Kohlenbergbau. Grube Anna und Grube Alwine zu ½ im Tagebau und %½ im unterirdischen Bau. Bei den übrigen Gruben Victoria I und Bertha, Grube Victoria II, Grube Wictoria III, Grube Ferdinand sowie den Gruben Waidmansheil und Waidmansglück, Kraft I und Kraft II aus- schliesslich im Tagebau. Zu vorstehenden Werksanlagen gehören u. a. 16 Brikettfabriken mit 66 einfachen, 25 Doppel- und 2 Vierkurbel-, zusammen 93 Brikettpressen, 5 Ziegeleien und umfangreiche sonstige Gruben- und Fabrikanlagen sowie Arbeiterkolonien. Die Ges. beschäftigt zus. etwa 4000 Beamte und Arbeiter. Die Niederlausitzer Kohlenwerke waren für die Brikettproduktion der im Senftenberger Revier gelegenen, unter B I bis B VI und unter G aufgeführten Brikettfabriken Mitglied der Niederlausitzer Brikett-Verkaufs-Gesellschaft m. b. H. zu Berlin und an dem Gesamt- kapital dieser Ges. mit M. 302 800 beteiligt, die in voller Höhe eingezahlt sind. Diese Ver- kaufsgesellschaft, deren Dauer ursprünglich bis zum 31./3. 1923 festgesetzt war, ist aufge- löst und dafür ein neues Syndikat für die gesamte Niederlausitz auf die Dauer von 10 Jahren geschlossen worden. Den Verkauf der Brikettproduktion der unter A, E I bis E III aufgeführten Werke und der Rohkohlenversandmengen sämtlicher Gruben hat die Gesell- schaft zu für sie günstigen Bedingungen für längere Dauer der Deutschen Kohlenhandels- gesellschaft m. b. H. in Berlin übertragen. Förderung Briketts Mauersteine Produktion: hl Stück Mauersteine Stück Briketts Ztr. Förderung Produktion: hl 1900 1901 1902/3 1903/4 1904/5 1905/6 1906/7 1907/8 7 815 198 8 092 569 8 847 791 7 661 726 10 389 207 12 225 832 23 546 207 23 352 133 10 019 856 2 814 360 530 25 Ö ―― 15 280 072 15 210 686 1908/9 1909/10 1910/11 1911/12 1912/13 1913/14 1914/15 1915/16 25 189 319 25 085 422 31 508 775 42 470 715 50 384 595 56 208 172 60 385 466 64 675 416 11 230 768 11 170 580 14 606 179 19 209 108 22 678 578 25 203 264 27 742 214 30 213 380 14 312 555 14 410 273 17 471 382 20 933 850 18 025 842 22 325 759 19 945 809 15 394 522 1916/17 u. 1917/18 konnte die frühere Produktion nicht erreicht werden. Kapital: M. 20000 000 in 900 Aktien I. Em. (Nr. 1–900) à M. 500 u. 19 550Aktien (Nr. 901–20 450) à M. 1000. Urspr. M. 450 000, erhöht 1884 um M. 550 000, 1888 um M. 200 000, 1897 um M. 1 300 000 in 1300 Aktien à M. 1000, wovon 300 Stück den Aktionären zu 116 % angeboten wurden. Die G.-V. v. 29./3. 1900 beschloss dann Erhöh. um M. 500 000, übernommen von der Bankfirma Carl Neuburger, Berlin zu 100 – 3 % für Stempel u. Kosten, angeboten den Aktionären zum gleichen Kurse. Fernere Erhöh. lt. G.-V. v. 12./5. 1902 um M. 1 000 000, begeben an das Bankhaus Carl Neuburger in Berlin zu pari, angeboten den Aktionären zu 105 %; lt. G.-V. v. 17./7. 1905 um M. 2 000 000, übernommen von Carl Neuburger zu 110 %, angeboten den Aktionären zu 115 %. Die G.-V. v. 21./5. 1910 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 6 000 000 durch Ausgabe von 6000, ab 1./4. 1910 div.-ber. Aktien. Von den Aktien hat die Firma Wulff & Co. G. m. b. H. zu Berlin einen Betrag von nom. M. 4 000 000 zu 170 % übernommen. Den Rest von nom. M. 2 000 000 übernahm die Deutsche Bank zu Berlin mit der Verpflichtung, sie zu 170 % den Besitzern der bisherigen Aktien 3: 1 anzu- bieten; geschehen im Juni 1910. Agio von etwa M. 3 800 000 in den R.-F. Von dem ihr aus dieser Kap.-Erhöh. zugeflossenen Gegenwert der Aktien hat die Ges. das nom. M. 2 700 000 betragende A.-K. der Kraft-Bergbau-Akt.-Ges. zu Leipzig, 501 Kuxe der 1000 teiligen Elzer Gruben-Gew. und 501 Kuxe der gleichfalls 1000 teiligen Gew. Alwine zu Zschornegosda von der Firma Wulff & Co. G. m. b. H., Berlin, gegen Zahlung von M. 7 000 000 erworben. Der Rest des Erlöses der neuen Aktien wurde zur Verstärkung der Betriebsmittel der Ges. verwendet. Zur Abstossung von Schulden nochmals erhöht lt. G.-V. v. 15./7. 1914 um M. 4 000 000 (auf M. 16 000 000) in 4000 Aktien, mit Div.-Ber. ab 1./10. 1914, begeben an ein Konsort. zu 158 % unter Tragung der Emiss.-Kosten, angeboten den alten Aktionären v. 25./3.–12./4. 1915 zu 170 % Agio mit M. 2 323 319 in R.-F. Die a. o. G.-V. v. 15./3. 1918 beschloss Erhöh. des A.-K. um weitere M. 4 000 000 (also auf M. 20 000 000) in 4000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./4. 1918, hiervon M. 2 000 000 von einem Banken-Konsort. zu 165 % übernommen, angeboten den alten Aktionären zu 170 %. Die restlichen M. 2 000 000 neuer Aktien sind zur Abgeltung des an die Gewerkschaft Germania zu Annahütte zu zählenden Kaufpreises sowie weiter zur Abgeltung eines im Interesse der Ges. von Freunden vorgelegten Aktienbetrages bestimmt, Hypoth.-Anleihen: I. M. 6 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 24./3. 1906, rückzahlbar zu 102 %, 5000 Stücke (Nr. 1–5000) à M. 1000 u. 2000 (Nr. 5001–7000) à M. 500, auf den Namen der Deutschen Palästinabank in Berlin oder deren Ordre lautend. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. durch jährl. Auslos. im Okt. (zuerst 1911) auf 1./4.; ab 1912 auch verstärkte Tilg. oder Totalkünd. zulässig. Sicherheit: Kaut.-Hypoth. von M. 6 200 000 auf den Bergwerksbesitz, Grundstücken, Brikettfabriken u. Ziegelei-Anlagen in Zschipkau (Grube Anna), Hörlitz (Betrieb Hörlitz), Costebrau (Grube Alwine), Costebrau (Unser Fritz), Gross-Räschen (Grube Victoria u. Bertha) zur ersten Stelle. Der Erlös dieser Anleihe diente zur Rückzahlung von M. 775 000 Oblig. der Anleihe von 1897 u. 1898, von M. 924 000 Grundschulden u. M. 421 500 Hypoth.- Schulden, der auf Grube Victoria haftenden Hypoth.-Schulden von M. 1 692 100, sowie zur Ablösung der sonstigen übernommenen Verbindlichkeiten der Grube Victoria, zur teilweisen Bezahlung des Kaufpreises für die Grube Victoria und endlich zur Verstärkung der Betriebs- mittel der Ges. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke 30 J. (K.) Zahlst.: Berlin: Ges.-Kasse, =