454 Metall-Industrie. Die Fabrikation erstreckte sich bisher auf weisse (silberglänzende), bunte u. bedruckte Zinn- u. Kompositionsfolie in Blättern (nach verschiedenem Format u. als Lametta ge- sehnitten), auf Zinnbleche sowie auf Zinnkapseln. Die Artikel der Ges. dienen hauptsächlich als Verpackungsmaterial für die verschiedensten Artikel, z. B. von Schokolade, Tee, Par- fümerien etc. u. finden ferner Verwendung im Buchdruckerei-Gewerbe u. in Prägeanstalten, sowie zum Umhüllen von Flaschenhälsen u. zur Herstellung von Schablonen. Neuerdings ist als weiterer Fabrikationszweig die Herstellung endloser Zinnfolie aufgenommen worden, welche in der elektr. Ind. zum Umwickeln von Kabeln und Kondensatoren gebraucht wird. Der Zugang auf Masch.-Kto von M. 96 389 in 1908/09 ist auf diese Fabrikationseinricht. zu- rückzuführen, welche 1909 in Betrieb gekommen ist. 1910/11–1913/14 fanden weitere Ver- grösser. der Fabrik mit M. 585 403, 306 012, ca. 205 000, ca. 234 000 Kostenaufwand statt. Die Ges. gehört der Verkaufsvereinig. an, welche der Verband deutscher Zinnfoliefabriken für den Absatz weisser (silberglänzender) Zinnfolie in Deutschland geschlossen hat. Durch Verfehlungen des früheren Dir. Löffler, der gegen die Weisung des A.-R. grosse Zinnspekulationen eingegangen war, entstand 1914 ein Verlust von M. 1 706 336, vermindert durch den Betriebsgewinn des Jahres 1913/14 und durch Entnahme aus den Reserven auf M. 997 299. Zur Deckung dieses Verlustes stellte lt. G.-V. v. 4./12. 1914 ein aus Mitgliedern der Verwaltung bestehendes Konsort. unter Führung des Schlesischen Bankvereins der Ohle-Ges. M. 600 000 zur Verfügung, sodass die Unterbilanz sich auf M. 397 299 ermässigte, welcher Betrag durch das Gewinnergebnis des J. 1914/15 gedeckt wurde. Die Summe von M. 600 000 wird mit 3 % verzinst. Die Verzinsung erfolgt aus dem Reingewinn. Der Rest des Reingewinns wird zur Hälfte zur Verteilung als Gewinn an die Aktionäre, zur anderen Hälfte als Abzahlung auf von dem Konsortium gewährte Summen verwendet. 1915–1917 davon bereits M. 123 381 bezw. 31 538 bezw. 89 451 getilgt. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. 21./10. 1910 um M. 500 000 in 500 Aktien, div.-ber. für 1910/11 zur Hälfte, übernommen vom Schles. Bankverein zu 121 %, angeboten den alten Aktionären 2: 1 vom 7.–26./11 1910 zu 130 %. Agio mit M. 105 000 in R.-F. Die a. o. G.-V. v. 24. Mai 1913 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 500 000 (auf M. 2 000 000) in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1913, übernommen von einem Bankenkonsort. zu 160 %, angeboten den alten Aktionären vom 12.–28./6. 1913 zu 175 %. Agio mit M. 300 000 in R.-F. Anleihe: M. 600 000 in 4½ % Oblig. lt. G.-V. v. 29./10. 1907, Stücke à M. 1000, rück- zahlbar zu pari. Zs. 1./3. u. 1./9. Sicherheit: I. Hypoth. Aufgenommen im Febr. 1908 zur Abstossung von Bankkredit u. zur Stärkung der Betriebsmittel. Noch in Umlauf Ende Juni 1918: M. 405 000. Tilg. durch jährl. Auslos. ab 1913 bis 1927; verstärkte Tilg. oder Total- künd. ab 1./9. 1913 mit 6 monat. Frist zulässig. Kurs in Breslau Ende 1909–1917: 101.25, . 109.60 99, 97*, –, 92, – %. Geschäftsjahr: 1. . 0. 6. Gen.-Vers.;: Spät im Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 4 % Div., vom Übrigen 7½ % Tant. (unter An- rechnung einer festen Vergütung von zus. M. 6000), Rest Super- Div. bezw. nach G.-V.-B. (Siehe auch oben.) Bilanz am 30. Juni 1918: Aktiva: Grundstück 368 891, Gebäude 565 001, Masch. 688 003, Mobil. 1, Fuhrwerk 1, Patente 1, Rohmaterial., Halb- u. Fertigfabrikate u. Material. 155 332, Debit. 104 603, Kassa 4885, Bankguth. 743 185, Effekten 422 920, Kaut. 2805, vorausbez. Versich. 15 158. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Oblig. 405 000, do. unerhob. 2000, Res.-F. 15 000, Talonsteuer-Res. 10 890, unerhob. Div. 340, Wohlf.-F. 21 090, Arb.-Spareinl. 7595, Kredit. 455 816, Rückstell. 125 182, Konsortial-Kto 11 377, Gewinn 16 498. Sa. M. 3 070 789. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Obligat.-Zs. 19 335, Steuern u. Abgaben f. Arb. u. Wohlfahrtszwecke 34 575, Gehälter, Prov. u. allg. Geschäfts-Unk. 112 442, Abschreib. 109 031, Zs. auf die bedingte Darlehnsforderung 11 377, Gewinn 16 498. – Kredit: Vortrag 14 272, Betriebsüberschuss 238 560, Zs. aus Effekten u. Bankguth. 50 426. Sa. M. 303 259. Kurs der Aktien Ende 1909–1918: In Berlin: 152, 148.30, 212.50, 233, 211.50, 85*, –, 94, –, 91 %. In Breslau: 151.90, 148.50, 211.75, 232.50, 209.25, 85*, –, 94, % Sämtl. M. 2 00 0 000 sind zugelassen. Die neuen Aktien seit Nov. 1913 läeferbar, erster Kurs derselben am 3./11. 1913: 204. 50 % (den alten Aktien gleich). Dividenden 1906/07–1917/18: 6, 8, 9, 9, 12, 16, 16, 0, 5, 1½, 4, 0 %. C.-V.: 4 J. (K). Direktion: Ernst Künker, Kurt Herzog. Prokurist: Cohr. Flaenisch. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bank-Dir. Georg Cohn, Breslau; Komm.-Rat Dr. Albert Weil, Görlitz; Komm.-Rat Hans Schlesinger, Berlin; Rechtsanw. Wilh. Hinrichs, Handelsrichter Alfred Moeser, Breslau; Dir. Walther Anderssen, Herischdorf. Zahlstellen: Breslau: Ges.-Kasse, Schles. Bankverein (Fil. d. Deutschen Bank); Berlin: Deutsche Bank, G. Fromberg & Co., Abraham Schlesinger. Eisenwarenfabrik Sankt-German vormals Cannepin zu St. German (Lothringen). (Firma bis Dez. 1916: Eisenwaarenfabrik Chatel-St. Germain vorm. Cannepin.) Gegründet: 9./4. bezw. 8./5. 1897. Übernahmepreis M. 250 000. Zweck: Fabrikation von Eisendraht, Stiften, Sechuhnägeln, Ketten, Drahtgeflecht, Eisen- u. Stahlartikeln jeder Art.