Woll-Spinnereien, Wollgarn- und Wollwaren-Fabriken etc. Ostpreussische Dampf-Wollwäscherei Akt-Ges. in Königsberg i. Pr. Gegründet: 28./10. 1913 mit Wirkung ab 1./10. 1913; eingetr. 5./11. 1913. Gründung siehe dieses Handbuch 1915/16. Zweck: Fortbetrieb der von der Ostpreussischen Dampf-Wollwäscherei G. m. b. H. bis- her betriebenen Wollwäscherei, Handel mit Wolle aller Art u. Beteilig. an gewerblichen Unternehm., welche mit den vorbezeichneten Zwecken in Verbindung stehen. 1916/17 ruhte der Fabrikbetrieb, es wurde lediglich Handel mit Wolle betrieben. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Hypotheken: M. 225 000. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1918: Aktiva: Grund u. Boden 197 350, Gebäude 140 000, Masch. 75 000, Wertp. 247 440, Kassa 12 143, Wolle u. Betriebsmittel 294 325, Geräte 1, Fuhrwerk 1, Debit. 165 613. – Passiva: A.-K. 500 000, R.-F. 50 000, Rückl. für Ausfälle 80 000, Rückl. II 15 387, Rückl. f. Ern.-Scheine 6000, (Rückl. 1000), Arb.-Unterstütz.-Kasse 17 069, (Rückl. 1500), Hypoth. 225 000, unerhob. Div. 60, Kredit. 166 365, Div. 30 000, Vortrag 41 991. Sa. M. 1 131 873. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. u. Betriebs-Unk. 124 967, Gehälter u. Löhne 74 137, Wertp. 20 373, Abschreib. 18 045, Reingewinn 74 491. – Kredit: Vortrag 42 041, Betriebsgewinn 269 972. Sa. M. 312 014. Dividenden 1913/14–1917/18: 3, 20, 12, 6, 6 %. Direktion: Martin Engelke. Prokuristen: Jul. Kaufmann, Walter Ziegert. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat George Marx, Stellv. Bank-Dir. Herm. Marx, Königs- berg i. Pr.; Sally Guggenheim, Berlin; Rittergutsbes. Kurt Gaedeke, Nadrau. Zahlstellen: Königsberg: Ges.-Kasse, Deutsche Bank. Leipziger Wollkämmerei in Leipzig mit Zweigstelle in Hoboken-Antwerpen. Gegründet: 7./2. 1872; eingetr. 2./3. 1872. Zweck: Betrieb von Wollwäscherei, Wollkämmerei u. damit zus. hängenden Geschäfts- zweigen. Das Areal am Berliner Bahnhof in Leipzig umfasst 127 000 qm, wovon noch 6500 qam unbebaut sind. 1898 wurde ein Arb.-Heim gebaut. In Hoboken-Antwerpen wird in einem erpacht. Etabliss. eine Fabrik betrieben. Der Pachtvertrag ist 1905 auf 15 Jahre unter Ermäss. der Pacht auf die Hälfte erneuert worden. Die Verpächterin, die Soc. anon. pour le Peign. des Laines übernahm bei Abschluss des neuen Vertrages das Install.-Kto Hoboken zum Buchwert von M. 224 193 gegen Verzinsung u. Amort. mit 9 % jährl., welche Summe somit einen Teil des Pachtvertrages bildet. Die Ges. gehört der Konvention deutscher Wollkämmereien an. Die Gesamtabschreib. auf die Anlagen bis Ende Sept. 1917 betrugen M. 9 889 358, bei M. 13 564 970 Gesamtanschaffungskosten, Stand 1916/17: M. 3 675 612. Das Installations-Kto Hoboken erscheint seit Jahren nicht mehr unter den Aktiven der Bilanz, da die Installat. zum Buchwert v. 31./12. 1904 gelegentlich der Neupachtung der Fabrik in Hoboken an deren Eigentümerin verkauft worden sind. Leistungsfähigkeit beidel Werke über 12 000 000 kg Kammzug jährl., wozu noch die entspr. Nebenprodukte in Kämmlingen, Abgängen, Pottasche u. Wollfett kommen. Infolge der Mobilisierung wurde der Betrieb in Leipzig stillgelegt, doch bereits am 25./8. 1914 mit der regelrechten Er- zeugung wieder aufgenommen u. in diesem Umfange weiter gearbeitet. In Hoboken wurde vom 20./10. 1914 bis 27./2. 1915 in gleichem Verhältnis wieder gearbeitet, seitdem aber der Betrieb daselbst eingestellt. Seit 1914 Beteilig. an der Kammwoll-Akt.-Ges. in Berlin mit M. 200 000. Kapital: M. 3 811 500, u. zwar M. 2 514 000 in 1676 Vorz.-Aktien (Nr. 397–2072) à M. 1500 u. M. 1 297 500 in 865 zus.gelegten abgest. St.-Aktien (Nr. zwischen 2–2806) à M. 1500. Urspr. A.-K. M. 1 800 000, Erhöhung um M. 2 400 000 lt. G.-V. v. 9./4. 1898 in 1600, ab 1./7. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1500, angeboten bis 25./5. 1898 zur Hälfte den Gründern, zur Hälfte den bisher. Aktionären zu pari. Das A.-K. betrug somit bis 1900: M. 4 200 000 in 2800 Aktien à M. 1500. Die G.-V. v. 30./8. 1900 beschloss zur Beseitig. der infolge ungünst. Wollkonjunktur bis Mitte Aug. 1900 entstand. Unterbilanz von M. 4 515 903: 1) Reduktion des A.-K. von M. 4 200 000 auf M. 1 400 000 durch Zus. legung von 3 Aktien zu 1. Den Aktionären wurde auch das Recht ein- geräumt, an Stelle der Zus. legung durch bare Zuzahl. von 66¾ % des Nennwertes ihrer Aktien diese in Vorz.-Aktien umzuwandeln. Insges. wurden 2595 Aktien in 865 St.-Aktien zus. gelegt; auf 205 Aktien wurden 66/ % Nachzahl. geleistet. 2) Ausgabe von Vorz.-Aktien; 1867 Stück à M. 1500 wurden zum Nennwerte ausgegeben. Die Vorz.-Aktien erhalten im voraus eine Div. von 4 % (s. Gewinn-Verteilung). Im Falle einer Auflös. der Ges. sind bei der Verteilung der Liquid.-Masse die Inh. der Vorz.-Aktien vor den Inh. der St.-Aktien zu befriedigen. Den Gründern der Ges. bezw. ihren Erben wurde die Hälfte der Vorz.-Aktien zum Nennwerte an- geboten, den sonst. Aktienbesitzern auf je drei Aktien eine Vorz.-Aktie ebenfalls zum Nenn- werte. Frist war in beiden Fällen 19./10. 1900. – Das A.-K. betrug somit 1900–1904 M. 4 405 500. Von den Vorz.-Aktien hat die Allg. Deutsche Credit-Anstalt in Leipzig von der Konkurs- masse der Leipziger Bank nom. M. 444 000 Vorz.-Aktien der Ges. zu 30 % erworben und ihr dieselben gegen Erlegung des Kaufpreises zuzügl. Zs. zwecks Vernichtung zur Verf. gestellt. 55*