Musikwerke- und Musik-Instrumenten-Fabriken etc. 693 Leipziger Pianofortefabrik Gebr. Zimmermann Aktien-Gesellschaft in Mölkau bei Leipzig. Gegründet: 2./10. 1895; eingetr. 24./12. 1895. Zweck: Fabrikation und Vertrieb von Musikinstrumenten, insbesondere Ausbeutung der von Gebr. Zimmermann in Mölkau gemachten u. zu machenden Erfindungen von nach deren System gebauten Pianoforte- u. Musikinstrumenten sowie der Betrieb hiermit u. mit der Holz- u. Metallbranche überhaupt in Verbindung stehenden Geschäftszweige. Die Fabrik- u. Verwaltungsgebäude der Ges. sind auf ihr gehörigen Grundstücken in Mölkau, Eilenburg u. Seif- hennersdorf errichtet. Das Grundstück in Mölkau (Betrieb I) hat eine Grösse von 10 500 qm, davon bebaut 3550 qm. Die für den Betrieb der Ges. benutzten Grundstücke in Eilenburg (Betrieb II) sind 1905/06 zum Preise von M. 185 000 erworben worden, Grösse 47 645 qm, davon 10 300 qm bebaut. 1911 Erwerb des Grundstückes in Seifhennersdorf, 42 470 qm gross, wovon 4650 qm bebaut sind. In Mölkau (Betrieb I) sind vorhanden: 1 Dampfmasch. von 300 P8., 2 Dampfkessel, 2 Sägegatter, 26 Holzbearbeitungsmasch., 1 Poliermasch., 3 Saitenbespinnmasch. u. 28 sonst. Masch. In Eilenburg (Betrieb II) sind vorhanden: 2 Dampfmasch. von 300 bezw. 75 PS., 3 Dampfkessel, 2 Sägegatter, 72 Holzbearbeitungsmasch., 1 Poliermasch., 5 Saiten- bespinnmasch., 1 Hammerkopfnietmasch. u. 45 sonst. Masch. In Seifhennersdorf sind vor- handen: 1 Dampfmasch. von 300 PS., 2 Dampfkessel, 1 Vollgatter, 36 Holzbearbeitungsmasch., 2 Saitenbespinnmasch., 1 Poliermasch., 1 Resonanzboden-Hobelmasch., 17 sonst. Masch. 33 Motore u. 2 Generatoren. Sowohl in Mölkau, wie auch in Eilenburg u. Seifhennersdorf fanden 1911/12 grössere Neu- u. Anbauten statt. Umsätze 1906/07–1912/13: M. 1 796 110, 2 049 331, 2 347 321, 2 854 427, 3 285 378, 3 627 448, 4 044 446; für 1913/14–1917/18 nicht ver- öffentlicht. In Friedenszeiten etwa 1360 Beamte, Arbeiter u. Arbeiterinnen. Nach Kriegs- ausbruch 1914 wurden einige Betriebe stillgelegt, nur der Eilenburger Betrieb u. später auch derjenige in Mölkau wurden teilweise aufrecht erhalten, zumal die Ges. auch Heeres- lieferungen zu erledigen hatte. Es konnten 1914/15 die Unk. u. Abschreib. verdient werden; ausserdem verblieb ein Reingewinn von M. 1974. Mit vorjähr. Vortrag M. 140 615 zus. M. 142 590 vorgetragen; hieraus kamen für 1915/16 4 % Div. zur Verteil. 1915/16 — 1917/18 Mangel an Arbeitskräften u. schwierige Beschaff. von Material. 1917/18 Ausführ. von Kriegslieferungen. Kapital: M. 2 700 000 in 2700 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 250 000, Erhöhung lt. G.-V. v. 15./9. 1896 um M. 50 000 zu 110 %, lt. G.-V. v. 26./6. 1899 um M. 100 000, angeboten den Aktionären zu 140 %, lt. G.-V. v. 21./9. 1901 um M. 100 000, angeboten den Aktionären zu 115 %, lt. G.-V. v. 5./5. 1905 um M. 250 000, übernommen unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre von einem Konsort. zu pari, u. lt. G.-V. v. 30./9. 1905 um noch M. 350 000. übernommen von einem Konsort. zu 112.50 %, angeboten den Aktionären 150 Stück zu 115 %. Die 2. Erhöhung von 1905 diente zum Ankauf des bisher nur erpachteten Eilenburger Etabliss. für M. 185 000, zur Stärkung der Betriebsmittel u. Abstossung von M. 50 000 Kreditoren. Nochmals erhöht zur Verstärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 23./10. 1906 um M. 300 000, übernommen von einem Konsort. zu 130 %, angeboten den alten Aktionären zu 135 %. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 19./10. 1911 um M. 500 000, div.-ber. für 1911/12 zur Hälfte, übernommen von Allg. Deutsche Credit-Anstalt etc. zu 200 %, angeboten den alten Aktionären 3: 1 zu 210 %. Agio dieser Em. mit M. 460 000 in R.-F. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 30./9. 1913 um M. 800 000 (also auf M. 2 700 000) in 800 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1913, übernommen von der Allg. Deutschen Credit-Anstalt etc. zu 130 %, angeboten den alten Aktionären M. 633 000 3:1 vom 4.–24./10. 1913 zu 135 %. Agio mit M. 205 000 in R.-F. Die Aktien können amortisiert werden. Hypotheken: M. 90 000 zu 4¼ % auf Mölkauer Grundbes., jährl. Rückzahlung M. 5000. M. 75 000 zu 5 % auf dem Eilenburger Besitz, ferner auf dem Eilenburger Besitz M. 50 000 zu 5 %; beide nach 6monat. Künd. jederzeit rückzahlbar. Ende Juni 1918 zus. ungetilgt M. 120 000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. (erfüllt), vertragsm. Tant. an Vorst u. Beamte, 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. zus. M. 5000), 15 % Tant. an Vorst. und Grat. an Beamte, Rest Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1918: Aktiva: Grundstücke 199 141, Gebäude 716 000, Hilfsmasch. 3, Betriebsmasch. u. Kessel 3, Heizung u. Beleucht. 3, Kraftanlage 1, elektr. Lichtanlage 1, Holzsohlentrockenanlage 1, Werkzeuge 3, Gerätschaften 3. Gespanne 3, Vorlagen u. Patente 3, Drucksachen 3, Waren 2 106 319, Kassa 10 466, Wertp. 783 180, Bankguth. 699 328, Wechsel 1, hinterlegte Wertp. 9123, Debit. 458 794. – Passiva: A.-K. 2 700 000, Hypoth. 120 000, R.-F. 875 000, a. o. R.-F. 80 000, Zinsleistensteuer-Rückstellungen 10 000 (Rückl. 5000), Beamten- Unterstütz.-F. 52 180 (Rückl. 15 000), Arb.-Unterstütz.-F. 25 540 (Rückl. 15 000), unerhob. Div. 1000, Rückstell. 30 000, Kredit. einschl. Kriegssteuerrückl. 455 728, Div. 486 000, Tant. an Vorst. etc. 126 000, Vortrag 20 932. Sa. M. 4 982 381. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 249 068, Abschreib. 140 826, Gewinn 667 932. – Kredit: Vortrag 70 038, Rohgewinn 987 788. Sa. M. 1 057 826. Kurs: Zugelassen in Leipzig im Febr. 1902, eingef. durch H. C. Plaut 20./3. 1902. Kurs daselbst Ende 1902–1918: 120, 121, 112, 118.25, 133, 119.50, 120, 132, 270.50, 277, 244, 168.50, 150*, –, 140, 233.50, 148.25 %. Die Einführ. in Berlin am 6./10. 1910 zum ersten Kurze von 231 %; Kurs daselbst Ende 1910–1918: 271.75, 277.25, 243, 168.25, 145.50*, –, 140. 241.75, 149 %. Erster Kurs der Aktien Nr. 1401–1900 am 20./1. 1912: 274.50 %.