermassen war aber nicht durchführbar, weil der Ausbruch des Krieges die Mehrzahl der Arbeiter u. insbesondere sämtliche Kesselheizer zu den Fahnen rief; es war damit unmöglich ge- macht, den zum Betrieb der Pumpen nötigen Dampf zu erzeugen. Am 14./8. 1914 musste sich die Verwalt. entschliessen, die Schachtanlage ersaufen zu lassen, nachdem vorher noch ein Teil der Pumpen sowie alle Ventilatoren, Haspel u. Förderwagen entfernt. waren. Die Anlagen über Tage sind gegen Witterungseinflüsse hinreichend geschützt. Über die Wiederinbetriebsetzung der Zeche kann derzeit noch kein Urteil abgegeben werden; die Entscheidung dieser Frage wird nach Friedensschluss einer der kommenden G.-V. obliegen Für Neubauten und Erwerbungen wurden 1917/18 verausgabt: a) in Preussen für die Kohlenzeche „Maximilian“ bei Hamm, für die Eisensteinbergwerke bei Kamsdorf u. Schmiedefeld M. 6685, b) in Thüringen für die Eisensteinbergwerke u. die Hochofen- anlage nebst Schlackenziegelei in Unterwellenborn M. 70 579, c) in Sachsen für das „König Albert-Werk“ bei Zwickau M. 19 821, d) in Bayern für die Oberpfälzer Gruben, Hochöfen-, Stahl- u. Walzwerke in Rosenberg, Martin- u. Walzwerke in Maxhütte-Haidhof M. 441 473, zus. M. 538 558. Produktion 1906/07–1915/16: Es wurden gefördert an Spat- u. Brauneisenstein: 373 268, 473 589, 434 672, 418 538, 522 174, 592 995, 622 268, 632 337, 416 850, 373 296 t; erblasen wurden in den Hochöfen an Roheisen: 154 713, 180 759, 171 435, 176 086, 211 093, 233 001, 243 630, 251 390, 178 447, 170 321 t; an Gusswaren: 3774, 3538, 4134, 4134, 5521, 5142, 5464, 5962, 3494, 3015 t; fertige Eisen- u. Stahlerzeugnisse: 154 623, 149 330, 152 018, 154 085, 177 725, 199 776, 209 168, 203 308, 157 266, 172 176, 140 503 t. Arbeitslöhne 1917/18: M. 7 252 347. Beteilig. bei Stahlwerksverband 177 494 t,. davon entfallen auf Halbzeug 5000 t, Eisenbahn- material 73 743 t u. Formeisen 98 746 t. Infolge des Krieges arbeiteten die Werke der Ges. mit eingeschränkten Betrieb; die Erzeugung war deshalb in den meisten Produkten der Ges. geringer. Die Ges. arbeitet aber jetzt für die Heeresverwalt., so dass die Erzeug. wieder gestiegen ist. Produktionsziffern für 1916/17 u. 1917/18 nicht veröffentlicht.