Kohlenbergbau. Kriegs-Kohlen-Gesellschaft Akt.-Ges. in Berlin, W. 9, Lennéstrasse 5. Gegründet: 14./6. bezw. 23./9. 1915; eingetr. 5./1. 1916. Der Betrieb der Ges. ist nicht auf Erwerb gerichtet; die Ges. verfolgt ausschliesslich gemeinnützige Zwecke. Die Ges. tritt, falls nicht die frühere Auflösung beschlossen ist, spätestens 6 Monate nach Friedens- schluss hinsichtlich des jetzt schwebenden Krieges in Liquid. Gründer: Königl. Preuss. Bergfiskus, Berlin; Caesar Wollheim, Berlin; Emanuel Friedlaender & Co., Berlin; Berg- werksges. Georg von Giesche's Erben, Breslau; Oberschlesische Kokswerke & Chemische Fabriken Akt.-Ges., Berlin; Fürst von Pless Hans Heinrich XV. auf Schloss Pless; Nieder- schlesisches Kohlensyndikat G. m. b. H., Waldenburg; Ilse, Bergbau-Akt.-Ges. Zweigniederlass. Berlin; Niederlausitzer Brikett-Verkaufs-Ges. m. b. H.; Rhein.-Westfäl. Kohlen-Syndikat, Essen. Zweck: Beschaffung, Verpacht., Verteil. u. Verwert. von Brennstoffen für die Provinz Ostpreussen u. die im Ausland besetzten Gebiete. Die Ges. darf alle Geschäfte tätigen, die den Ges.-Zweck zu fördern geeignet sind. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Nam.-Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Eingez. 25 %. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1918: Aktiva: Noch nicht eingez. A.-K. 4 500 000, Effekten 1 470 000, Kassa 13 271, Mobiliar 1, Debit. 24 045 378. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Kredit. 21 239 286, R.-F. 117 045, Gewinn-Rückstell. 2 116 370, Gewinn 555 948. Sa. M. 30 028 651. Gewinn- u. Verlust-Kto: Debet: Unk. 392 990, Mobil. 7284, Gewinn 555 948. – Kredit: Zs. 109971, Waren u. Frachten M. 846 251. Sa. M. 956 223. Dividende: Die Ges. verfolgt gemeinnütz. Zwecke (Gewinn 1915/16 M. 480 513; 1916/17 M. 1 860 402, 1917/18 M. 555 948). Direktion: Geh. Bergrat Ernst Stutz, Louisenthal. Aufsichtsrat: Vors. Wirkl. Geh. Rat Oberberghauptmann a. D. Gustav von Velsen, Stellv. Geh. Reg.-Rat Heinr. Goldkuhle, Geh. Oberfinanzrat Dr. Alfred Ryll, Bergwerks-Dir. a. D. Adolf Dröge, Bergwerks-Dir. Dr. Carl Dantz, Berlin; Dr. Otto Saeger, Breslau; Gen.-Dir. Hans Bie, Charlottenburg; Bergwerks-Dir. Arwed Pistorius, Kattowitz; Dir. Rob. Arends, Waldenburg; Dir. Albert Janus, Essen-Ruhr; Geh. Oberreg.-Rat Dr. Stapff, Geh. Bergrat Röhrig, Bergassessor a. D. Hubert Scherkamp, Berlin. Montan-Akt.-Ges. Balkan in Berlin-Lichterfelde, Drakestrasse 59. Gegründet: 29./3. 1912; eingetr. 11./5. 1912. Gründer: Steger & Goldberg G. m. b. H., vertreten durch die beiden Geschäftsführer Komm.-Rat Hans Steger u. Ing. Heinr. Goldberg, München; Ges. für Bergbau u. Ind. G. m. b. H., vertreten durch die beiden Geschäftsführer Ed. Patzig, Gauting u. Diplom-Ing. Georg Merkel, München; Neue bergbauliche Ges., vertreten durch den Geschäftsführer Ralf Baron Wrangel, Charlottenburg; Hofgärtnereibes. Theodor Blutl., B.-Wilmersdorf; Oberst Joh. Keppel, B.-Zehlendorf. Zweck: Erwerb von bergbaulichen Rechten aller Art, insbes. von solchen im südöstl. Europa, u. Verwert. solcher Rechte sowie Betrieb von einschlägigen Geschäften aller, Art. Die Ges. übernahm Bergrechte in Bulgarien u. zwar die Steinkohlenkonzessionen Prinzess Nadeschda, Zar Kalojan, Trnd nebst einigen markscheidenden Schürfkonzessionen, zus. rund 1200 ha, im Zentralbalkan, nördlich von Nikolajevo gelegen, u. einige Kupferlagerstätten im Kreise Vratza u. im Kreise Sliven. Der Abbau der Steinkohle auf Nadeschda u. Zar Kalojan ist vorbereitet. Zu einem namhaften Abbau konnte es wegen des Balkankrieges u. des Europäischen Krieges bezw. wegen der mangelhaften Transportverhältnisse noch nicht kommen. In den bisher aufgeschlossenen 7 Flözen, die bis zu 5 km streichende Länge u. eine Mächtigkeit von 1–4 m haben, ist allein über der Talsohle ein Kohlen- vermögen von 12–15 Millionen t festgestellt. Die Kohle hat 7700–8200 W. E. u. steht rein an; sie ist aber weich, weshalb die Hälfte der Förderung brikettiert werden muss. Der Transport von der Grube zur Eisenbahnstation Debovo soll mittels Drahtseilbahn (18 km) erfolgen. Die Brikettierungsanlage soll bei Debovo errichtet werden. Die Auf- schliessungsarbeiten in den Kupferfeldern der Ges. sind zurückgestellt. Die Unterbilanz stieg 1913 von M. 30 781 auf M. 45 552 u. 1914 auf M. 396778, nachdem M. 321 102 auf Konto Dubioso abgeschrieben. Der Fehlbetrag stieg 1915 auf M. 552 559, 1916 auf M. 600 352. Diese Abschreibungen auf Konto Dubioso enthalten ein Guthaben bei der Neuen Berg- baulichen Gesellschaft m. b. H., die durch den Weltkrieg ihre bei Smyrna liegenden Manganerz- felder vorläufig nicht verwerten kann. Infolge des Krieges ist der Steinkohlenbergbau sehr beeinträchtigt worden. Verhand- lungen wegen Errichtung der notwendigen Drahtseilbahn sind im Gange, auch soll der unschätzbare Reichtum der die Gruben umgebenden und bisher nichts einbringenden Wal- dungen durch Fabrikation von Eisenbahnschwellen, Holzkohle, Chemikalien für die Spreng- technik usw. ausgenutzt werden. Die G.-V. vom 21./9. 1916 beschloss die Veräusserung des Gesellschaftsvermögens im ganzen. Die Firma Janson & Pierstick in Hamburg hat sich bereit erklärt gegen Über- nahme aller Aktiven die gesamten Schulden der Gesellschaft in Höhe von ca. M. 355 000