. .... ..‚‚ Metall-Industrie. 489 & Lechla, Scharfenstein; Rich. Schnicke, Chemnitz; Mitteldeutsche Privatbank Akt.-Ges., Filiale Chemnitz; Rechtsanwalt Dr. Hans Koch, Chemnitz, Friedr. Herm. (Fritz) Müller, Ebmath i. V. Die Akt.-Ges. in Firma Scharfensteiner Baumwollspinnerei, vormals Fiedler & Lechla in Scharfenstein, brachte in die neue Akt.-Ges. ein die ihr gehörigen Grundstücke; ferner eine Wasserkraft von ungefähr 600 PS. mit allen Wasserzuleitungs- u. Wasser- benutzungsrechten u. den Wasserleitungen; den ihr zustehenden Anspruch an die Landes- brandkasse auf Auszahlung der zum Neubau zu verwendenden Brandversicherungssumme nebst den inzwischen aufgelaufenen Zinsen; ein Verzeichnis ihrer bisherigen Kundschaft und ihrer Vertreter u. ihre Geschäftspapiere u. sonst. Unterlagen, soweit sie für die neue Akt.-Ges. von Interesse sind. Der von der neubegründeten Akt.-Ges. zu vergütende reine Wert der eingebrachten Objekte wurde festgestellt auf M. 800 000, wovon M. 290 000 auf die in dieser Höhe bar zu gewährende Brandversicherungssumme, M. 250 000 auf die Wasserkraft nebst 3 Turbinen, M. 20 000 auf die Maschinen, sonst. Zubehörstücke u. Geschäftspapiere, M. 240 000 auf die Grundstücke u. Gebäude entfallen. Hiergegen kam zur Aufrechnung der übernommene Aktienbetrag von M. 200 000; den Rest von M. 600 000 hat die neue Akt.-Ges zu bezahlen, er wird ihr aber gestundet unter folgenden Bestimmungen: Die gestundeten M. 600 000 sind vom 1./7. 1917 ab mit jährlich 5 % zu verzinsen u. ab 1./7. 1920 ab jährlich mindestens M. 12 000 abzuzahlen. Zur Sicherstell. wegen der M. 600 000 nebst 5 % Zinsen verpflichtete sich die Baumwoll-Feinspinnerei Scharfenstein der Scharfensteiner Baumwollspinnerei vorm. Fiedler & Lechla Gesamthypothek an erster Stelle an den von dieser letzteren Ges. ein- gebrachten Grundstücken zu bestellen u räumte der Gläubigerin ausdrücklich das Recht ein, für das Hypoth.-Kap. von M. 600 000 jederzeit noch Ausgabe von 600 Stück 5 % igen Schuld- verschreib. der Baumwoll-Feinspinnerei Scharfenstein zu je M. 1000 zu verlangen. Zweck: Anfänglich Verarbeitung von Baumwolle u. ähnlichen Rohstoffen zu Gespinsten, deren Veredelung u. Verwertung von Abfällen der erwähnten Rohstoffe. Der im März 1917 in Angriff genommene Neubau konnte erst nach Überwindung mancherlei Schwierigkeiten im Frühjahr 1918 fertiggestellt werden. Die Absicht, die Fabrikation von Papiergarnen aufzunehmen, scheiterte an der Ablehnung der Gesuche, das Unternehmen als Höchst. leistungsbetrieb anzuerkennen. Ebenso blieben die Bemühungen erfolglos, den betriebs- fertigen Arbeitssaal mit disponibler Wasserkraft für anderweitige Zwecke zu verpachten. Die kleine Barchentspinnerei war während des ganzen Jahres 1917/18 im Gange. Da für diese Abteilung in Zukunft eine lohnende Arbeit ausgeschlossen erschien, wurde von einer Annahme von Spinnaufträgen Abstand genommen. Die Moll-Räderwerke in Tannenberg i. Erzgeb. haben 1918 eine grosse Anzahl der Aktien des Unternehmens erworben. Die G.-V. v. 30./7. 1918 beschloss deshalb, die Firma der Ges. in ,Moll-Werke, Akt.-Ges., ab- zuändern. Gegenstand des Unternehmens ist in Zukunft die Herstellung von Rädern für Personen- und Lastautomobile sowie überhaupt die Bearbeitung von Metallen für technische Zwecke. Ende 1918 erwarb die Ges. die Maschinen- und Räderfabrik von Hermann Michael in Chemnitz und führt dieselbe als Zweigniederlassung weiter. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien, übernommen von den Gründern. Die Mehrzahl der Aktien ging 1918 in den Besitz der Mollräderwerke G. m. b. H. in Tannenberg über (s. oben). Hypoth.-Anleihe: M 600 000 zu 5 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Imersten Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1Aktie = 1St. Bllanz am 30. Juni 1917: Aktiva: Anlagen 590 557, Kassa, Wechsel, Wertp. 635 621, Aussenstände 795 996, Vorräte 30 160, Verlust 57 634. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Scharfen- steiner Baumwollspinnerei vorm. Fiedler & Lechla: Restschuld 600 000, Kredit. 9970. Sa. M. 2 109 970. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 36 428, Gründungsunk. 55 896, Abschreib. 15 874. – Kredit: Erträgnisse 50 565, Verlust 57 634. Sa. M. 108 200. Bilanz am 30. Juni 1917: Das Geschäftsjahr 1917/18 schloss unter Einrechnung des letztjährigen Fehlbetrages von M. 57 634 mit einem Gesamtverlust von M. 105 206 ab, der infolge der erhöhten Abschreibungen und der nunmehr beginnenden Hypothekenverzinsung bis zur Betriebsaufnahme naturgemäss noch weiter wachsen wird. Die Abschreibungen beanspruchten M 29 095, die Handlungs-Unkosten M. 20 425, die Löhne und Gehälter M. 41 186. Ein Fabrikationsgewinn wird erstmalig und zwar mit M. 32 056 ausgewiesen. Dividende 1916/17: 0 %. Direktion: Johs. Moll. Aufsichtsrat: Spinnerei-Dir. Georg Neumann, Scharfenstein; Ernst Winkler, Limbach; Rich. Schnicke, Komm.-Rat Rich. Schreiter, Justizat Otto J. Grosse, Gen.-Konsul Komm.- Rat Weissenberger, Bank-Dir. Dannhof, Chemnitz; Fritz Müller, Ebmath i. V.; Obering. Heinr. Bosshardt, Leipzig; Dir. Veilchenfeld, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Chemnitz: Mitteldeutsche Privatbank A.-G. Metallwarenfabrik H. A. Erbe Akt.-Ges. in Schmalkalden. Gegründet: 19./9. 1912 mit Wirkung ab 1./7. 1912; eingetr. 26./9. 1912. Übernahme der Firma H. A. Erbe. Gründung siehe dieses Handb. 1913/14. Zweck: Herstellung, der Kauf u. Verkauf von Metallwaren u. Gebrauchsgegenständen aller Art, spez. Fabrikation von Löffeln, Gabeln, Messern u. ähnlichen Artikeln. Spezialität: Fein versilberte, Alpacca polierte, Aluminium- u. verzinnte Essbestecke, Abwiegelöffel, ver- zinnte Küchengeräte, Militärartikel etc. 1914/15–1916/17 Aufträge für Heeresbedarf.