Petroleum-Industrie. 441 in Erkelenz u. der Hannov. Erdöl-Raffinerie G. m. b. H. in Ricklingen von der Internat. Bohrges. in Erkelenz (1910 H. E. R. wieder verkauft) sowie sämtl. Geschäftsanteile der Erdöl- werke Wietzerdorf G. m. b. H. in Berlin zum Gesamtpreise von M. 11 266 193 erworben. Diese Erdölunternehm. wurden 1907/08 unter Mitwirkung der Internat. Bohrges. in Erkelenz zu einem einheitlichen Öölgewinnungsbetriebe unter eigener Regie mit Betriebsstellen in Wietze vereinigt. Zur Verminderung der Transportkosten wurde eine Kleinbahn-Anlage mit einer Schienenlänge von ca. 4000 m gebaut. Über die weitere Entwicklung der Ges. in den Jahren 1907/08–1909/10 siehe Jahrg. 1910/11 dieses Handb. Produktion an Rohöl 1907/08 bis 1911/12: 45 097 553, 56 584 076, 59 806 836, 61 792 614, 83 585 175 kg. Ausserdem übernahm die Ges. von den 1911 übernommenen beiden Ges. deren in der Zeit vom 1./1. bis 30./4. 1911 gefördertes 01 mit 5 648 359 kg, sodass die Ges. im Jahre 1911/12 zus. über 89 233 534 kg ver- fügen konnte. Im Geschäftsj. 1912/13 verminderte sich die Rohölförderung auf 69 269 527 kg u. 1913/14 auf 59 538 928 kg = 16.31 DW. täglich, da der Rückgang in der Erdölerzeugung anhielt. Produktionszahlen für 1914/15–1917/18 nicht veröffentlicht. 1916/17 Erhöh. des Reingewinns auf M. 3 003 690; 1917/18 auf M. 3 059 216. Während des Geschäftsj. 1910/11 hat die Ges. die Gerechtsame, Einricht. u. den Betrieb des seither unter dem Namen „Konsortium Internationale Bohrgesellschaft-–Dresdner Bank“ geführten Erdölbetriebes übernommen. Die jahrelangen Bestrebungen, das ganze norddeutsche Erdölgebiet zu vereinigen, führten im Geschäftsjahre 1911/12 zum Ankauf der Erdölbetriebe, Einrichtungen und Gerecht- samen der , Celle-Wietze Akt.-Ges. für Erdölgewinnung“ in Hannover u. der „Vereinigten Norddeutschen Mineralölwerke Akt.-Ges.“ in Berlin für M. 4 000 000. Gleichzeitig erwarb die Ges. die Majorität der Stammanteile der „Erdölwerke Dannhorst“ G. m. b. H. in Celle. Der Ankauf dieser umfangreichen Betriebe wurde ebenfalls ohne Erhöhung des A.-K. dadurch ermöglicht, dass die Aktionäre aus ihrem Besitz Aktien im Nominalwert von M. 4 000 000 zur Verf. stellten. Die Bilanz per 30./4. 1911 zeigte deshalb ein wesentlich verändertes Bild da- durch, dass die Ges. die Aktiven u. Passiven der drei Untergesellschaften „Hannoversch-Westfäl. Erdölwerke G. m. b. H.“', „Erdölwerke Wietzerdorf G. m. b. H. u. „Maatschappij tot Exploitatie van Oliebronnen in Hannover“ in Haag auf die eigenen Konten übernahm, nachdem die Auflös. dieser Ges. beschlossen worden ist. Geschäftsanteile der beiden ersten Ges. befanden sich bereits seit Gründung der A.-G. in deren Besitz. Die Aktien der Maatschappij besass sie bis auf einen sehr geringen, noch ausstehenden Teil. Der Gesamtüberschuss aus den Betrieben im Geschäftsj. 1910/11 belief sich auf M. 1 276 340. Im Hinblick darauf, dass der oben mitgeteilte Erwerb des Erdölbetriebes des Konsort. Internationale Bohrgesell- schaft–Dresdner Bank aus lauf. Mitteln geschah, wurde von der Ausschüttung einer Div. für 1910/11 abgesehen u. aus dem Überschuss von M. 1 276 340 dem ordentl. R.-F. M. 80 070 zugewiesen, ferner M. 1 000 000 zu einer Abschreib. auf das Konto Konz. u. Bohrschächte verwendet u. der verbleibende Betrag von M. 196 269 auf neue Rechnung vorgetragen. Der Buchüberschuss von M. 4 000 000, der aus der Überlassung von 4000 Aktien der Ges. im Nennwerte von M. 4 000 000 durch die Aktionäre erwuchs (siehe oben), ist dem Beschlusse der G.-V. gemäss zur Abschreib. auf die Rechnung „Konz. u. Bohrschächte“ verwendet worden, sodass diese Rechnung, obwohl die Gerechtsamen der beiden übernommenen Ges. hinzuge- treten sind, eine bedeutende Ermässigung erfahren hat. Gleichzeitig hat die Ges. ihre Beteilig., die früher in der Rechnung „Konz. u. Bohrschächte“ enthalten waren, auf eine besondere Rechnung „Beteiligungen“ übertragen. Seit 1917/18 findet bergbauliche Erdölgewinnung statt Kapital: M. 8 000 000 in 8000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 16 000 000. Die G.-V. v. 25./1. 1915 beschloss Herabsetz. des A.-K. um M. 8 000 000 durch Zus. legung der Aktien 2: 1. Der freiwerdende Betrag von M. 8 000 000 nebst M. 417 458 Gewinn aus 1913/14 wurde zu ausserord. Abschreib. auf Konzess. u. Bohrschächte, Immobil. u. Betriebsanlagen verwendet. Die Abschreib. erfolgten mit Rücksicht auf die fortschreitende Verminder. der Produktion u. weil sich das noch für Neubohrungen zur Verfüg. stehende höffige Terrain mehr u. mehr verkleinert. Die Aufschlussarbeiten der letzten beiden Jahre haben gezeigt, dass, wenn keine Über- raschungen im günstigen Sinne eintreten, das produktive Wietzer Erdölgebiet keine so grosse Flächenausdehnung besitzt, als früher angenommen wurde. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. April 1918: Aktiva: Grundstücke 139 455, Gebäude 208 998, Konz. u. Bohr- schächte 260 262, Beteilig. 2, Betriebsanlagen 954 914, Material., Röhren u. Utensil. 546 767, Bestand an Rohöl 41 965, Mobil. 10, Kassa 4887, Effekten 12 954 512, Debit. 6 357 616, vorausbez. Pachtgelder, Versich. etc. 231 180. – Passiva: A.-K. 8 000 000, R.-F. 631 713 (Rückl. 130 609), Spez.-R.-F. 160 000, Beamten-u. Arb.-Unterstütz-F. 410 270 (Rücklage 200 000), Kredit. 9 439 100, Rückstell. für schweb. Verbindlichk. 330 881, Div. 2 000 000, Tant. 186 666, Vortrag 541 940. Sa. M. 21 700 572. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.- u. Betriebs-Unk. 2 342 433, Olabgaben u. Pachtgelder 411 029, Krankenkasse, Invaliditätsversich., Kriegs-Unterstütz. u. andere soziale Lasten 171 572, Unk. 1295, Abschreib. 1 608 916, Talonsteuer-Res. 24 000, Gewinn 3 059 216. —– Kredit: Vortrag 472 023, Zs. 663 005, Einnahme a. Betrieb u. Beteilig. 6 483 434. Sa. M. 7 618 462. Dividenden 1906/07–1917/18: 0, 0, 6, 6, 0, 7, 5, 0, 6, 6, 25, 25 %. Direktion: Wilh. Friedrich, Rob. Rost, Ad. Ehrat, Wietze. Prokuristen: Otto Meschke, Reinh. Börner, Wilh. Pilz, Wietze.