Porzellan-Fabriken. Direktion: Ernst Gramss. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Hans Büchner, Artern; Stellv. Fabrikbes. Paul Reuss, Eisenach; Dr. Aug. Kauffmann, Heidelberg; Ewald Brink- hoff, Leipzig. Prokuristen: O. Dotzauer, Arthur Kaiser. Zahlstellen: Eigene Kasse; Artern: Bankverein Artern; Eisenach: Dresdner Bank; Eisenach u. Salzungen: Bank für Thür.; Gotha: Bankhaus Gebr. Goldschmidt. H. Schomburg & Söhne A.-G. in Margarethenhütte, Ört u. Post Grossdubrau (Bez. Bautzen); Zweigniederlass. in Rosslau a. E. (Anh.) Gegründet: 1853; A.-G. seit 15./4. (Nachtrag v. 13./6. 1898) mit Wirkung ab 1./10. 1897 bezw. 14. 1898; eingetr. 15./4. 1898. Übernahmepreis zus. il. 998 000. Gründung s. Jahrg. 1900/1901 Altz der Ges. bis Ende 1912 in Berlin. Zweck: Herstellung von Porzellan und verwandter Artikel, Handel mit diesen Erzeugnissen, insbesondere Erwerb, Verwertung und Fortführung der früher unter den Firmen: „H. Schomburg & Söhne“, Berlin; „Margarethenhütte bei Bautzen Hermann dchomburg“, „Porzellan-Fabrik Rosslau Rudolf Schomburg“, Rosslau, betriebenen Geschäfte, Fabrikanlagen und Betriebe. Fabriziert werden fast ausschliesslich Porzellanartikel für die elektro-technische Industrie (Isolatoren, Isolierrollen, Hülsen, Klemmen, Porzellansockel, Porzellanplatten, Fassungssteine u. dergl., Hochspannungs-Isolatoren), und zählt die Fabrik vahlreiche grössere Elektricitätswerke, Eisenbahnen, Post- und Telegraphenverwalt. des In- und Auslandes, sowie die grossen leitenden Firmen in der Elektrotechnik zu ihren Abnehmern. Auch Chamotte- u. Thonwarenfabrikation. Umsatz 1902/03–1909/10: M. 1 266 000, 1 230 000, 1 328 000, 1 506 000, 1 616 000, 1 600 000, 1 590 000, 1 431 000; später nicht veröffentlicht. Die Grundstücke in Margarethenhütte bei Bautzen haben eine Gesamtgrösse von rund 252 000 qm. Unter einem Heil des Areals befinden sich 7,50 bis 10 m mächtige Thon- und Kaolinlager. Diese, sowie die gesamte Fabrikanlage der Margarethenhütte sind 1900 auf M. 1 095 000 geschätzt worden. Infolge der Eisenbahnanlage Weissenberg- -Radibor hat die Marg arethenhütte im Mai 1906 Geleisanschluss erhalten. Die Grundstücke in Rosslau haben eine Grösse von rund 12 213 ha und sind samt Gebäuden 1900 auf M. 331 185 ab- geschätzt worden. 1902/1904 wurde der Berliner Fabrikbetrieb nach den Werken in Rosslau u. „ verlegt. Zugänge auf Anlagen-Kti erforderten 1906/07–1916/17: M. 88 623, 129 443, 129 893, 59 487, 151 788, 148 834, 204 402, ca. 50 000, rd. 45 000, rd. 20 000, 22 000; 1912/13 spez. für neue Öfen in Margaretenhütte u. Rosslau. Für 1914/15 verblieb ein Brutto- gewinn von M. 51 438, die Abschreib. betrugen M. 57 674, so dass ein Fehlbetrag von M. 6235 entstand, welcher aus dem vorjährigen Vortrag gedeckt wurde. Auf neue Rechnung wurden M. 3371 vorgetragen, ebenso der Gewinn (M. 20 547) von 1915/16; 1916/17 M. 465 124 Reingewinn erzielt; für 1917/18 liegt ein grosser Auftragsbestand vor. Kapital: M. 1 300 000 in 1300 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 18./12. 1918 um M. 300 000, mit Div.-Ber. ab 1./10. 1918 übern. von einem Konsort. (C. H. Kretzschmar etc.) zu 100 % plus 5 % Stück-Zs. mit der Verpflicht. davon den bisher. Aktion. M. 250 000 zu gleichem Kurse anzubieten. (Geschehen Jan.–Feb. 1919) Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Prior.-Oblig. von 1905, rückzahlbar zu 102 %, aufgenommen zur Tilg. von Hypoth u. Bankkredit, Stücke à M. 1000 u. 500. Tilg. ab 1907 durch Auslos. im März auf 1./7. Die Anleihe ist hypoth. sichergestellt. Noch in Umlauf Ende Sept. 1918 M. 205 000. Zahlst.: Berlin: Nationalbank f. Deutschland; Meiningen: Bank f. Thüringen; Dresden: Deutsche Bank. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., bis 4 % Div., vom Ubrigen bis 15 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1918: Aktiva: Grundstücke 115 950, Gebäude: Fabrik 527 000, do. Wohnhäuser, 217 000, Kaolin- u. Tongruben 1, Masch. u. Inventar 1, elektr. Anlage 1, Patente 1, Matrizen-Werkstatt 1, Matrizen 1, Mobil. 1, Modelle 1, Fuhrwerk 1, Anschlussgleis 1, Effekten 385 825, Kaut. Effekten 7904, Kassa 1826, Wechsel 199, Arb. -Wohnhäuser- 15 400, Debit. 1 778 873, Waren 95 388, Kohlen 23 274, Material. 219 431. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Oblig. 205 000, R.-F. I 100 000, do. II 150 000 (Rückl. 50 000), Hypoth. 17 000, Beamten- u. Arb.-Unterst.-F. 42 854, Kredit. 1 402 795, Kriegsres. 19 079, unerhob. Div. 90, Talonsteuer- Res. 2000, Div. 200 000, Tant. an A.-R. 71 728, Bonus 150 000, Vortrag 27 535. Sa. M. 3 388 083. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Waren- u. Fabrikat.-Kto 2 543 923, Abschreib. 300 003, Reingewinn 501 264. – Kredit: Vortrag 26 899, Waren 3 318 291. Sa. M. 3 345 191. Kurs Ende 1900–1918: 112. 50, —, 105.50, 102. 75, 115.75, 136, 168, 138, 139.50, 137.40, 129.50, 146, 200.25, 247, 223.10*, –, 95, 205 %. Eingef. 17/7. 1900 zu 112. 90, 235 %. Notiert Berlin. Dividenden 1897/98–1917/18: „ 6, 10, 75 10, 12½, 3, 0, 0, 17 Ausserdem für 1917/18 ein Bonus von 15 % verteilt. Coup. Verj. 4 J. (K.) Direktion: Herm. Immisch, Alb. Müller, Margarethenhütte. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier M. Schiff, Berlin; Stellv. Bank-Dir. Rich. Fricke, Weimar; Kaufm. Paul Etzold, Leipzig; Dr. Walter Naumann, Königsbrück-Dresden; Bankier Kurt Geisler, B.-Schöneberg; Fabrikant Oskar Fischer, Kloster Vessra; Dr. Herm. Saal, Weimar; Prof. Dr. H. Goldschmidt, Bankier Dr. G. Hirschland, Essen. Prokuristen: Fritz Scheid, Margarethenhütte; Max Carolus, Rosslau. Zahlstellen: Berlin: C. H. Kretschmar, Nationalbank f. Deutschl.; Weimar: Thür. bank; Essen: Simon Hirschland; Leipzig: Knauth, Nachod & Kühne. Randbuch der Deutschen Aktien-Gesellschafton 1918/1919. II. 4