426 Kohlenbergbau. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Geschäfts-Unk. 198 440, do. Betriebs-Unk. 1 086 711, Zs. u. Oblig.-Zs. 99 861, Wasserleitung Wackersdorf 8930, Abschreib. 573 232, Reingewinn 276 678. – Kredit: Vortrag 5268, Brutto-Ergebnis 2 238 585. Sa. M. 2 243 854. Besitzstand der Gew. Klardorf am 31. März 1918: Berechtsame 3 190 000, Abraum 200 000, Grundstücke 384 000, Anschlussbahn 400 000, Arb.-Wohnhäuser 211 000, Beamtenwohnhäuser u. Restaurationsgebäude 156 000, Wohnhäuser-Einricht. 1, Gasthaus- u. Kantinen-Einricht. 1, Brikettfabrik 1 244 000, Grubenanlage 29 000, Kohlenaufbereitung 24 000, Schienen u. Transport- geräte 7000, Lokomotiven, Wagen u. Decken 71 000, Wasserleitung Wackersdorf 1, Aschen- transportanlage 1, Betriebskontrollapparate etc. 1, Werkzeugmasch., Geräte etc. 1, Weiher- anlage 1, Klärteichanlage 1, Wasserversorg.-Anlage 1, Wasserleit. u. Kanalisation 1, Platz- u. Wegebau 1, Mobil. u. Utensil. 1, Laboratoriums-Einricht. 1, Telephonanlage 1, Badehaus- Einricht. 1. Sa. M. 5 916 015. Dividenden: 1906/07–1908/09: 0, 0, 0 % (Bauj.); 1909/10–1917/18: 0, 0, 0, 0, 4½, 4, 4, 5, 7 % Direktion: Komm.-Rat Oskar Kösters. Prokuristen: Kaufm. Ferd. Chanteaux, Dipl. Ing. Max Dehne. Aufsichtsrat: Vors. Oberrentmeister Dr. Johs. Erig, Düsseldorf; Stellv. Kgl. Kämmerer MHax Freih. von Pfetten, Schloss Ramspau bei Regenstauf; Oberrentmeister a. D. Hugo Kösters, MHünster i. W.; Ferd. Graf von Merveldt, Schloss Lembeck i. W.; Oberförster Christian Ls,, Goch; Oberst Hellmuth Freih. von Maltzahn, Coblenz; Gen.-Dir. Gust. Wegge, erlin. Zahlstellen: Schwandorf: Ges.-Kasse; Regensburg: Reichsbank; Nürnberg: Postscheck 503. Neue Senftenberger Kohlenwerke Akt.-Ges., Sitz in Senftenberg (bis 1914 in Tröbitz); Zentral-Büro: Berlin NW. 21. Gegründet: 22./3. 1909 mit Wirkung ab 1./4. 1909; eingetr. 21./4. 1909 in Dobrilugk. Gründer siehe dieses Handb. 1913/14. Zweck: Betrieb von Braunkohlenbergbau, Brikettfabrikation, Ziegeleibetrieb u. sonstige mit dem Braunkohlenbergbau zus.hängende Nebengewerbe, ferner der Erwerb von Grund- stücken, Kuxen u. anderen Bergwerksanteilen, die Finanzierung von Bergwerksunternehm. sowie die Beteil. an solchen oder verwandten Unternehmungen. Die Ges. übernahm am 23./6. 1909 von Wilh. Werhahn in Neuss die s. Z. aus dem Konkurs der Senftenberger Kohlenwerke Akt.-Ges. in Konkurs erworbenen Gruben Hansa mit Brikettpressen u. Elisa- bethglück mit Brikettpressen nebst den zugehörigen Kohlenfeldern u. Mobilien zu einem Kaufpreise von M. 5 481 352. Zur teilweisen Tilgung des Kaufpreises hat die Akt.-Ges. eine 4½ % Anleihe von M. 2 250 000 aufgenommen. Besitztum: A. Grube Hansa. Der Bergwerksbesitz erstreckte sich 1911 über ein Areal von 642 ha 12 a 85 qm, wovon 619 ha 62 a 85 qm käuflich erworben u. 22 ha 50 a durch Vorkaufsrecht gesichert sind. Das Kohlenvorkommen tritt in demselben in einer Mächtig- keit von 5–15 m auf bei einer Deckgebirgsmächtigkeit von 6–60 m. Die Gewinnung der Kohlen geschieht zum Teil durch Tagebau, zum Teil durch Tiefbau. Der Abraumbetrieb wird in eigener Regie ausgeführt. Es sind zwei Tiefbaue vorhanden, welche durch zwei elektrisch angetriebene Kettenbahnen mit der Brikettfabrik verbunden sind. Die Brikett- fabrik ist mit 3 Nassdienstsystemen u. 9 Brikettpressen nebst 10 grossen Schulz'schen Trocken- apparaten u. 1 Jalousiekühlanlage ausgerüstet. Zur Krafterzeugung stehen 4 Dampfmasch. von zus. 600 PS. u. 1 elektr. Zentrale von 1000 PS. zur Verfügung. Eigene Anschlussbahn an die Staatsbahnstrecke Halle–Sorau. B. Grube Elisabethglück. Der Kohlenfelderbesitz umfasste 1911 130 ha 58 a 67 qm, wovon ca. 25 ha im ersten Flöz u. ca. 25 ha im sogen. zweiten Flöz für Tagebaubetrieb in Betracht kommen, während der Rest des zweiten Flözes im Tiefbau zu gewinnen sein wird. Die Kohlenmächtigkeit des oberen Flözes beträgt 15–17 m bei einem Deckgebirge von 16–36 m. Das durch Bohrungen nachgewiesene untere Flöz hat eine durchschnittl. Mächtig- keit von 10–11 m u. liegt in einer Tiefe von 26–66 m. Z. Z. ist nur Tagebau im Betrieb; der Abraumbetrieb wird in eigener Regie ausgeführt. Die Förderung aus dem Tagebau nach der Brikettfabrik erfolgt durch elektr. betriebene Seilbahn. – Zur weiteren Deckung ihres Kohlenbedarfs hat die Ges. sich das Recht gesichert, nach Erschöpfung ihres Tagebaues aus dem Grubenfelde der benachbarten Gew. Louise II Senftenberg bis zu 60 000 000 hl Tagebaukohle gegen einen Förderzins von 1½ Pf. pro hl zu fördern. Der Kohlenfelderbesitz der Gew. Louise II umfasste 1911 230 ha 77 a 75 qm, wovon ca. 140 ha im Tagebau u. der Rest im Tiefbau abzubauen sind. Die Kohlenmächtigkeit der Tagebaukohle beträgt 10–25 m bei einem Deckgebirge von 10–42 m. Die Tiefbaukohle liegt in einer Tiefe von ca. 60 m. Die Brikettfabrik umfasst 2 Nassdienstsysteme u. 9 Brikettpressen nebst 13 Trockenapparaten u. 1 Jalousiekühlanlage. Die Betriebskraft wird erzeugt durch 4 Dampfmaschinen von zus. 350 PS. sowie eine elektr. Zentrale von 1500 Kw. Eigener Bahnanschluss an die Staatsbahn bei Senftenberg N.-L. Zugänge auf Anlage-Konti erforderten 1911/12 M. 440 000, 1912/13 H. 450 000. Sämtliche Kuxe der Gew. Louise II befinden sich im Besitz der Ges. Kohlenförderung, Brikettfabrikation u.-Absatz auf beiden Gruben in den letzten 5 Jahren: