Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. Anlagen. Im J. 1913 wurde eine Interessengemeinschaft mit den Westdeutschen Kalk- werken A.-G. in Cöln vereinbart (siehe bei Kap.). Die Ges. hat mit einer grossen Anzahl Eisen- und Stahlwerke des niederrheinisch-west- fälischen Industriegebietes Lieferungsver träge abgeschlossen, durch welche der Ges. während der Dauer der Verträge, die grösstenteils bis Ende 1920, 1923, 1925 u. 1926 laufen, ein Absatz in Höhe des ganzen Bedarfs dieser Werke an dem von ihnen benötigten basischen Material zur Roheisen- und Stahlerzeugung gesichert ist. In diesen Verträgen ist der Preis für Kalk- stein und Rohdolomit fixiert, während der Preis für gebrannten Kalk sich in den bedeu- tendsten Verträgen nach den jeweiligen Kohlenpreisen des Rhein.-Westfäl. Kohlen-Syndikats zu Essen richtet. Absatz 1906/07–1917/18 an rohem Kalkstein u. Dolomit: 960 433, 1 082 632, 982 025, 929 263, 948 090, 1067724, 1160603, 1 158 908, 745 095, 817 068, 917 468, 847 540 t; an gebranntem Kalk 0 Sinterdolomit: 557 225, 611 635, 610 365, 643 662, 697 303, 758 369, 830 625, 823 552, 555 472 576 164, 621 660, 617 097 t. Nach Kriegsausbruch ist die mit zwei Dritteln der nor- malen Erzeugung beschäftigt. 1916/17 u. 1917/18 Steigerung der Erzeugung. Der von den Bergischen Dolomit- und Weisskalkwerken auf die Rheinisch-Westfäl. Kalkwerke übergegangene Grundbesitz umfasst 262 ha. Auf den Grundstücken in Gruiten sind vorhanden 4 Ringöfen, darunter 1 Doppelofen, 3 Schachtöfen, 3 Trichteröfen, 1 Dolomit- sinterei (70 t tägliche Leistung), 1 Sackkalkanlage (50 t tägliche Leistung), sowie 30 Beamten- und Arb.-Wohnhäuser. Die Buchwerte der festen Anlagekonten der Gruitener Ges, auf Grundlage der Bilanz vom 30./9. 1906 wurden nach Ablauf des Sperrjahres bei der Uber- nahme in die Bilanz der Rheinisch-Westfäl. Kalkwerke um M. 675 000 herabgesetzt, d. h. um soviel als die Differenz zwischen dem Nennwerte der zum Erwerb des Vermögens der Bergischen Dolomit- und Weisskalkwerke verwandten M. 1 125 000 neuen Rheinisch- Westfäl. Kalkwerke-Aktien u. dem Nennwerte des A.-K. der ehemaligen Bergischen Dolomit- und Weisskalkwerke von M. 1 800 000 ausmachte. Im Febr. 1908 erwarb die Ges. in den Hönnethaler Gemeinden Eisborn, Volkringhausen und Balve Grundstückskomplexe in Gesamtgrösse von rund 550 Morgen, die bei einem reichhaltigen Vorkommen von bestem Kalkstein auch eine bequeme Verbindung mit der geplanten Bahnlinie Menden-Balve-Neuenrade haben. Mit diesen Ankäufen sicherte sich die Ges. gleichzeitig eine Reihe von wertvollen Gerechtsamen an den benachbarten Grundstücken. 1910/11 Ankauf weiteren Grundbesitzes in Gruiten (ca. 41 ha), sowie in Letmathe (ca. 32 ha), ebenso 1911/12–1917/18 verschied. Grundstücke erworben. Kapital: M. 13 500 000 in 13 500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 653 000, wurde das A.-K. 1888 auf M. 3 700 000 u. lt. G.-V. v. 29./6. 1896 auf M. 10 000 000 durch Ausgabe von 6300 Aktien erhöht; hiervon erhielten die Vorbes. der 1896 angekauften 8 Werke 4233 Stück, restl. 2067 wurden von einem Konsort. zu 130 % übernommen, welches 1234 den Aktionären zum gleichen Kurse anbot. Die G.-V. v. 14./7 1897 beschloss Erhöh. um M. 500 000 durch Aus- gabe von 500 Aktien; hiervon wurden 350 Stück mit zum Ankauf des Hönnethaler Werkes, restl. 150 mit zum Erwerb des Östricher Geländes verwandt. Die a. o. G.-V. v. 20./4. 1907 beschloss nochmalige Erhöhung des A.-K. um M. 1 500 000, ab 1./7. 1907 div.-ber. Hiervon dienten M. 1 125 0000 zum Erwerb der Bergischen Dolomit- u. Weisskalkwerke A.-G. in Gruiten (A.-K. M. 1 800 000) mit Wirkung ab 1./10. 1906; für 8 Aktien dieser Ges. wurden 5 Aktien der Rhein.-Westf. Kalkwerke gewährt; ausserdem wurde der Div.-Schein der Bergischen Ges. für 1906/07 am 1./7. 1907 mit M. 37.50 = 5 % für ¾ Jahr eingelöst. Die restlichen M. 375 000 neuen Aktien, übernommen von der Deutschen Bank zu 130 %, dienten zur Verstärk. der Betriebsmittel. Die der Ges. hierdurch zugeflossenen Barmittel wurden dazu verwendet, in erster Linie die teilweise unrationellen Gruitener Anlagen zu vervollkommnen. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 16./8. 1913 um M. 1 500 000 in 1500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1913. Von diesen Aktien dienten M. 550 000 zu pari zur Beteilig. bezw. Erwerb von M. 1 100 000 Aktien der Westdeutschen Kalkwerke A.-G. in Cöln (A.-K. M. 2 000 000); restl. M. 950 000, bestimmt zur Abtragung grösserer Hypoth. sowie zur Verstärk. der Betriebsmittel, wurden von einem Konsort. (Deutsche Bank etc.) mit der Verpflichtung übernommen, den Besitzern der alten Aktien sowie den Übernehmern der ersterwähnten M. 550 000 neuen Aktien Be- zugsrecht zum Kurse von 132 % franko Zs. derart einzuräumen, dass auf je M. 14 000 Aktien eine neue Aktie von M. 1000 bezogen werden konnte; geschehen im Okt. 1913. Agio mit I. 158 000 in R.-F. Anleihen: I. M. 2 500 000 in 4½ % Oblig. v. 1894, rückzahlb. zu 105 %, Stücke à M. 1000 Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 2./1. 1900 bis längstens 1924 durch jährl. Ausl. im Juni (zuerst 1899) auf 2./1.; Verstärk. seit 1905 zulässig, ohne das hierdurch für die noch ausstehenden Jahre die Tilg.-Quoten gekürzt werden. Sicherheit: Erststell. Kaut.-Hypoth. von M. 2 750 000 auf ihre sämtl. damaligen Immobil., ca. 415 ha, Kalksteinfelder. C.-V.: 4 3 n. F. Zahlst. wie bei Div. Kurs in Berlin Ende 1905– 1917: 106.30, –, 103.50, –, 104.50, –, –, 103.60, 100, 101.10*, –, 95, – %. Il. M. 3 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. von 1897, rückzahlb. zu 103 %. Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. und 1./7. Tilg. ab 1901 durch jährl. Ausl. im Juni (erste 1900) auf 2. Jan.; kann beliebig verstärkt, auch gänzlich gekündigt werden. Verj. der Coup.: 4 J. n. F. Als Sicherheit dient eine zu gunsten der Firma J. Wichelhaus P. Sohn in Elberfeld. auf verschiedene neuerworbene Grundstücke der Ges. bestellte Kaut.-Hyp. von M. 3 250 000. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Zahlst. wie bei Div. Kurs in Berlin Ende 1905–1917: –, –, 102.25,