Musikwerke- und Musik-Instrumenten-Fabriken etr. 689 Metallen. Lt. G.-V. v. 29./1. 1900 Erwerb der Uhrenfabrik Wilh. Jerger in Niedereschach. Der Verlust aus 1908/09 M. 48 783 konnte 1909/10 auf M. 42 751 u. 1909/10 auf M. 34 585 er- mässigt werden Wegen Sanierung siehe Kap. Für 1912/13 resultierte nach M. 25 603 Ab- schreib. ein neuer Verlust von M. 28 630. Am 10./2. 1914 wurde über das Vermögen der Ges. das Konkursverfahren eröffnet. Am 12./3. 1914 wurde ein Zwangsvergleich auf der Basis von 33½ % an unter Garantie der Rheinischen Creditbank in Mannheim geschlossen. Die Forderungen betrugen M. 689 362. Die Ges. trat dann in Liquidation. Die Zweig- niederlass. in Niedereschach ist bereits verkauft worden. Die Liquidationsbilanz pro 30./4. 1914 schloss mit einer Unterbilanz von M. 249 581 ab, die sich am 30./6. 1915 auf M. 297 158 u. am 30./6. 1916 auf M. 326 379, 1917 auf M. 334 101 u. 1918 auf M. 398 130 erhöht hatte. Kapital: M. 300 000. Urspr. M. 400 000, erhöht zwecks Ankauf der Uhrenfabrik von Wilh. Jerger in Niedereschach lt. G.-V. v. 29./1. 1900 um M. 150 000 (auf M. 550 000) in 150 Akt. à M. 1000. Die a. o. G.-V. v. 30./1. 1912 beschloss, das A.-K. von M. 550 000 auf M. 110 000 zus. zulegen u. durch Ausgabe von M. 190 000 neuer Aktien wieder auf M. 300 000 zu erhöhen, eingeteilt in Inh.-Aktien à M. 1000 u. Nam.-Aktien à M. 200. Die durch die Zus. legung freigewordenen M. 440 000 wurden zu a. o. Abschreib. u. zur Bildung von Reserven verwendet. Bilanz am 30. Juni 1918: Aktiva: Kassa 386, Debit. 1627, Verlust 398 130. – Passiva: A.-K. 300 000, Bank-Kto 99 384, Kredit. 759. Sa. M. 400 143. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 334 101, Verwalt.-Spesen, Löhne, Steuern 3505, Debit. 17 369, Geschäfts-Einr. 3839, Dubiose 7704, Liegenschafts-Kto 55 000. — Kredit: Warenkto 23 389, Verlust 398 130. Sa. M. 421 519. Dividenden 1899/1900–1912/13: 0, 0, 0, 0, 3, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Liquidator: Max Böhringer. Aufsichtsrat: Vors. Reg.-Rat L. Janzer, Mannheim; Stellv. Dir. Georg Brüstle, Rich. Pfaff, Triberg. Zahlstellen: Villingen: Ges.-Kasse, Reichsbank; Triberg: Rhein. Creditbank. ― Musikwerke- und Musik-Instrumenten-Fabriken ete. Deutsche Grammophon-Aktiengesellschaft in Berlin, SW. 68, Markgrafenstr. 76 mit Zweigniederlassung in Hannover. Gegründet: 30./1. 1900 mit Wirkung ab 1./9. 1899; eingetr. 28./6. 1900. Die Ges. ist hervorgegangen aus der Deutschen Grammophon-Ges. m. b. H. in Hannover u. der Firma Musikwerke Orpheus G. m. b. H. in Leipzig. Erstere Ges. erhielt für ihre Einlagen M. 280 000 in 280 Aktien à M. 1000 u. M. 18 137 bar; letztere M. 120 000 in 120 Aktien à M. 1000. Ferner legte The Gramophone Comp. Lim. in London verschiedene Patente, Verwertungs- u. Ausübungsrechte betreffend Verfahren u. Apparate zur Registrierung u. Wiederhervor- bringung von Tönen in die A.-G. ein, wofür M. 540 000 in 540 Aktien à M. 1000 gewährt wurden. Zweck: Herstell. u. Handel mit Maschinen u. Apparaten zur Aufzeichnung u. Wieder- gabe von Lauten, Verwertung von Patent- u. Musterschutzrechten sowie Beteil. bei anderen Unternehmungen, durch die die Zwecke der Ges. gefördert werden. Die Ges. ist be- rechtigt, alle sonstigen Artikel herzustellen u. zu vertreiben, welche sich mit ihren Betriebs- einricht. herstellen lassen. 1904 Ankauf eines eigenen Grundstückes in Hannover für M. 250 000, in dem bisher schon die Plattenfabrikation pachtweise betrieben wurde. Am 20./11. 1907 zerstörte ein grösseres Schadenfeuer das Walzwerk u. das Mühlengebäude. Infolge wesentlicher Zollerhöhungen errichtete die Grammophongesellschaft in London, Paris u. Barcelona eigene Plattenpressereien. Im J. 1910 wurde eine eigene Plattenpresserei in Österreich errichtet. Die durch die Errichtung der ausländischen Fabriken in der Fabrik in Hannover frei gewordenen Räume hat die Ges. benutzt, um das gesamte Lager, Werk- statt u. Expedition von Berlin nach Hannover zu verlegen, so dass nur die gesamte Verkaufs- Organisation u. das Aufnahme-Laboratorium in Berlin verblieben sind. Kapital: M. 1 300 000 in 1300 Aktien à M. 1000. Die sämtlichen Aktien (M. 1 000 000 I. Emiss.) befanden sich bei Kriegsausbruch in engl. Besitz. Dieselben wurden durch den Liquidator des in Deutschland befindlichen Vermögens der „The Gramophone Co. Ltd. Hayes“ Anfang 1917 an die Polyphon Werke in Wahren bei Leipzig verkauft. Die Ges. ist nunmehr eine rein deutsche Ges. Die G.-V. v. 11./11. 1918 beschloss Erhöh des A.-K. um M. 300 000 mit Div.-Ber. ab 1./5. 1918, begeben zu 105 %. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. April 1918: Aktiva: Grundstück 120 000, Gebäude 265 000, Masch. 130 000, Inventar u. Utensil. 3, Waren 547 300, Kassa u. Postscheckguth. 3378, Wechsel 3749, Wertp, u. Kaut. 49 410, Debit. 1 582 755, Beteilig. 152 887, Patente 100. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 100 000, Delkr.-Kto 200 000, Rückstell. für Beteilig. 149 887, Kredit. 1 165 999, Div. 100 000, Sonderausschütt. 100 000, Vergüt. an A.-R. 22 755, Vortrag 15 943. Sa. M. 2 854 586, Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1918/1919. TI. 44