Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 785 Im Geschäftsjahr 1910/11 hat die Ges. mit der planmässigen Erweiter. des übernommenen Leitungsnetzes begonnen; ferner übernahm die Ges. von den Kraftübertragungswerken Rheinfelden deren auf elsässischem Gebiete liegenden Leitungen und Anschlüsse, darunter besonders die Stromlieferung an die Elektr.-Ges. von Gebweiler u. Umgebung, A.-G. Die Anzahl der von der Oberrhein. Kraftwerke A.-G. direkt u. indirekt mit Elektrizität ver- sorgten Ortschaften stieg dadurch 1910/11 von 52 auf 95 u. der Anschlusswert von 11 948 auf 16 517 Kw., wobei die Zahl der im J. 1910/11 verkauften Kw.-Stunden von 13 082 214 auf 15 127 276 anwuchs. Im Geschäftsj. 1911/12 erfuhr das Leitungsnetz die den Neuanschlüssen entsprechende weitere Ausdehnung. Der Bau der Transformatoren- u. Schaltanlage bei Napoleonsinsel, welche die Verbindung mit der Stromzuleitung von Rheinfelden herstellt u. den Aus- gangspunkt des gesellschaftl. Überlandnetzes bildet, wurde im Aug. 1911 beendet. Seither Konnte die bis zur Erstellung einer eigenen Rheinkraftanlage von Rheinfelden bezogene Kraft dem Betriebe nutzbar gemacht werden u. deckte ca. ein Drittel des gesamten letzt- jährigen Strombedarfs der Ges. Der Anschlusswert der aus dem eigenen Netz bedienten Abnehmer betrug am Schlusse des J. 1911/1912 17 149 KW; nutzbar an die Verbraucher abgegeben wurden im ganzen 23 796 320 Kwst. Im J. 1912/13 stieg die Zahl der angeschlossenen Ortschaften weiter auf 138, die gelieferte Energie erreichte 35 933 305 Kwst. Im J. 1913/14 stieg die Zahl der angeschlossenen Orte auf 190, die gelieferte Energie auf 45 286 218 Kwst.; 1914/15 u. 1915/16 bei 216 angeschlossenen Orten infolge des Krieges nur 39 796 645 bezw. 35 729 867 Kwst. geliefert; 1916/17 u. 1917/18 auf 33 150 767 bezw. 34 755 177 Kwst. zurückgeg. Die Erweit. des Absatzgeb. in Baden führte 1913 zur Gründ. der Badisch. Kraftlieferungs-Ges. m. b. H. in Freiburg (St.-Kap. M. 1 000 000), woran die Oberrhein. Kraftwerke mit 55 % be- teiligt sind (letzte Div. je 5 %). Die Ges. besitzt das gesamte St.-Kapital der Türkheimer Elektrizitätswerk u. Bergbahn G. m. b. H. in Türkheim; sowie der Sundgauer Elektrizitäts- Ges. m. b. H.; sie ist auch bei der Elektrizitäts-Ges. von Gebweiler u. Umgebung A.-G. in Gebweiler u. bei der Mülhauser Strassenbahn Akt.-Ges. massgeblich beteiligt. Der durch den Krieg entstandene Sachschaden dürfte innerhalb der Grenze von M. 500 000 liegen, wofür bisher auf Ern.-F. M. 1 100 000 zurückgestellt wurden; es kamen deshalb für 1914/15 bis 1916/17 Div. nicht zur Verteilung. Kapital: M. 20 000 000 in Aktien à M. 1000; Serie I M. 10 000 000 (Nr. 1–10 000) sind voll-, Serie II M. 10 000 000 (Nr. 10 001–20 000), vorerst mit 25 %, seit 1./4. 1913 mit 70 % u. seit 1./4. 1914 voll eingezahlt. – Aktien nicht notiert. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige Sonder-Rücklagen, bis 4 % Div., vom Übrigen 7 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1918: Aktiva: Anlagen: Gerechts. 1 474 459, Kraftwerke 4 046 304, Leitungsnetze u. Unterwerke 9 145 252, mietweise abgegeb. Einricht. 736 614, Elektrizitäts- zähler 618 649. Verschied. 114.601, Vorräte 446 449, Kassa 129, Bankguth. 1 583 553, Wertp. 2726, Beteilig. 3 519 335, Schuldner 4 359 234, unbeend. Rechn. 647 252. – Passiva: A.-K. 20 000 000, R.-F. 246 770 (Rückl. 32 069), Rückl. f. Kap.-Tilg. 731 200, do. f. Erneuer. 2 160 000, do. für Wohlfahrtszwecke 108 469, do. f. Zinsbogensteuer 160 000) Organis.-Rechn. 396 648, Gläubiger 1 669 265, unbeend. Rechn. 557 451, Div. 600 000, Vortrag 64 756. Sa. M. 26 694 562. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern u. Abgaben 101 940, Rückl. für Kap.-Tilg. 124 300, do. für Erneuer. 150 000, do. für Wohlf.-Zwecke 15 000, do. für Zinsbogenst. 20 000, Reingewinn 696 826. – Kredit: Vortrag 55 441, Rohertrag nach Abzug d. Betriebs- u. Handl.- Unk. 1 052 625. Sa. M. 1 108 066. Dividenden: 1910/11: 5 % p. r. t. (8 Monate) = M. 33.33 bezw. M. 8.33 für nicht voll- bezahlte Aktien; 1911/12–1912/13: 5, 6 % auf M. 12 500 000; 1913/14: 6 % auf M. 17 000 000; 1914/15–1917/18: 0, 0, 0, 3 % auf M. 20 000 000. Direktion: Ing. Dr. M. Laas, Th. Hellenbroich; Stellv. Ing. L. Schwickert. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Dir. Justus Breul, Berlin-Grunewald; Stellv. Bürgermeister Reg.-Rat H. Cossmann, Gust. Klaiber, F. X. Keim, Joh. Martin, J osua Wick, Mülhausen; Dir. Kuno Feldmann, Dr. phil. Walther Rathenau, Berlin; Dr. R. Haas, Dir. C. Zander, Zürich; Dir. Dr. Paul Steiner, Baurat H. Brünig, Berlin; Dir. A. Löwe, Bürgermeister Dr. Rud. Schwander, Strassburg; Bezirks-Präs. Geh. Reg.-Rat H. Dieckhoff, Colmar; N. Schlumberger, Gebweiler; Bürgermeister Geh. Justizrat Diefenbach, Colmar. Amperwerke Elektricitäts-Akt.-Ges. in München. Gegründet: 2./7. 1908; eingetr. 31./7. 1908. Gründer: Bayerische Diskonto- u. Wechsel bank, Nürnberg; Ges. für elektr. Unternehm. A.-G., Berlin; Bayerische Revisions- u. Ver- mögensverwaltungs-Akt.-Ges., Industrielle Unternehmungen G. m. b. H., Komm.-Rat Karl Faber, München. Zweck: Gewerbsmässige Erzeugung u. Ausnutzung elektr. Stromes in jeder Art, insbe- sondere zur Beleuchtung u. Kraftübertragung, dann der Erwerb u. Betrieb des Elektrizitäts- werks Pfaffenhofen a. d. Im u. anderer ihren Interessenbereich berührender Anlagen, die Ausnützung von Wasserkräften, speziell derjenigen der Amper bei Unterbruck u. Kranzberg sowie der Betrieb aller zur Erfüllung des Zwecks der Ges. dienenden u. darauf bezüglichen Geschäfte. Die Gründerin Industrielle Unternehm. G. m. b. H. in München legte auf Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellsehaften 1918/1919. II. 50