Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Elektrische Uberlandzentrale Weferlingen u. Umgegend, eingetr. Genossenschaft m. b. Haftpflicht in Weferlingen (Prov. Sachsen). Gegründet: 10./9. 1908; eingetr. 17./9. 1908. Zweck: Bau u. Betrieb elektr. Anlagen u. Abgabe von Licht u. Kraft an Mitglieder u. Nichtmitglieder. Die Mitgliedschaft können alle physischen u. juristischen Personen er- werben, welche sich durch Verträge verpflichten können u. ihren Wohnsitz resp. Sitz in Weferlingen oder einem Umkreise von 60 km haben. Die Haftpflicht der Genossen für die Verbindlichkeiten der Genossenschaft ist auf M. 1000 pro Geschäftsanteil beschränkt. Die höchste Zahl der Geschäftsanteile, die ein Genosse erwerben kann, beträgt 100. Die Anzahl der Genossen beläuft sich auf 4909; sie sind mit 7233 Geschäftsanteilen beteiligt, welche einer Haftsumme von M. 7 233 000 entsprechen; Mitgliederguth. M. 1 446 600. Die Geschäfts- anteile mit je M. 200 sind voll eingezahlt. An die Genossenschaft sind z. Z. insgesamt 236 Ortschaften u. Gutsbezirke der Kreise Gardelegen, Gifhorn, Helmstedt u. Neuhaldensleben angeschlossen, die der Genossenschaft von den Genannten erteilte Konzession läuft 35 J. Die erforderl. Anlagen sind zum Teil fertig, zum Teil im Bau begriffen. Die Genossenschaft stellt die benötigte elektr. Kraft uicht selbst her, sondern bezieht sie auf Grund eines für ungefähr 30 J. abgeschlossenen Vertrages v. 27./2. 1909 (abgeändert unterm 13./3. 1911) von der Zentrale Harbke (Harbker Kohlenwerke) in Harbke, so 1917/18: 8 078 218 Kwst. Der bezogene hochgespannte Drehstrom mit einer Spannung von 15500 Volt wird vermittels Fernleitungen den Ortschaften zugeführt. Diese Ortschaften erhalten sogenannte Transformatorenstationen, in welchen der hochgespannte Drehstrom in eine Verbrauchsspannung von 210 bezw. 120 Volt umgeformt wird. Das Werk ist am 1./10. 1909 in Betrieb gesetzt. Am 30./6. 1918 betrug das Leitungsnetz: Hochspannungs- fernleitungen 569 km; einfache Länge der Ortsnetze, Dreschanschlüsse u. Hausanschlüsse 283 km. Anschlusswert 12 286 Kw.; abgegeben an Konsumenten 1911/12–1917/18: 1 160 277, 3 620 913, 4 627 584, 3 619 762, 4 291 749, 5 223 266, 5 124 743 Kwst. Installiert waren am 30./6. 1918 77 076 Glühlampen, 1202 Motoren mit 8812 PS. Anleihe: M. 2 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. lt. Genoss.-Beschluss v. 26./9. 1910, rückzahlbar zu pari; Stücke à M. 5000, 2000, 1000 u. 500, lautend auf den Namen des Bank- hauses Herm. Schoof & Co. in Helmstedt oder dessen Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. ab 1./7. 1916 durch jährliche Auslosung von 1 % des ursprüngl. Anleihebetrages nebst erspart. Zinsen im Jan.-Febr. auf 1./7.; ab 1./7. 1918 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Die Kreiskommunalverbände der Kreise Gardelegen, Gifhorn, Helmstedt u. Neuhaldensleben haben für Kapital u. Zs. die gesamte u. selbstschuldnerische Bürgschaft übernommen. Zur Sicherheit für die von diesen 4 Kreisen übernommene Bürgschaft hat die Gengssenschaft ihnen für die Dauer des Bürgschaftsvertrages das Eigentum an dem von der Überlandzentrale bis 1./7. 1911 gebauter Leitungsnetze u. den Transformatorenhäusern nebst deren inneren Einricht. übertragen. Aufgenommen zur Deckung der Schulden bei der Genossenschaftsbank in Höhe von M. 600 000, zur Deckung der Kontokorrent-Schulden in Höhe von M. 1 200 000 u. zur Deckung des lauf. Bedarfes. In Umlauf am 30./6. 1918 M. 1 937 500. Zahlst. Berlin: Von der Heydt & Co.; Magdeburg: Mitteldeutsche Privatbank u. deren Fil.; Halberstadt: Mooshake & Lindemann; Helmstedt u. Weferlingen: Herm. Schoof & Co. Kurs Ende 1912–1917: 92.50, 89, 91.50*, –, 87, – %. Engeführt in Berlin im Febr. 1912. Anleihe: M. 2 500 000 in Oblig. Diese zur Tilg. der Bankschulden u. zum Ausbau weiterer Ortschaften des Kreises Gifhorn, des Amtsbezirkes Vorsfelde und der Enklave Calvörde im Jahre 1914 beschlossene Anleihe, für welche die Kreise Gardelegen, Gifhorn, Helmstedt u. Neuhaldensleben die Bürgschaftsübernahme bereits beschlossen haben, konnte infolge des Krieges noch nicht aufgenommen werden. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Anteil= 1 St. Gewinn-Verteilung: Vom Jahresüberschuss erhält zunächst der R.-F., solange derselbe noch nicht auf den Betrag von mind. M. 100 000 angelangt ist, mind. 10 % u. dann die zum Schlusse des vorhergehenden J. nach erfolgter Zuschreib. vom Überschuss u. Abschreib. vom Fehlbetrage ermittelten Geschäftsguth. der Genossen bis zu 4 % Zs. Der alsdann verbleibende Ersparnisüberschuss muss nach Massgabe des Jahresumsatzes der einzelnen Genossen an diese verteilt werden, falls derselbe nicht durch Beschluss der G.-V. dem R.-F. überwiesen wird. Bilanz am 30. Juni 1918: Aktiva: Gebäude 73 542, Fernleitungen 1 855 143, Transfor- matoren 1 090 253, Ortsnetze 879 661, Hausanschlüsse 192 541, Dreschanschlüsse 49 425, Zähler 275 403, Inventar 12 476, Werkzeuge u. Geräte 841, Automobile u. Fahrräder 1, Postleitung. 35 786, Bau 50 000 Volt-Leitung 247 399, Kassa 33, Effekten 80 236, Beteilig. 45 100, Strom- Aussenstände 85 431, sonst. do. 404 368, Warenvorräte 208 541, vorausbez. Versich. 22 491, Konzess. 15 000, Disagio auf Teilschuldverschreib. 86 000, hinterlegte fremde Kaut. 7300. – Passiva: Bankschulden u. Verschied. 1 218 429, Darlehen 517 627, Hypoth. 16 000, Teilschuldverschreib. 1 937 500, hinterlegte fremde Kaut. einschl. Barkaut. 22 853, Dresch- anschluss-Amort. 29 830, Mitgliederguth. 1 217 200, R.-F. 124 562, Kriegsleit.-Umbau 250 870, Rückl. 9138, Rückstell. 48 092, Betriebsrückl. 50 000, Gewinn 224 874. Sa. M. 5 666 979. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 166 677, Versich. 12 615, Strom-Einkauf 412 733, Zs. 142 778, Abschreib. 132 190, Gewinn 224 874 (davon Betriebsrückl. 50 000, Ober-