Kohlenbergbau. Dividenden 1892/93–1906/1907: Vorz.-Aktien: 4, 5, 7, 8, 9, 10, 12, 12, 12, 12, 12, 12, 12, 12, 12 %; St.-Aktien: 0, 0, 0, 0, 3, 4, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6 %. Siehe oben. Direktion: Geh. u. Oberbergrat Ad. Schlösser. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Bergrat u. Oberbergrat Friedr. Kast, Clausthal; Oberbergrat Ferd. Schünemann, Zellerfeld; Reg.-Rat Rich. Boehr, Hannover. Bemerkung: Seit 1907/08 werden Div. u. statist. Angaben nicht mehr veröffentlicht. Braunkohlen- und Briket-Industrie A.-G. in Berlin, W. 8, Mohrenstr. 10. Gegründet: 29./6. 1900; eingetr. 20./9. 1900 u. 14./10. 1904k. Gründung s. Jahrg. 1902/03. Zweck: Erricht., Erwerb, Ausbeut., Pachtung, Betrieb, Verpacht. u. Veräusser. von Berg- werken u. Bergwerksgerechtsamen, sowie industr. Anlagen aller Art, vornehmlich der Braun- kohlen- u. Brikett-Ind. Die Ges. besitzt u. betreibt 5 Braunkohlenbergwerke mit Brikett- fabriken, u. zwar Bismarck I b. Poley N.-L., Gotthold b. Annahütte N.-L., Milly b. Bock- witz N.-L., Emanuel bei Dolsthaida N.-L. u. Marie-Anne bei Kleinleipisch N.-L. Zu diesen Bergwerken gehört ein im Besitze der Ges. befindliches, rund 3940 ha grosses, in den Gemeinden Särchen, Sallgast, Clettwitz, Bockwitz, Mückenberg, Naundorf, Dolsthaida, Gohra, Nehrsdorf, Staupitz, Zschornegosda, Costebrau, Grünewalde, Kleinleipisch, sowie in den Gutsbez. Mücken- berg, Poley u. Grünhaus belegenes Grundstücksareal. Hierzu kommen 6, 83 ha selbständige Kohlenabbaugerechtigkeiten. 95 % der Gesamtförderung wird im Tagebau gewonnen. Mit 4 Braunkohlenbergwerken (Gotthold ausgenommen) ist eine mit Hauptbahnanschlüssen ver- sehene Brikettfabrik verbunden. Die zum Braunkohlenbergwerk Bismarck I gehörige, in der Gemeinde Särchen belegene Brikettfabrik besitzt eine Leistungsfähigkeit von 120 000 t jährl. Auf der mit dem Braunkohlenbergwerk Milly verbundenen Brikettfabrik kann bei vollem Betriebe jährl. eine Leistung von 240 000 t erzielt werden. Zum Braunkohlenbergwerk Emanuel gehört eine Fabrik mit einer Leistungsfähigkeit von 360 000 t jährlich. Die Brikett- fabrik Marie-Anne leistet z. Z. 300 000 t. Zus. sind 51 Pressen in Betrieb. Auf sämtl. Werken werden a. 3500 Arbeiter beschäftigt. Ausgaben für Neuerwerb. u. Neuanlagen 1907/08–1917/18: M. 1 009 000, 1 714 000, 2 992 000, 1 148 576, 2 612 624, 3 450 649, 5 593 717, 1 025 608, 2875377, 2534 940, 4 858 343. Die Ges. gehört dem Niederlausitzer Briket- Syndikat m. b. H. in Berlin an. Die Absatz-Beteil.-Ziffer beträgt z. Zt. pro Jahr 1 056 000 t. Die Ges. ist ferner beteiligt bei Niederlaus. Wasserwerks-Ges. m. b. H., Senftenberg, bei Landges. Eigene Scholle G. m. b. H. in Frankf. a. O., bei der Kriegskreditbank Gross-Berlin, Berlin, bei Deutschen Formpuderwerken G. m. b. H., Brikettvertrieb Mark G. m. b. H., Berlin, Brikettvertrieb Pommern G. m. b. H.- Stettin, Brikettvertr. Osten G. m. b. H., Danzig, Brikettvertrieb Westen G. m. b. H., Hamburg, Brikettvertrieb Sachsen G. m. b. H., Dresden, Siedlung Heimat, G. m. b. H., Mückenberg, Sprengstoff-Bedarf-Ges. m. b. H., Berlin. Die Ges. hat während des Krieges die Erzeugung von elektrischer Energie für die Versorgung eines benachbarten Schmelzwerkes aufgenommen und einen längeren Stromlieferungsvertrag abgeschlossen. Ferner wurde der Absatz von Rohbraunkohle in grossem Umfange aufgenommen. Die Ges. hat, wie unten bei Kap. erwähnt, 969 Kuxe der Gew. Frielendorf erworben, wogegen M. 872 000 alte Aktien der Braunkohlen- u. Briket-Industrie A.-G. sowie ein Bar- betrag von M. 581 600 gewährt wurden. Die Gew. hat ein auf Braunkohle verliehenes Bergwerkseigentum von über 3000 ha, sowie ein Grundeigentum von etwa 50 ha bei Frielendorf, Bezirk Cassel. Durch Bohrungen u. Untersuchungsarbeiten sind rund 330 ha mit einer Kohlenmenge von etwa 200 Millionen Hektoliter bisher aufgeschlossen worden, die zum grösseren Teile im Tagebau gewonnen werden können. Das Werk ist durch eigenes Gleis an die Station Frielendorf der Staatsbahnstrecke Treysa-Malsfeld angeschlossen u. besitzt neben Abraum-, Kohlengewinnungs- u. Fördereinrichtungen eine Brikettfabrik mit 7 Pressen sowie ein Kraftwerk von 600 Kw. Kapital: M. 14 000 000 in 14 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000, erhöht zwecks Tilg. von Bankschulden und zur Verstärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 2./11. 1908 um M. 1 000 000 in 1000, ab 1./7. 1908 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsort. zu 150 %, angeboten den alten Aktionären zu 160 %. Agio mit M. 500 000 in R.-F. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 23./11. 1911 um M. 2 000 000 (auf M. 8 000 000) in 2000 Aktien, div.-ber. ab. 1./7. 1912, begeben zu 107 % an ein Konsort., angeboten den alten Aktionären im Febr. 1912 3:1 zu 180 % ohne Stück-Zs. Der Gewinn, der sich aus der Begebung der neuen Aktien ergab, fiel abzügl. einer 5 % Provis. für das Bankenkonsort. u. der Kosten der Ges. zu. Der Erlös dieser Emiss. diente im Verein mit der Anleihe III (siehe unten) zum Ausbau des Braunkohlenwerkes Marie Anne u. zur Verstärkung der Betriebsmittel. Die G.-V. v. 20./12. 1917 hat beschlossen, zum Erwerbe von 969 Kuxen der 1000 teiligen Gew. neueren Rechts Frielendorf, Bezirk Cassel, sowie zur Ablösung von Bankkrediten u. zur Verstärkung der Betriebsmittel das A.-K. um M. 6 000 000 (auf M. 14 000 000) durch Ausgabe von 6000 Stück, vom 1./1. 1918 ab div.-ber. Aktien zu erhöhen. Eine Bankengemeinschaft hat die neuen Aktien übernommen u. davon M. 5 000 000 den alten Aktionären zum Kurse von 175 % 8:5 zum Bezuge angeboten. Restliche M. 1 000 000 Aktien wurden der von Friedlaender-Fuld Nachlassverwaltung zu Berlin überlassen, welche M. 872 000 alte Aktien zur Durchführung des Kaufes der Kuxe der Gew. Frielendort geliehen hatte. Die Verrechnung dieser Aktien ist zum Kurse von 170 % erfolgt, zu welchem Kurse die genannte Nachlassverwaltung die 7