Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 581 allg. Maschinenbau, Eisen- u. Metallgiesserei, chemische Apparate, Spiritusbrennereien u. Presshefenfabriken, sowie Ölraffinerien, Extraktionsanlagen. Die Ausdehnungsmög: lichkeit der Fabrik in Grimma zu sichern, hat die Ges. 1900/1901 von Otto Hentschel ein die Fabrik umgebendes ausgedehntes Areal für M. 116 826 gegen eine Amort.-Hypoth. in gleicher Höhe erworben. Die Unterbilanz stieg 1910/11 um M. 23 573 auf M. 817 592 u. 1911/12 um M. 103 084 auf M. 920 676. (Wegen Sanierung siehe bei Kap.). 1912/13 M. 75 148 neuer Verlust bei Golzern. Aus älteren Geschäften sind einige grosse Schadenersatzanspr. wegen vermeintlich nicht erfüllter Garantien gegen die Ges. geltend gemacht worden, die z. Z. noch schweben u. für die eine besondere Rückl. für Aussenstände von jetzt noch M. 420 000 gemacht wurde (s. oben). Ausserdem ist eine Prozessreserve von M. 120 000 vorhanden. Der Krieg hat 1914/15–1917/18 Staatsaufträge für das Reich und Osterreich-Ungarn gebracht; das Unternehmen ist auch 1918/19 gut in Friedensartikeln beschäftigt. 1913/14 u. 1914/15 konnten die Abschreib. u. Rückl. verdient werden, ausserdem M. 6429 bezw. 14 855 Rein- gewinne; 1915/16 M. 189 727, 1916/17 M. 245 750, 1917/18 M. 482 037 Reingewinn erzielt. Kapital: M. 730 000 u. zwar M. 180 000 in 600 Aktien à M. 300 und M. 550 000 in 550 Aktien à M. 1000, sämtl. gleichber. Urspr. A.-K. M. 900 000, erhöht lt. G.-V. v. 13./12. 1899 um M. 1 100 000 (auf M. 2 000 000) in 1100 Vorz.-Aktien à M. 1000. Von diesen Vorz.-Aktien erhielt Otto Hentschel in Grimma M. 300 000, die restl. M. 800 000 sind von Philipp Eli- meyer in Dresden übernommen mit der Verpflichtung, M. 550 000 den Gründern der Ges. zu 100 % u. M. 200 000 den bisherigen Aktionären zu 103 % anzubieten. Nicht abgeforderte Aktien konnten zu 103.75 % subskribiert werden. A.-K. also von 1899–1913 M. 2 000 000 in 3000 Aktien à M. 300 u. 1100 Vorz.-Aktien à M. 1000. Zur Sanierung der Ges. bezw. zur Beseitig. der Unterbilanz (ult. Juni 1912: M. 920 676) beschloss die G.-V. v. 4./1. 1913 Herabsetzung des A.-K. von M. 2 000 000 um M. 1 270 000 auf M. 730 000 in der Weise, dass die Vorz.-Aktien im Verhältnis von 2: 1, die St.-Aktien im Verhältnis von 5: 1 zus.gelegt wurden. Die Vorz.-Aktionäre verzichteten auf die Nach- zahl. für 1907/08–1912/13. Das Grundstück in Golzern ist zum ungefähren Buchwerte ver- kauft worden; ein grosser Teil der brauchbaren Masch. u. Vorräte wurden nach dem Grim- maer Werk übergeführt, wo eine neue Werkstätte u. mehrere Vergrösserungen z. Aufnahme derselben u. zur Weiterführung der geeignetsten u. aussichtsvolleren Golzerner Spezial- betriebe hergestellt wurden. Der Buchgewinn aus der Aktien-Zus. legung M. 1 270000 wurde wie folgt verwendet: Unterbilanz laut Bilanz v. 30./6. 1912 920 676, neuer Verlust Golzern 1912/13 75 148, Verlust bei Verkauf von Golzern gegenüber den Buchwerten 76 063, a. o. Abschreib. auf Zeichn. u. Modelle 68 105, Rückstell. für Wechsel-Delkr. 47 310, do. auf Aussenstände 40 704, Spez-R.-K. 41 991. Sa. M. 1 270 000. Die G.-V. v. 17./11. 1917 beschloss die Gleich- stellung der Vorz.-Aktien mit den St.-Aktien unter Fortfall sämtl. Vorrechte der Vorz.-Akt. A.-K. jetzt gleichberechtigt M. 730 000. Gründerrechte: Bei jeder Ausgabe neuer Aktien sind die im Gründungsvertrage ge- nannten ersten Aktienzeichner nach Verhältnis ihrer Zeichnungen berechtigt, die Hälfte der neu auszugebenden Aktien zum Nennwerte zu übernehmen. Hypoth.-Anleihe: M. 400 000 in 4½ % Schuldverschreib., Stücke à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. bis längstens 1931 durch jährl. Ausl. im Mai auf 31./12.; kann auch ganz oder teilweise mit vierteljähr. Frist gekündigt werden. In Umlauf 1./7. 1918 noch M 222 000. Dieser Rest gekündigt am 1./12. 1918 zum 1./7. 1919. Hypotheken: M. 35 000 auf Fabrik- u. Erweiterungsgrundstück Grimma. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Dez. 1 Aktie à M. 300 = 10 St., 1 V.-A. à M. 1000 = 10 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. bis 20 % des A.-K., 4 % Div., von dem ver- bleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R. (ausser einem festen Jahresgehalt von M. 1000 pro Mitgl., der Vors. M. 2000), vertragsm. Tant. an Vorst., Beamte u. Arbeiter, Rest Super-Div. Der Nachzahl.-Anspruch der Vorz.-Aktien für die Geschäftsjahre 1907/08–1912/13 kam lt. G.-V. v. 4./1. 1913 in Wegfall. Lt. G.-V. v. 17./11. 1917 existieren nur noch gleichber. Aktien. Bilanz am 30. Juni 1918: Aktiva: Grundstücke 23 000, Erweiter.-Grundstück 185 000, Gebäude 110 000, Betriebseinrichtungen 1, elektrische Kraft- u. Lichtanlage 1, Gleisanschl. 1, Werkzeugmasch. 30 000, Werkzeuge 1, Zeichn. u. Modelle 1, Betriebs-Utensilien 1, Mobiliar- u. Büro- do. 1, Pferde, Wagen u. Geschirre 1, Magazinvorräte u. vorrätige Arbeiten 509 582, Gebr. Schröder Schuldschein-Einlös.-Kto 222 000, Debit. 1 602 829, Wertp. 954 536, Kassa 3209, Wechsel 52 273, Versich. 5074, Beteilig. 18 000. – Passiva: A.-K. 730 000, R.-F. 146 000 (Rückl. 61 000), Spez.-R.-F. 100 000, Hypoth. 35 000, Schuldschein-Kto Golzern 222 000, do. Einlös.-Kto 500, Anzah. auf bestellte Masch. 246 897, Kredit. 1 601 465, Unterst.-F. 100 000 (Rückl. 9695), Prozess-Resl. 120 000, Akt.-Depot-Kto 251, unerhob. Div. 2059, Tant. 95 000, Div. 146 000, Sondervergüt. 73 000, Tant. an A.-R. 31 644, Vortrag 65 696. Sa. M. 3 715 514. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Bau-Unk., Aufwand f. Werkzeuge u. Utensil. 71 106, Handl.-Unk. 274 652, Abschreib. 84 981, Reingewinn 482 037. – Kredit: Vortrag 62 281, Fabrikat.-Gewinn 803 172, Zs. 42 151, Skonto 5172. Sa. M. 912 777. Kurs: St.-Aktien: In Dresden Ende 1906–1914: 129, 103, –, –, –, 17, –, –, –*0%. – In Leipzig Ende 1906–1914: 129.50, –, 55, 37.50, —–, 17, 7.50, —, –* c%. – Vorz.- Aktien Ende 1906–1914: In Dresden: 101, 99, –, –, –, 36.75, –, –, – %. – In Leipzig: 101, 98, 75, –, –, 38.50, 9, –, – %. Notiz eingestellt. – Im freien Verkehr Ende 1916: St.-Aktien 135 %. Vorz.-Aktien 155 %.