764 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 100 000, begeben zu pari. Die G.-V. v. 20./7. 1915 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 2 400 000 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1915. Hiervon dienten M. 1 600 000 zu pari zur Übernahme des Elektrizitätswerks Ober- weimar ÜUberlandcentrale G. m. b. H., indem letztere Ges. ihr ganzes, im Vertrage vom 17./7. 1915 im einzelnen aufgeführtes Vermögen zum Gesamtwert von M. 2 748 410,76 ab- züglich der übernommenen Passiven und des Übernahmeaufwandes im Gesamtbetrage von M. 1 148 410,76, wonach M. 1 600 000 verblieben, der Ges. „Kraftwerk Thüringen Aktien- gesellschaft“ überliess. Weitere M. 500 000 neue Aktien zu 105 % dienten zur Tilgung einer Schuld der Überlandcentrale Oberweimar, restliche M. 300 000 neue Aktien, begeben zu 105 %, dienten zur Verstärkung der Betriebsmittel. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 26./7. 1916 um M. 500 000 (auf M. 4 000 000) in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1 /7. 1916, übernommen von Philipp Elimeyer in Dresden zu 115 %, angeboten den alten Aktionären v. 2.–30./9. 1916 zu 118 %; auf nom. M. 10 000 alte Aktien entfiel 1 neue Aktie. Anleihen: M. 400 000 in 4½ % Oblig., emittiert 1909. Noch in Umlauf M. 360 000; weitere M. 350 000 in 4½ % Oblig. im Jahre 1912 ausgegeben. Auslos. im März auf 1./10. Noch in Umlauf M. 303 500. Anleihe von 1916: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 26./7. 1916, rückzahlbar zu 102 % beschlossen. Hiervon bisher ausgegeben M. 700 000. Auch sind noch M. 181 000 in 4½ % Oblig. der früheren Firma Elektrizitätswerks Ober- weimar Überlandzentrale G. m. b. H. in Umlauf. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 18t. Bilanz am 31. März 1918: Aktiva: Grundstück u. Gebäude 460 000, Wasserkraft Gispersleben 60 000, Kraftwerk 1 155 000, Leitungsnetz 3 305 000, Zähler 146 000, Fuhrpark 1, Geschäftseinricht. 1, Werkzeuge 1, Mieteanlagen 4673, Wertp. 117023, Kassa 59 619, Barguth. 653 084, verschied. Debit. 500 621, Warenkto 515 553, Vorauszahl. 3931. – Passiva: A.-K. 4 000 000, R.-F. 175 000 (Rückl. 25 000), Talonsteuer-Res. 22 100 (Rückl. 4900), Rückl. f. Friedens- wirtschaft 50 000, 4 % Oblig. 1909 360 000, do. 1912 303 500, do. 1916 700 000, do. Ober- weimar 181 000, Hypothek Oberweimar 120 000, unerhob. Div. 4620, Zs.-Kto 24 972, Oblig.- Tilg.-Kto 26 740, Gläubiger 515 200, Rückstell.-Kto 75 242, Div. 320 000, Tant. an A.-R. 14 300, do. an Vorst. 16 375, Vortrag 71 458. Sa. M. 6 980 510. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 855 609, Gen.-Unk. 124 220, Zs. 39 289, Abschreib. 271 810, Reingewinn 452 035. – Kredit: Vortrag 72 437, Betriebseinnahmen-Kto einschl. Gewinn auf Waren-Kto 1 670 527. Sa. M. 1 742 964. Dividenden 1909/10–1917/18: 6, 6, 6½, 6½, 6½, 6½, 7, 7, 8 %. Direktion: Albert Lange, Aug. Kolb. Aufsichtsrat: Vors. Rittmeister Rob. Schwaniz, Stedten; Stellv. Bankier Adolf Paderstein, Dresden; Ing. Peter Blankenbach, Erfurt; Amtsvorsteher Karl Mey, Alach; Hugo Heyn, Friemar; Bürgermeister a. D. Rich. Hebestreit, Udestedt; Bürgermeister Max Bobert, Greussen; Rechtsanwalt Dr. Paul Elb, Dresden; Komm.-Rat Max Berthold, Nürnberg; Bürgermeister Gottlieb Göpfert, Weissensee i. Thür.; Geh. Staatsrat a. D. Theodor Hierling, Gotha; Ritter- gutsbes. Waldemar Schlüter, Elxleben; Oberbürgermeister Ernst Stegmann, Apolda; Bürger- meister a. D. Heinr. Ziehn, Niederzimmern. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Erfurt u. Weimar: Mitteldeutsche Privatbank; Dresden: Philipp Elimeyer. Thüringer Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft A.-G. in Gotha, Wilhelm str. 4. (Firma bis 3./2. 1912: Elektrizitätswerk u. Strassenbahn Gotha.) Gegründef: 20./2. 1904 mit Wirk. ab 1./7. 1903; eingetr. 26./2. 1904. Gründer s. Jahrg. 1904/1900. Zweck: Übernahme u. Fortführ. des Vertrags der Elektr.-Akt.-Ges. vorm. W. Lahmeyer G& Co., Frankf. a. M., mit der Stadt Gotha v. 16./2. bezw. 1./4. 1894, ersetzt durch die Verträge v. 23./12. 1911 zwischen der Stadtgemeinde Gotha u. der Ges. über die Erricht. u. den Betrieb seines Elektr.-Werkes u. einer elektr. Strassenbahn in der Stadt Gotha sowie der seitens des Herzogl. Sächs. Staatsministeriums zu Gotha unterm 30./6. 1900 erteilten Konzession für die Strassenbahnstrecke vom Bahnhofsplatz durch Bahnhofs-, Rondel-, Park-, Uelleber- u. Rein- hardsbrunner Strasse bis zum Anschluss an die seitens der Stadt Gotha genehmigte Strassen- bahn am unteren Ende der Dorotheenstrasse. Erzeugung elektr. Energie u. gewerbl. Aus- nützung elektr. Ströme zur Beleucht. u. Kraftabgabe sowie jede andere Art gewerbl. Erzeugung u. Verwendung elektr. Energie, einschl. des Bahnbetriebes, im jetzigen u. künftigen Weich- bilde der Stadt Gotha sowie anderer Städte u. Ortschaften des Herzogtums Gotha u. anderer Bundesstaaten. Angeschlossen waren Ende März 1918 253 842 Glüh- u. 601 Bogenlampen u. 4256 Motore u. 2651 Koch- u. Heizapparate, zus. 28 796 Kw. Erzeug. 1909/10–1917/18: 2 817 704, 3 272 515, 3 510 100, 4 535 700, 12 500 000, 15 000 000, 19 000 000, 25 000 000, 27 500 000 KW.-St. Die elektr. Strassenbahn beförderte 1909/10–1917/18 974 563, 1 027 771, 1 044 208, 1 267 501, 1 408 513, 1 124 038, 1 240 649, 1 327 555. 1 673 954 Personen. Im Geschäftsj. 1911/12 wurde die Elektrizitätswerk u. Strassenbahn Gotha A.-G., die bisher einen reinen lokalen Charakter getragen hatte, zu einem Überland-Unternehmen aus- gedehnt, das mit Kraftwerken das Gebiet des Herzogtums Gotha, einen Teil des Gebietes von S.-Meiningen u. S.-Weimar-Eisenach, sowie die preuss. Kreise Herrschaft Schmalkalden u. Schleusingen versorgt u. ausser der bisherigen Strassenbahn in der Stadt Gotha Überland-