Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. 859 Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 480 = 1 St., 1 Aktie à M. 1000 = 2 St. Bilanz am 30. Juni 1917: Aktiva: Waren, Roh- u. Brennstoffe 74 527, Fabrikanlage 439 867, Beteilig. Vereinig. deutscher Hohlglasfabriken 5835, Kassa, Vorschüsse etc. 7815, Debit. 81 423, Verlust 38 759. – Passiva: A.-K. 360 000, Teil-Schuldverschreib. 72 000, do. Zs.- Kto 1700, Bürgschaft 5000, Kredit. 24 017, Abschreib. 185 510. Sa. M. 648 227. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 29 562, Geschäfts-Unk. 29 689, /Löhne 3400, Brennstoffe 1457, Abschreib. 2000. —– Kredit: Waren-Bruttoertrag 23 962, sonstige Eingänge 3388, Verlust 38 759. Sa. M. 66 110. Dividenden 1900/01–1916/17: 0, 0, 0, 0, 4, 5, 6, 7½, 6, ?, ?, ?, ?, ?, 0, 0, 0 %. Gewinn 1907/08–1916/17: M. 34818, 27 326, 24 336, 18 975, 23 257, 19 031, 16 013, 0, 0, 0. Direktion: Bankprokurist Jos. Blanck, Strassburg. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Karl Schott, Eug. Neunreiter, Georg Weber, Bankier Karl Bergmann, Strassburg. Vereinigte Zwieseler und Pirnaer Farbenglaswerke A.-G. In München, Briennerstr. 9, mit Fabriken in „. u. Pirna (Sachsen), Zweigniederlassungen in Leipzig u. Cöln a. Rh. Gegründet: 21./6. 1898 als Zwieseler Farbenglashütten vorm. Gebr. Tasche. Firma wie eoben geändert It. G.-V. v. 2./9. 1899. bbernahmepreis M. 525 000. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Übernahme u. Fortbetrieb der im Besitze der Firma Zwieseler Farbenglashütten Gebr. Tasche mit der Hauptniederlass. in Cöln a. Rh. u. der Zweigniederlass. in Zwiesel befindlichen Glashüttenwerke in Zwiesel, insbesondere die Herstell. u. Liefer. u. der Ver- trieb von farbigem Tafelglas. 1899 Ankauf der Sachsischen Kathedral- u. Farbenglaswerke Müller, Krug & Co. in Pirna für M. 560 000. Der Kaufpreis wurde beglichen durch Hingabe von 300 Aktien der Ges. à M. 1000 zu pari (s. unten), Barzahl. von M. 180 000 u. Übernahme einer 4 % Hypoth. im Betrage von M. 80 000. Der Grundbes. der Ges. umfasst zurzeit 66, 630 ha, wovon 32, 210 ha auf Pirna u. 34, 420 ha auf Zwiesel entfallen. Die Grundstücke sind bebaut mit 5 Hüttengebäuden u. dazu gehör. Fabrikations-, Masch.- u. sonst Betriebs- u. Lagergebäuden, diversen Fabrikschornsteinen, zwei Bureaugebäuden, einer zweistöckigen Villa u. 6 mehrstöckigen Beamten- u. Arb. Wohn- häusern sowie dem gleichfalls für Arb.-Wohnungszwecke der Ges. benutzten grösseren Gast- hof „zum Hirsch“' in Pirna, dessen Wirtschaft unter Anschliess. der seither. Fabrikkantine günstig verpachtet wurde, ferner mit einem Kantinen-Gebäuge u. einer grossen Anzahl an- u. freistehender Gebäude für Nebenbetriebe. An Öfen sind 11 Schmelz-, Streck- u. Kühlöfen, diverse Irommel, Temper- u. sonst. Brennöfen, sowie 19 G asgeneratoröfen vor- handen. Die sämtl. Öfen sind in u. an den oben bezeichneten Gebäuden untergebracht. Die Fabriken sind mit 2 Dampfmasch.-Anlagen, Dynamos, Akkumulatoren, Licht- u. Kraft- anlagen sowie mit modernen Arbeits- u. Giessmasch., Nebenmasch. u. Dampfheizung aus- gestattet. Die sonst. Einricht. sowie Werkzeuge, Utensil., Formen etc. entsprechen den . technischen Anforderungen. Ausser dem sind zu er wähnen die Gasthof- u Kantinen- ausstattung, eine Arb.-Badeanstalt, komplette Feuerwehreinricht. etc. 1901 beteiligte sich die Ges. mit M. 100 000 an der Bayer. Krystallglas-Fabriken vorm. Steigerwald in Ludwigsthal. Diese Beteil. wurde 1916/17 ganz abgeschrieben, da die Ges. in Liquid. trat. Seit 1912 Beteilig. bei der Oesterr.-Ungar. Tafel- u. Farbenglaswerke G. m. b. H. in Zuckmantel (s. unten bei Kap.). Diese Ges. beteiligte sich 1916/17 an einem neu aufzuschliessenden Kohlenwerk bei Brüx in Böhmen. Zugänge auf Anlagekti 1906/07–1917/18: M. 66 342, 80 172, 77 401, 63 183, 84 714, 94 398, 237 085, ca. 140 000, 130 628, 106 742, rd. 77 000, 10 000. Fabrikation u. Absatz konnten 1914/15 nur etwa den dritten Teil der Ergebnisse der letzten Friedensjahre erreichen, es ergab sich ein Verlust von M. 104 184, hiervon durch Gewinn- vortrag aus 1914 M. 44 886 gedeckt, so dass ein Fehlbetrag von M. 59 298 vorgetragen wurde, gedeckt aus dem Gewinn von 191 5/16; es verblieb dann noch ein Gewinnrest von M. 1221; 1916/17 u. 1917/18 M. 48 869 bezw. 32 279 Reingewinn. 1915/16–1917/18 infolge von Betriebs- „ stark zurückgegangene Produktion, auch Verluste an österr. Valuta. apital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien (Nr. 1–2000) à M. 1000. Die Nr. 1–525 sind durch Stempelaufdruck mit der neuen Firma Vereinigte Zwieseler und Pirnaer Farbenglas- werke A.-G. München versehen. Die Aktien Nr. 526 bis inkl. 1500 lauten auf die Firma Vereinigte Zwieseler und Pirnaer Farbenglaswerke A.-G. München. Urspr. A.-K. M. 525 000, erhöht lt. G.-V. v. 2./9. 1899 um M. 675 000 (auf M. 1 200 000) in 675 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Juli 1899. 300 Stück hiervon erhielt die Firma Müller, Krug & Co. in Pirna zu pari (s. oben), 375 Stück wurden einem Konsort. zu 118 % plus 4 % Stück-Zs. übergeben; das Konsort. übernahm die Kosten der Em. u. die Stempelgebühren. Den Aktionären wurden 210 dieser neuen Aktien 5: 2 zu 130 % plus 4 % Stück-Zs. angeboten. Die G.-V. v. 18./9. 1911 beschloss zur Verstärkung der Betriebsmittel u. zum Ausbau der Anlagen Erhöh. um MH. 800 000 (auf M. 2 000 000), wovon zunächst M. 300 000, div.-ber. ab 1./10. 1911, zur Em. gelangten, übernommen von einem Konsort. zu 102 %, angeboten den alten Aktionären mind. M. 200 000 im Nov. 1911 zu 105 %. Restl. M. 500 000 wurden im Juni 1912 von In teressenten u. einem Bankenkonsort. (Pfälz. Bank etc.) zu 105 % übernommen. Diese neuen