422 Kohlenbergbau. heutiger Produktion auf etwa 80 Jahre ausreichen. Die mit Gleisanschluss versehene Brikettfabrik arbeitet mit 4 Brikettpressen u. 4 Trockenöfen, die eine Jahresproduktion von 1 300 000 Ztr. Briketts ermöglichen. Im J. 1910/11 erfolgte der Erwerb der Majorität der Kuxe der Gew. Regiser Kohlen- werke, doch wurde dieser Besitz 1917 wieder verkauft. 1910/11 fand der Erwerb weiterer Kohlenfelder in Wyhra statt (siehe oben), die sich die Ges. durch einen Abbauvertrag sicherte. Hierdurch hat sich die Lebensdauer des Werkes Neukirchen fast auf das Doppelte erhöht. Neben geringer Beschäftigung durch das Kohlen- syndikat ist das ungünstige Resultat der Jahre 1911/12–1914/15 in der Hauptsache auf die ungenügende Ausbeute der Gew. Regiser Kohlenwerke zurückzuführen. Regis hatte mit Betriebsschwierigkeiten wegen Entwässerung der Kohle zu kämpfen, Die Förderung betrug 1907/08–1915/16 2 944 265, 2 845 795, 2 462 285, 5 028 530, 5 423 193, 5 006 619, 6 376 394, 7 578 130, 8 290 093 hl; hiervon wurden 370 577, 354 519, 373 313, 675 431, 757 947, 553 743, 690 656, 606 314, ? hl als Rohkohle abgesetzt; Briketts wurden her- gestellt 2 073 350, 1 073 700, 943 600, 2 015 168, 2 131 027, 2 018 100, 2 652 137, 3 506 968, 4 032 900 Ztr.; ferner fabriziert auf Wilhelmschacht 1910/11–1915/16 2 984 100, 3 093 414, 2 970 910, 3 095 719, 1 740 581, –, – Ziegelsteine. Produktionsziffern für 1916/17 u. 1917/18 nicht veröflentlicht; der Reingewinn stieg 1916/17 auf M. 394 454 (1915/16 nur M. 159 929), 1917/18 M. 290 196. Die Betriebe wurden nach Kriegsausbruch im Aug. 1914 stillgelegt, doch ist seit Sept. 1914 wieder der Vollbetrieb aufgenommen, wenn auch die Anlagen infolge der Kriegsverhältnisse nicht voll ausgenutzt werden konnten. Kapital: M. 3 600 000 u. zwar M. 1 800 000 in 1800 Vorz.-Aktien u. 1800 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000 in St.-Aktien, begeben bei der Gründung zu 110 %; dazu It. G.-V. v. 13./4. 1910 noch M. 600 000 in St.-Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1910, begeben zu pari. Der Erlös dieser Emiss. diente zum Erwerb der 1200 Kuxe des Wilhelmschachtes in Gnandorf, dessen Gewerken für 2 ihrer Kuxe 1 Bleichert-Aktie sowie M. 50 in bar gewährt wurden. Zur Tilg. des Bankkredits beschloss die G.-V. v. 5./11. 1913 Erhöh. des A.-K. um M. 1 800 000 (auf M. 3 600 000) in 1800 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1914, begeben zu pari. Vom Reingewinn erhalten zunächst die Vorz.-Aktien bis zu 6 % Div. u. die aus früheren Jahren hieran etwa fehlenden Beträge, sodann die St.-Aktien bis zu 5 % Div., während ein etwaiger Überschuss unter Vorz.- u. St.-Aktionäre hälftig geteilt wird. Im Falle der Liquid. werden in erster Linie der Nennwert der Vorz.-Aktien u. etwaige Div.- Rückstände ausgezahlt, darauf der Nennwert der St.-Aktien u. die dann noch verbleibenden Beträge nach dem Verhältnis des Nennwertes der Vorz.- u. St.-Aktien geteilt. Einzelnen Stamm-Aktionären wurde 1916 durch die Deutsche Bank das Anerbieten gemacht, ihre Aktien in Aktien der Niederlausitzer Kohlenwerke 2: 1 umzutauschen. Hypothek: M. 300 243 (Stand ult. Juni 1918). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. im Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklage, vertragsm. Tant. an Vorst., 6 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.-Anspruch, dann 5 % Div. an St.-Aktien, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergüt. von zus. M. 10 000). Rest Super-Div. an beide Aktienarten gleichmässig bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1918: Aktiva: Grundstücke u. Kohlenfelder 1 087 000, Gebäude 855 000, Seilbahn u. Anschlussgleis 254 000, Masch. u. elektr. Anl. 840 000, Geräte 22 303, Beteil. u. Effekten 925 549, in voraus bewegter Abraum 3128, Vorräte 265 840, Debit. 791 056, Kassa 15 943. – Passiva: A.-K. 3 600 000, R.-F. I 193 000 (Rückl. 20 000), do. II 60 000, Talonsteuerrückst. 17 000 (Rückl. 4000), Hypoth. 300 243, Abbaugelder 116 439, Kredit. 506 942, Div. 234 000, Kriegswohlfahrtszwecke u. Grat. 20 000, Vortrag 12 196, Sa. M. 5 059 821. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 146 776, Abschreib. 454 814, Gewinn 290 196. – Kredit: Vortrag 16 454, Betriebsüberschuss 875 332. Sa. M. 891 787. Kurs Ende 1908–1918: 143.50, 147.50, 137, 134, 100, 42.75, 46*, –, 125, –, – %. Zulass. der St.-Aktien zur Notiz an der Leipziger Börse erfolgte im Januar 1908. Aufgelegt am 21./1. 1908 zu 140 %. Dividenden: St.-Aktien 1905/06–1917/18: 8, 10, 10, 10, 10, 8, 4, 0, 0, 0, 0, 4, 6 %. Vorz.- Aktien v. 1./1.–30./6. 1914: 3 %; 1914/15–1917/18: 6, 6, 6, 7 %. C.-V.: 3 J. (F.) Direktion: Dipl.-Ing. Bergwerks-Dir. Hans Ziervogel. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Reg.-Rat a. D. Bank-Dir. Dr. Conrad Schönfeld, Stellv. Gen.-Dir. Hugo Gabelmann, Dr. Ernst Petschek, Berlin; Fabrikbes. Wilh. Kratzsch, Leipzig; Emil Mitzschke, Leipzig-Leutzsch. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Leipzig: Deutsche Bank. Dörstewitz-Rattmannsdorfer Braunkohlen-Industrie-Ges. zu Rattmannsdorf. Direktion in Halle a. S., Magdeburgerstrasse 11. Gegründet: 31./7. 1872. Zweck: Braunkohlenbergbau u. Verwert. der dabei gewonnenen Produkte. Die Ges. be- sitzt die Braunkohlengrube Pauline vereinigtes Feld bei Dörstewitz nebst Kohlenfeldern, die Lützkendorfer Braunkohlengrube Emma nebst Kohlenfeldern, Briketts- und Nasspressen zu Dörstewitz u. Lützkendorf, ferner eine Paraffin- u. Mineralölfabrik zu Rattmannsdorf. Die Substanzkonten vermehrten sich 1906/1907–1914/1915 um M. 66 146, 52 807, 26 585, 43 336, 26 712, 17 084, 13 935, 22 434, 18 639. Auf Lützkendorfer Tagebau wurde Jan. 1902 dor Wasserhaltungsschacht niedergebracht. 8 ——— = .................. — 33......XX .