Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 811 Öberrhein. Elektrizitätswerke Act-Ges. in Wiesloch, Baden. Direktion in Mannheim, Max Josefstr. 1 IV. Gegründet: 9./7. 1898 mit Sitz in Karlsruhe; eingetr. 26./7. 1898. 1901 Verlegung des Sitzes der Ges. von Karlsruhe nach Wiesloch. Gründer siehe Jahrg. 1899/1900. Zweck: Erzeug., Verwend. u. Verwert. elektr. Energie; Herstell. von Einricht. zur Leitung u. Verwend. des elektr. Stromes; Erwerb von Konzessionen für Eisenbahnen irgend welcher Art, sowie Bau u. Betrieb solcher Eisenbahnen. Die Ges. hat eine elektr. Zentrale für Abgabe von Licht u. Kraft in Wiesloch (Bahnhof) errichtet, die im Okt. 1899 den Betrieb aufnahm. Um eine Erweiterung des Werkes zu vermeiden, wurde dasselbe 1913 in eine Umformerstation verwandelt u. wird seitdem der Strom von dem Elektrizitätswerk Rheinau der Oberrhein. Eisenbahn-Ges. in Mannheim bezogen. Die Ges. gibt ausser in Wiesloch selbst an 26 Gemeinden der Umgegend Licht u. Kraft ab, u. es stehen noch weitere Ab- schlüsse zu erwarten. 1903/04 wurde eine Anzahl Staatsbahnhöfe u. die Heil. u. Pflegeanstalt Wiesloch angeschlossen. Mit sämtl. Gemeinden bestehen auf 25 J. hinaus Verträge wegen der Strassenbeleucht., sowie wegen der ausschliesslichen Benützung der Strassen u. Plätze zur Legung von Leitungen. Die Ges. hat ausserdem mit der elektr. Strassenbahn Heidelberg- Wiesloch einen Vertrag abgeschlossen, wonach die letztere sich verpflichtet, während 25 Jahre den grössten Teil des benötigten Stromes von ihr zu beziehen. Ferner haben sich die Badische Eokal-Eisenbahnen A.-G. zur Entnahme des Stromes für den Betrieb der Bahnverbind. Wiesloch-Bahnhof-– Wiesloch-Stadt (2.4 km) gleichfalls auf 25 Jahre vertraglich verpflichtet. Ult. März 1918 waren angeschlossen Motoren mit 1930 Kw., Lampen u. Apparate mit 2230 Kw. Die Anzahl der erzeugten Kwst. betrug 1910/11–1917/18: 2 275 000, 2 743 059, 2 804 212, 2 647 162, 2 286 289, 2 199 883, 2 193 991, 2 492 838, davon 1917/18 nutzbar abgegeben 1 688 795, 1 913 851 Kwst. Kapital: M. 890 000 in 890 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, herabgesetzt zwecks Tilg. der Unterbilanz per 31./3. 1902 von M. 59 554 It. G.-V. v. 18./9. 1902 um M. 60 000, indem 60 Aktien der Ges. valutafrei zur Vernicht. eingeliefert wurden. Zur Deckung des Verlustes aus 1902/1903 von M. 49 564 sind wieder M. 50 000 Aktien valutafrei zur Verfüg. gestellt u. das A.-K. lt. G.-V. v. 26./9. 1904 um diesen Betrag herabgesetzt. — Das Jahr 1902/03 ergab wieder M. 49 564 Fehlbetrag, der sich bis ult. März 1909 auf M. 308 602, 1910 auf M. 390 515 u. 1910/11 auf M. 441 811 erhöhte, sich aber 1911/12 auf M. 427 857, 1912/13 auf M. 414 225, 1913/14 auf M. 400 615 verminderte, 1914/15 Erhöh. auf M. 406 911, dann 1915/16 Auf M. 388 201, 1916/17 auf M. 373 107, 1917/18 auf M. 354 654 reduziert. Die Majorität der Aktien ging 1911 aus dem Besitz der Elektrizitäts-A.-G. vorm. Lahmeyer & Co. in Frankf. a. M. an die Oberrheinische Eisenbahn-Ges. A.-G. in Mannheim über. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. von 1900, lautend auf den Namen der Oberrhein. Bank, Stücke à M. 1000 u. 500, rückzahlbar zu 103 %; unkündbar bis 1906. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan durch Verl. (zuerst am 1./7. 1906) auf 2./1.; verstärkte oder Total- kündig. seit 1906 mit 3 monat. Frist zulässig. Sicherheit: Hypoth. zur ersten Stelle auf das Elektrizitätswerk Wiesloch. Pfandhalter: Rhein. Creditbank. Zugelassen M. 1 000 000, davon aufgelegt zur Subskription M. 500 000 am 6./12. 1900 zu 97.50 %. Die restl. M. 500 000 sind seit 1902 zur Vornahme von Erweiterungsbauten u. Tilg schwebender Schulden frei- händig begeben worden. Zahlst.: Wiesloch: Ges.-Kasse; Karlsruhe, Mannheim: Rhein. Creditbank. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke 30 J. n. FQ. In Umlauf Ende März 1918 M. 715 500. Kurs Ende 1900–1917: 97.50, –, –, 100, 98, 95, 95, 90*, –, 85, – %. Notiert in Mannheim. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers-: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann bis 4 % Div., vom übrigen Reingewinn 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. etc., Rest zur Verf. der G.-V., welche auch dis Bildung weiterer Rücklagen beschliessen kann. Bilanz am 31. März 1918: Aktiva: Grundstücke 24 936, Gebäude 382 344, Betriebs- anlagen 2 423 633, Inventar u. Werkzeuge 35 000, verschiedene Vorräte 93 676, Bau-Kto 1897, vorausbez. Versich.-Prämien 1196, Sicherheiten 3632, Kassa 10 052, Bankguth. u. Post- scheck-Kto 10 404, Ausstände 98 951, Verlust 354 654. – Passiva: A.-K. 890 000, Oblig. 715 500, Ern.-F. 696 876, Rückstell. f. zweifelh. Forder. 3000, Oblig.-Zs. 8960, Sicherheiten 3175, laufende Schulden 513 993, Buchschuld 600 000, Rückstell. 8875. Sa. M. 3 440 379. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 373 107, Oblig.-Zs. 33 125, Schuld-Zs. 63 831, Ern.-F. 54 597, Abschreib. auf Inventar u. Werkzeuge 16 852, Kriegsunterstütz. 12 656. Kredit: Betriebsüberschuss 199 515, Verlust 334 654. Sa. M. 554 179. Kurs Ende 1904–1918: 50, 50, 34, 22, 22.50, 17, 19, –, 30, 36, –*, –, 20, 20, 60 %. Eingef. 7./2. 1900, Voranmeld. zu 110 %. Notiert in Mannheim. Dividenden 1901/02–1917/18: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Wilh. Kern; Stellv. Ober-Ing. Emil Müller, Mannheim. E. Aufsichtsrat: (3–12) Vors. Oberbürgermeister Geh. Hofrat Dr. Kutzer, Mannheim; Stellv. Hugo Stinnes, Mülheim-Ruhr; Stadtrat Carl Vogel, Dir. Oskar Bühring, Mannheim Zahlstellen: Karlsruhe u. Mannheim: Rhein. Creditbank u. deren weitere Niederlass,