702 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Bilanz am 30. Juni 1918: Aktiva: Nicht eingez. A.-K. 4 500 000, Grundstück u. Ver- walt.-Gebäude in Augsburg, Höchstädt a. D. u. Buchloe 314 149, Werkanlage Gersthofen (Grundstücke, einschl. Stauweiher, Gebäude, Wasserbau-, Turbinen- u. elektr. Anlage) 7 516 584, Werkanlage Langweid do. 2 496 584, Dampkraftwerk Gersthofen (Gebäude, Dampf- kessel, Bekohlungs-, Aschenaufzugs-, Dampimaschinen-, Dampfturbinen- u. elektr. Anlage) 1 848 374, Ölprüf.- u. Reinigungsanlage (Gebäude, Laufkran, Ölprüf. u. Reinigungsanlage) 54 110, Strassen- u. Brücken-Bauten 456 090, Anschlussgleise 163 232, Fernleit., Ortsnetze, Transformatoren u. Zähler 13 664 275, Grundstücke für den geplanten weiteren Ausbau 746 304, Eisbrecher u. Baggeranlage 1, Geräte, Werkzeuge u. Einrichtungsgegenstände 1, Kassa 4250, Wertp. 236 280, Bankguth. 56 704, Anzahl. für Kauf verschied. Elektrizitätswerke 54 850, Aussenstände 563 162, Haftsummen 158 472, vorausbez. Gebühren 50 909, durchlauf. Ver- rechnungsposten 56 540, Vorräte u. halbfertige Anlagen 3 331 589. – Passiva: A.-K. 18 000 000, Teilschuldverschreib. 5 086 000, R.-F. 832 513 (Rückl. 59 087, Kap.-Tilg.- u. Ern.-F. 3 157 485, Vorschüsse zum Bau der Überlandzentrale 2 627 844, Guth. der Lieferanten u. lauf. Verbind- lichkeiten 2 295 933, Bankvorschüsse 2 699 867, Haftsummen 27 763, Durchlauf. Verrechnungs- posten 203 638, Teilschuldverschreib.-Zs. 53 482, do. Rückzahl. 66 630, Talonsteuer-Rückl. 85 510, Tant. an Vorst. etc. 40 800, do. an A.-R. 57 185, Div. 1 020 000, Vortrag 17 816. Sa. M. 36 272 471. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Teilschuldverschreib.-Zs. u. Rückzahl.-Aufgeld 234 105, sonst. Zs. 353 536, Steuern 195 443, Konzessionsgebühren 17 000, Abgabe an Stadt Augsburg 172 219, do. an andere Gemeinden 3980, Abschreib. 40 798, Kap.-Tilg.- u. Ern.-F. 475 000, Talon- steuer-Rückl. 20 000, Reingewinn 1 194 889. – Kredit: Vortrag 13 148, Überschuss aus Betrieb u. Installationen 2 693 824. Sa. M. 2 706 972. Dividenden 1902/03–1917/18: 2½, 2½, 4, 4½, 5, 5, 5, 5½, 6½, 7, 7½, 7½, 7½, 8, 8, 8 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Alfred Künstler, B. M. Hille, Augsburg. Prokurist: C. W. Zöllner. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Gen.-Dir. Prof. Bernh. Salomon, Frankf. a. M.; Stellv. Bank-Dir. Carl Zander, Zürich; Geh. Justizrat Dr. jr. Carl Schmidt-Polex, Dir. Ernst Eichengrün, Komm.-Rat Carl von Neufville, Dir. Albrecht Schmidt, Frankf. a. M.; Prof. Dr. Herm. Reisen- egger, Charlottenburg; Geh. Komm.-Rat Aug. Servaes, Düsseldorf; Komm.-Rat Herm. Heymann, Präsident Dr. Walter Rathenau, Bank-Dir. Hans Andreae, Berlin; Dir. Dr. Rob. Haas, Zürich; Komm.-Rat Aug. Frommel, Bankier Friedr. Schmid, Komm.-Rat Max Lehmann, Augsburg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin, Darmstadt, Frankf. a. M., Hannover u. Strassburg i. E., München: Bank f. Handel u. Ind.; Berlin, Hannover, Frankf. a. M. u. München: Dresdner Bank; München: Merck, Finck & Co.; Augsburg: Dresdner Bank, Gebr. Klopfer, Friedr. Schmid & Co. Wolfram Lampen Akt.-Ges. in Augsburg. Gegründet: 21./3. 1906; eingetr. 23./3. 1906. Gründer s. Jahrg. 1913/14. Zweck: 1) Erwerb der von Chemiker Dr. Alex. Just und von Ing. Franz Hanaman in Budapest u. Konsorten in Deutschland angemeldeten u. bezw. erhaltenen Patente auf Verfahren zur Herstellung von elektrischen Glühlampen aus Wolfram oder Molybdän. 2) Ausbeutung dieser Patente, in welcher Form auch immer. 3) Erwerb anderweitiger Patente u. sonst. gewerblicher Schutzrechte für elektr. Glühlampen u. Ausbeutung derselben. Die Ges. ist auch berechtigt, alle zur Glühfaden- u. Glühlampenindustrie gehörigen Artikel zu erzeugen u. kaufmännisch zu vertreten u. zu diesem Zwecke Anlagen herzustellen oder zu erwerben. Die Inhaber der Patente erhielten M. 400 000 in bar u. M. 400 000 in Aktien A. Die Ges. stand bis 1908 mit der Bayer. Glühfadenfabrik Augsburg-Lechhausen Gg. Lüdecke & Co., die Lizenznehmerin der Wolfram-Patente, in einem Vertragsverhältnis, bis die G.-V. v. 27./4. 1908 beschloss, diese Fabrik zu erwerben (siehe bei Kap.). Dadurch wurde die Dauer der Patente verlängert und auch der Fabrikationsnutzen gesichert. 1911/12 infolge Preis- rückganges auf dem Glühlampenmarkt, resultierte ein Betriebsverlust von M. 241 556, hierzu M. 286 455 Abschreib. (davon M. 104 846 auf Debit.), zus. also M. 528 011 Verlustsaldo, wovon M. 122 481 aus R.-F. gedeckt u. restl. M. 405 529 vorgetragen wurden. Wegen Sanierung siehe bei Kap. Trotz des gesteigerten Umsatzes konnte 1912/13 infolge heftigen Wett- bewerbs bei gedrückten Preisen nur ein Reingewinn von M. 158 069 erzielt werden, wovon die Vorz.-Aktien 6 % Div. erhielten u. M. 125 669 vorgetragen wurden; auch 1913/14 erheb- lich rückläufige Preise. 1913/14–1914/15 konnten nur die Abschreib. verdient werden; 1914/15 ausserdem M. 16 497 Reingewinn. 1915/16 M. 284 859 Reingewinn. 1916/17 ergab M. 285 400 Reingewinn, der zur Bildung einer Prozess-Res. in dem Patentstreit mit der A. E. G. benutzt wurde. Am 21./5. 1917 wurde durch einen Brand das Hauptgebäude u. verschiedene Nebengebäude vollständig vernichtet, wodurch die Fabrikation zum Stillstand kam. Ein Wiederaufbau der Fabrik ist geplant. Der Antrag auf Liquidation wurde von der Tagesordn. der G.-V. v. 15./9. 1917 abgesetzt. Kapital: M. 1 060 000 in 540 Vorz.-Aktien A u. 520 St.-Aktien B à M. 1000. Urspr. M. 850 000 in 400 Aktien A u. 450 Aktien B. Die G.-V. v. 27./4. 1908 beschloss Erhöhung um M. 2 150 000 in 2150 Aktien B, hiervon erhielt die Bayer. Glühfadenfabrik Augsburg- Lechhausen Gg. Lüdecke & Co. (siehe oben) 640 Stück zu 125 % = M. 800 000, 1500 neue Aktien B wurden von einem Konsort. zu 125 % übernommen. Die Inhaber der Aktien Lit. A erhielten von dem Jahresgewinn 6 % Div. auf den Nominalbetrag ihrer Aktien mit Nachzahl.-