700 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 26./4. 1913, sämtlich zu pari plus Kosten der Emiss. ausgegeben; die Vorz.-Aktien B u. C geniessen 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Anspruch u. die 25 Vorz.-Aktien B von 1905 auch Vorbefriedigung im Falle einer Liquid. Den neuen Aktien Lit. D wurde auf die Dauer von 10 Jahren ein Vorrecht auf 6 % Div. nach den Aktien Lit. B u. Lit. C, jedoch vor den Aktien Lit. A, gewährt. Hypotheken: M. 100 000. Prior.-Anleihe: M. 24 100 in 5 % Oblig., Stücke à M. 100. Tilg. durch jährl. Ausl. in der G.-V. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1918: Aktiva: Grundstück u. Wasserkraft 30 785, Gebäude 74 079, Masch. u. Werke 69 523, Freileitung 63 185, Strassenbeleucht. 10 138, Zähler 34 885, Schalttafel 7706, Akkumulatoren 11 789, Inventar u. Werkzeug 510, Waren 32 000, Betriebsmaterialien 21 969, Kassa 7272, Postscheck-Kto 33, Debit. 5095. – Passiva: A.-K. 150 000, Hypoth. 09 24 100, R.-F. I 11 035, do. II 1500, Bankkto 45 496, Kredit. 15 743, Gewinn 11 096, àa. M. 970. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 63 955, Zs. 6340, Prior.-Zs. 1189, Abschreib. 13 528, . 11 096. – Kredit: Vortrag 644, Stromertrag 72 404, Lohnkto 3035, Waren 20 026. a. M. 96 111. Dividenden: 1904/05–1917/18: St.-Aktien A: 0, 6, 6, 4, 3, 3, 5, 5, 6, 4, 2, 0, 0, 0 %; Vorz.- Aktien B, C u. D: 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 4, 4, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: A. Börner. Aufsichtsrat: Vors. E. Henze, C. Eichfeld, O. Gebhardt, Franz Wirges, P. Krause. Zahlstellen: Artern: Ges.-Kasse, Bankverein Artern, Spröngerts, Büchner & Co. Lech-Elektrizitätswerke Akt.-Ges. in Augsburg. Gegründet: 29./4. 1903 bezw. 29./5. 1903 mit Wirkung ab 1./7. 1902; eingetr. 15./6. 1903. Bei der 1894 vorgenommenen Regelung des Flussgebietes des Lechs unterhalb Augsburgs bis zur Donau hin ist von der Bayer. Regierung die Konz. für Anlage elektr. Betriebe in jenem Gebiete auf 99 Jahre erteilt. Sie wurde von der Elektr.-A.-G. vorm. W. Lahmeyer & Co. in Frankf. a. M. erworben, die in Gersthofen ein Elektr.-Werk errichtete, das nach Fertigstellung 1. J. 1903 von der neu gegründeten Akt.-Ges. Lech-Elektrizitätswerke gegen Gewährung von M. 4 500 000 Aktien u. M. 3 500 000 Schuldverschreib. übernommen wurde. Mit der Lahmeyer- Ges. wurde ein Betriebsvertrag abgeschlossen, wonach diese gegen eine mässige Vergütung den Betrieb des Werkes für Rechnung der Augsburger Ges. führt. Zweck: Ausnütz. der Lechwasserkräfte unterhalb Augsburg, zu diesem Zwecke Erwerb. der obengenannten, am 15./11. 1894 bezw. 27./2. 1896 erteilten staatl. Konz.; gewerbl. Erzeug. elektr. Energie u. Verwertung derselben, durch Veräusserung oder eigene Verwendung inner- halb und ausserhalb der Stadt Augsburg. Das Werk bestand urspr. ausser aus einem in den Lech eingebauten Stauwehr aus Beton nebst zugehörigem Einlaufbauwerk aus einem ca. 7.3 km langen Triebwerkskanals, durch welchen das Betriebswasser der in der Gemeinde Gersthofen gelegenen Turbinenstation zugeführt bezw. von dieser wieder in den Lech geleitet wurde. Infolge der gesteigerten Beanspruchung haben die Lechwerke später eine Weiter- führung des Triebwerkskanal um weitere 3 km im Anschluss an die vorhandene Anlage u. Erricht. einer zweiten Turbinenanlage in der Gemeinde Langweid nachgesucht u. hierfür unterm 25./9. 1905 eine Konz. auf Ruf u. Widerruf erhalten. Das erstere Kraftwerk in Gersthofen besteht aus 5 Turbinen von je 1500 PS. Leistung; 2 Turbinen sind mit Strom- erzeugungsmasch. für Gleichstrom, 1 für Drehstrom u. 2 mit je einem Gleichstrom- u. Drehstromerzeuger verbunden. Die zweite Turbinenstation in Langweid enthält 3 Turbinen für eine Normalleistung von je 1500 PS. u. eine solche für eine Normal- leistung von 1700 PS., welche ebenfalls mit je einer Drehstromerzeugungsmasch. verbunden sind. Zum Ausgleich der täglich durch die veränderliche Kraftentnahme entstehenden Schwankungen wurde oberhalb des Kraftwerks in Gersthofen ein künstlicher Stauweiher von 250 000 qm Oberfläche angelegt. Das Kraftwerk in Gersthofen ist mit der Eisenbahnstation Gablingen durch eine 3.5 km lange Anschlussbahn verbunden, welche insbes. für die in der Nähe des Kraftwerks errichtete Fabrik der Höchster Farbwerke u. für andere anzusiedelnde Industrie- Anlagen den Bahnverkehr vermittelt. Um in den Zeiten ungünstiger Wasserverhältnisse sowie bei Leistungen, welche über diejenigen der Wasserkraftanlagen überhaupt hinausgehen, die erforderliche Betriebskraft jederzeit zur Verfügung zu haben, wurde im Jahre 1904 in unmittelbarer Nähe der Turbinenstation bei Gersthofen ein Dampfkraftwerk errichtet, welches zur Zeit 2 stehende Dampfmasch. von je 1500–1800 PS. effektive Leistungen, eine Dampfturbine von 4000 PS. u. eine solche von 8000 PS. Leistung nebst den zugehörigen Kessel- u. sonst. Anlagen enthält. Jede der vorgenannten Dampfmasch. u. Turbinen ist mit einer entsprechenden Drehstromerzeugungsmasch. unmittelbar verbunden. Die Gesamt- Leistungsfähigkeit der beiden Wasserkraftanlagen beläuft sich zus. auf 13 700 PS. u. diejenige der Dampfanlage auf rund 15 000 PS. 1917/18 Vergrösserung der Dampfanlage durch Auf. stellung einer 10 000 KW. Dampfturbine. Der erzeugte Strom wird teils an die in Gersthofen befindliche Fabrik der Höchster Farbwerke geliefert, teils in der Stadt Augsburg nebst eingemeindeten Vororten u. in den Gemeinden des Kreises Schwaben u. Neuburg für Licht- u. Kraftbetriebszwecke verteilt. Die Leistungsanlagen nebst zugehörigen Transformatorenstationen u. sonst. Einricht. sowohl