Porzellan-Fabriken. Direktion: Rich. Berghaus. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Wilh. Oberlaender, Gera; Stellv. Bürgermeister Franz Kolbe, Auma; Kfm. Emil Ediger, Berlin; Bank-Dir. Otto Richter, Gera. Prokurist: Ernst Kurzweg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Gera: Gebr. Oberlaender. Porzellanindustrie Akt.-Ges. (Pag) in Berlin, Französischestr. zze. Gegründet: 25./9. bezw. 1./10. 1917; eingetr. 3./10. 1917. Gründer: Handelsrichter Rich. Blumenfeld, Dir. Adolph Pohl, Christian Elsässer, Charlottenburg; Dir. Georg Pfeiff, Berlin-Pankow; Max Asch, Berlin-Wilmersdorf. Zweck: Betrieb von Geschäften und Unternehmungen aller Art, welche sich auf das Gebiet der keramischen Industrie, insbesondere der Porzellanindustrie, die Herstellung und den Vertrieb von keramischen Erzeugnissen und die Verarbeitung von Rohmaterialien lowie auf den Erwerb und die Herstellung aller zur Erreichung dieser Zwecke erforder- zichen Gegenstände beziehen, insbesondere hiernach auch Erwerb und Wiederverkauf von Aktien, Anteilscheinen oder Schuldverschreibungen sowie sonstiger Werte von keramischen und verwandten Unternehmungen. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000, begeben zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftsh albj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1912: Bankguth. 719 229, Aktenzeichner 2 250 000, Gründungsun- kostenverlust 32 272. – Passiva: A.K. 3 000 000, Kredit. 1500. Sa. M. 3 001 500. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 1500, Abschreib. auf Gründungskto 4166. Sa. M. 5667. – Kredit: Zs. M. 5667. Dividende 1917: 0 %. Direktion: Dr. Oskar Klau. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Hans Arnhold, Berlin; Stellv. Dir. Oskar Thieben, B.-Schöne- berg, Fritz Merzbach, Berlin. Zahlstellen: u. Berlin: Gebr. Arnhold. Porzellanfabrik C. M. Hutschenreuther, Akt.-Ges. in Hohenberg a. d. Eger; Filiale in Dresden. Gegründet: 27./12. 1904 mit Wirkung ab 30./6. 1904; eingetragen 9./2. 1905. Gründung 5. Handb. Jahrg. 1908/09. Zweck: Übernahme u. Fortführung der Porzellanfabrik C. M. Hutschenreuther in Hohen- berg. Die Fabrik ist im Jahre 1814 gegründet u. besitzt z. Z. 6 Öfen mit einem Glatt- brenhnrauminhalt von zus. 365 cbm. Die Grundstücke der Ges. in Hohenberg haben eine Grösse von 193 666 qm, von denen 16 110 qm bebaut sind. Zum Betriebe dienen 2 Dynamo- mit 250 resp. 200 Ampere sowie eine Heissdampfmasch. mit 150 PS. Ca. 360 Arb. Mit Wirkung ab 1./1. 1909 Erwerb der der Firma Moritz Zdekauer in Prag gehörigen, in Altrohlau bei jbbadt in Böhmen gelegenen Porzellanfabriken um M. 1 895 900, gezahlt i in M. 1 100 000 neuen Aktien zu 100 %, M. 750 000 in 4½ % Oblig. zu 100 % u II. 45 900 bar (siehe bei Kap. u. Anleihe). Diese Fabriken umfassen nach Zukauf von ca. 3½ ha ein Areal von ca. 112 200 am, davon ca. 61 600 qm bebaute Fläche. Die Baulichkeiten bestehen in der Hauptsache aus Schlemmerei und Massemühle, aus 5 Brennhäusern nebst Schmelze, einem Gebäude für Modelle und Malerei, einem ca. 3000 qm grossen dreistöckigen Eisenbetongebäude, 9 OÖfen alten Systems und 2 Tunnelöfen (Patent Faugeron), Glasurräumen, Dreherei, Formengiesserei u. Lagerräumen, mehreren Maschinengebäuden, Kesselhäusern, Packhäusern, Kontorräumen, Beamten- und Arb.-Wohnungen sowie einer Villa für den Vorstand. Die a. o. G.-V. v. 28./6. 1913 beschloss, das Altrohlauer Unternehmen als Ges. m. b. H. weiterzuführen. Infolge des Kriegs- zustandes kamen für 1913/14 nur 8 % Div. zur Verteil., dagegen wurde eine Kriegs-Res. mit M. 150 000 dotiert. Seit Kriegsausbruch arbeiten die Werke mit eingeschränktem Betriebe. 1914/15 konnten nur die Unk. u. Abschreib. verdient werden; ausserdem verblieb ein Reingewinn von M. 3138; Gewinn 1915/16–1917/18: M. 110 179, 490 615, 826 239. Die Maschinenanlage der Betriebe besteht aus einer Tandem-Damfmasch. mit Hoch- u. Niederdruck-Zylinder, sowie einem Compoundschnelläufer mit zus. 240 PS.; ferner ist eine Kraft- u. Lichtanlage vorhanden. Das benötigte Rohkaolin wird aus Böhmen bezogen. Ein der Ges. gehöriges Kaolinfeld in Ottowitz bei Zettlitz mit einem Flächeninhalt von 17 839 qm wird jetzt noch nicht abgebaut. Ein neu angelegtes ca. 300 m langes Industrie- gleis verbindet die Fabrik mit der Kar lsbad-Johanngeorgstädter Bahn. In Altrohlau ca. 1600 Arb. Umsatz in Hohenberg u. Altrohlau 1909/10 zus. M. 3 354 500, woran Altrohlau für 18 Monate (v. 1./1. 1909–30./6. 1910) partizipiert; 1910/11–1912/13: M. 2 663 465, 2 825 756, 3 199 268. In der Hauptsache wird erstklassiges Tafelgeschirr hergestellt. Die Altrohlauer Fabrik ist Mitglied des Wirtschaftsverbandes der österr. Porzellanindustrie, während das Hohenberger Werk Mitglied des Verbandes Deutscher Porzellanfabriken G. m. b. H., Berlin, ist. 1917 Übernahme der Mehrheit der Aktien der Porzellanfabrik C. Tielsch & Go. A. G. in Neu-Altwasser, auch Erwerb der Vereinigten Dresdner Porzellanmalereien vorm. Rich. Klemm & Donath & Co., sowie der Dresdner Porzellanmalerei Rich. Wahsener. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 750 000, erhöht lt. G.-V. v. 25./5. 1909 behufs Erwerb der der Firma Moritz Zdekauer in Prag gehörigen in Altrohlau