402 * Kohlenbergbau. fahrtsbgętriebe verhältnismässig günstig gearbeitet, während die Zeche Sellerbeck nennens- werte Überschüsse nicht gebracht hat; die Kohlenförder. auf dieser Zeche wurde im April 1905 eingestellt. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Central-A.-G. f. Tauerei in Ruhrort miterworben. Durch den Erwerb der Kannengiesser-Ges. sichert sich die Harpener Ges. einen grossen Einfluss auf das 1903 errichtete Rhein. Kohlenkontor (Kohlenhandel- u. Rhederei-Ges.), von dessen St.-Anteilen die Harpener Ges. bis 30./6. 1917 M. 1 576 500 über- nommen hat, sie erlangte dadurch ferner mit ihrem Besitz eines grossen Schiffparks eine dominierende Stellung in der Rheinschiffahrt. Die G.-V. v. 27./10. 1905 beschloss Ankauf des Bergwerks Siebenplaneten. Grösse des an die Harpener Zeche Neu-Iserlohn I anstossenden Feldes des Bergwerks 4 412 991 qm. Beteil. von Siebenplaneten im Kohlensyndikat 337 600 t für Kohlen, 64 600 t für Koks, 132 360 t für Briketts. Es sind 64 Koksöfen, 7 Brikettpressen u. 2 Förderschächte vorhanden. Die Kuxeninhaber haben als Abfind. pro Kux M. 4500 bar oder M. 2200 in Harpener Aktien erhalten (siehe auch unter Kapital u. besondere Bilanz von Siebenplaneten). Die Beteilig. bei Siebenplaneten stand bei Harpen ult. Juni 1918 mit M. 2 447 589 zu Buch. Ferner wurde 1905 die Majorität von nom. M. 319 500 Aktien der A.-G. Mainkette in Mainz (A.-K. derselben M. 400 000, Div. 1909–1917: Je 4 %) für M. 352 010 erworben. Der Betrieb wurde der Abteil. Schiffahrt der Harpener Ges. angegliedert. 1907 Beteiligung an den Gewerkschaften Victoria-Kobold bei Lünen, nach weiteren Ankäufen 1908/09 mit sämtl. 1000 bezw. 866 Kuxen (siehe auch bei Kap.), 1917 mit M. 2 688 602 zu Buch stehend. Mit dem Bau der beiden Schächte in dem Felde der Gew. „Victoria“ bei Lünen wurde 1907 begonnen. Schacht I erreichte im Juni 1909 bei einer Teufe von 435 m das Kohlengebirge; ebenso Schacht II im Dez. 1909 bei einer Teufe von 433 m. Das Abteufen ist auf beiden Schächten beendet. Die Aus- u. Vorrichtungsarbeiten nahmen einen solchen Verlauf, dass im Aug. 1912 die durchschnittl. Tagesförder. bereits 2000 t überschritt. Kohlen- förder. 1911/12–1915/16: 344 418, 615 203, 630 141, 496 739, 554 197 t. Seit 1912 ist die erste Batterie Koksöfen, bestehend aus 120 Grosskammeröfen mit Gewinnung von Nebenprodukten in Betrieb. Zur Deckung der Kosten für den vollständigen Ausbau der Zeche hat die Gew. eine Hypoth.-Anleihe von M. 8 000 000 aufgenommen, neben einer besonderen Anleihe von ca. M. 2 000 000 für die Arbeiterkolonie, für welche Summen die Harpener Ges. die Bürg- schaft übernahm. (Siehe auch unten.) Mit der Harpener Bergbau-Akt.-Ges. wurde ein Vertrag geschlossen, wonach der Betrieb der Zeche unter Aufsicht u. für Rechnung der ge- nannten Ges. geführt wird. Auf den Zechen Recklinghausen I u. II und Hugo I, II u. III lastet eine Bergwerks- abgabe von 1 % zu gunsten des Herzogs von Arenberg; für 1909/10–1916/17 M. 154 651, 152 153, 143 896, 163 819, 174 324, 136 672, 169 253, 187 631 gezahlt (siehe auch unten). Die Ges. Harpen besass Ende Juni 1918 2263 Beamten- u. Arbeiter-Wohnhäuser mit 886 Beamten- u. 7042 Arbeiter- Wohnungen; ausserdem hatte die Ges. 1917/18 ihren Arbeitern zum Bau von Häusern M. 336 545 Bauvorschüsse gewährt, die amortisiert werden. Gesamtgrundbesitz der Ges. 30./6. 1918 2522 ha 37 a 55 qm. Besitz an Grubenfeldern 161 433 395 qm oder 78 Normalfelder. Buchwert der Anlagekonten Ende Juni 1918 M. 140 893 819. Für Neuanlagen wurden 1908/09–1917/18 M. 13 393 382, 9 362 773, 7 921 780, 13 952 256, 10 543 952, 13 836 262, 12 837 273, 4 374433, 1 512 018, 3 193 202 verausgabt, wovon 1917/18 entfallen auf Grunderwerb M. 485 846, Betriebsgebäude M. 305 326, Beamten- u. Arb.-Wohn. M. 345 331, Bau v. Koksöfen m. Nebenprod. M. 373 363, Anschaffung von Masch. aller Art M. 1 074 784, Kohlen-Wäschen u. Verladungen M. 99 007, Erweiter. und Ausbau des Gutes Geeste M. 383, Gew. Siebenplaneten M. 130 853, Gew. Victoria M. 332 195, Schiffahrt M. 46 110. Die Abschr. für 1917/18 wurden auf M. 10 951 793 festgesetzt, der Rückl. wegen Bergschäden u. schwebender Verpflicht. M. 1 500 000 überwiesen. Dem Rückl.-Kto für Bergschäden wurden M. 944 723 belastet, so dass dieses Reserve-Kto nunmehr einen Saldo von M. 2 726 924 in der Bilanz nachweist. Die Ges. hatte 1917/18 an Abgaben zu zahlen: Bergwerkssteuer an den Herzog von Arenberg M. 221 444, Staatssteuer M. 349 989, Einkommensteuer, Gewerbe-, Grund- u. Gebäude- steuern M. 2 418 374, für Talonsteuer M. 92 625, Kohlensteuer M. 25 316 524, Kriegsgewinn- steuer M. 129 363, Warenumsatzsteuer 137 871, zus. M. 28 666 194. Gesamtproduktion: 1909/10 1910/11 1911/12 1912/13 1913/14 1914/15 1915/16 Steinkohlen . t 6 713 363 7 069 472 7 530 068 8 665 921 8 206 664 6 454 559 7 302 353 Koks . . „ 1 256 208 1 356 518 1 417 893 1 715 059 1 366 241 1 170 422 1 803 519 Efiketts „ 187 546 328 379 389 783 408 594 453 643 443 989 346 822 Erlös pro Tonne: Steinkohlen . M. 10.42 10.21 10.19 11.34 11.85 1 14.86 ........ 14.05 14.62 14.58 15.98 17.18 14.75 17.99 „ 12.3 11.59 11.67 12.82 13.38 13.92 16.17 Gesamteinn. . „ 68 867 158 72 145 196 78 660 804 98 275 148 95 243 513 73 207 263 100 336494 Gesamtausgabe „ 53 770 255 55 826 923 60 424 648 75 031 465 73 559 267 58 174 665 78181 148 Die Minderförderung infolge des Kriegszustandes betrug 1914/15 etwa 25 %, 1915/16 etwa 13 % der normalen Förderung. Der Rohgewinn auf Kohlen, Koks u. Briketts einschl. der Gew. „Siebenplaneten u. Victoria sank 1917/18 von M. 19 720 103 auf M. 16 575 466. Dagegen stieg der Rohgewinn auf die Erzeugnisse aus den Koksgasen infolge weiteren Ausbaues der Anlagen und vermehrter Herstellung von M. 9 718 272 auf M. 11 057 051. Produktionsziffern für 1916/17–1917/18 wurden nicht veröffentlicht.