870 Kammgarn-Spinnereien und -Webereien, Tuch- und Filz-Fabriken.

Kammgarn-pinnereien und -Webereien, Tuch.- md Tilz-Fabriken.

Tuchfabrik Aachen, vorm. Süskindé Sternau, A.-G. in Aachen.

Gegründet: 28./4. 1889.

Zweck: Übernahme der Tuchfabrik
1./1. 1889 für M. 1 932 463. Da
von 7568.15 qm bebaut sind.
aufgeführt. Die Kraftanlagen Ps u. 3 Kesseln, ausser-
dem ist zur Lichterzeu mulatoren-Batterie vor-
handen. 1 i 1

.einen durch-
schnittlichen Lohnbetrieb von preturmasch., die ausreichen, um
die von ihr erzeugten Fabrik Das Hauptprodukt bilden Kammgarn-
artikel. Die Spinnerei umfasst Die Ges. spinnt Streichgarn. Der Prozent-
satz des selbstgesponnenen Garns zum gekauften ist 10:100.

Kapital: M. 1 500 000 in 1000 abgest. Aktien u. 500 neuen Aktien von 1910, sämtl.
à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000. Reduktion des urspr. Kapitals von M. 1 500 000 um
M. 500 000 durch Zus. legung von 3 zu 2 Aktien lt. G.-V. v. 6./5. 1893. Die Zus. legung er-
folgte bis 1./6. 1894. Erhöht lt. G.-V. v. 10./11. 1910 um M. 500 000 (also auf M. 17500 000)
in 500 Aktien, div.-ber. ab 1./10. 1910, übernommen von A. H. Heymann &$ Co. in Berlin
zu 120 %, angeboten den alten Aktionären 2: I1 vom 1.–14./12. 1910 zu 127.50 %.

Geschäftsjahr: 1./10.–30./9.; bis 1908 Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem.

Stimmrecht: 1 Aktie = 2 St.

Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (1905 erfüllt), 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant.
an Dir. u. Beamte, Rest zur Verf. der G.-V.

Bilanz am 30. Sept. 1918: Aktiva: Grundstück 240 000, Gebäude 150 000, Masch. 40 000,
Werkzeuge u. Geräte 1, elektr. Lichtanlage 1, Schuldner 984 580, Kassa 10 136, Girokto 28 373,
Wertp. 1 687 120, Vorräte 212 065. —– Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 150 000, Sonderrückl.
150 000 (Rückl. 50 000), Arb.-Unterstütz.-F. 150 000 (Rückl. 50 000), Kriegssteuer-Rückl. 361 000,
Gläubiger 802 408, Div. 150 000, Tant. 71 535, Vortrag 17 333. Sa. M. 3 352 277.

Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 90 000, Handl.-Unk. 180 227, Kriegs-
fürsorge 77 213, Provis. 51 713, Versich. 9289, Reingewinn 338 868. – Kredit: Vortrag 48 201,
Zs. 89 272, Bruttogewinn 609 839. Sa. M. 747 313.

Kurs: Konvert. Aktien Ende 1899–1918: 90, –, 29.25, 47, 68.90, 94, 89.10, 107.75.
106.50, 96.90, 127.25, 132.25, 102, 87, 59.75, 62.50*, –, 96, 119.75, 116 %. Notiert in Berlin.

Dividenden: Zus. gelegte Aktien 1899–1908: 5, 0, 0, 0, 0, 4, 6, 8, 6, 5 %; 1909
bis 30./9): 6 % = 8 % p. a.; 1909/10–1917/18: 9, 5, 5, 0, 0, 15, 8, 8, 10 %% .. .
Erhöh. der Div. 1910/11 von 4 % auf 5 % wurden M. 15 000 dem Spez.-R.-F. entnommen;
die Div. für 1911/12 wurde aus Spez.-R.-F. gezahlt.

Direktion: Siegmund Hahn, Aug. Keppler. Prokurist: Felix Rothschild.

Aufsichtsrat: Vors. Ulr. Möller, Aachen; Justizrat Franz Oster, Bankier Ernst Heymann.

Zahlstellen: Eig. Kasse; Aachen: Dresdner Bank u. deren sonst. Niederl.; Berlin:
A. H. Heymann & Co., Nationalb. f. Deutschland, Hardy & Co. G. m. b. H.

Filzfabrik Adlershof Actiengesellschaft in Adlershof

bei Berlin.

Gegründet: 30./11. 1895. Sitz der Ges. bis 5./5. 1899 in Adlershof u. Zweigniederlassung
in Berlin (1898 errichtet). Seit 26./6. 1913 Sitz in Adlershof.

Zweck: Anfertigung von Filzwaren aller Art, besonders von Filzen für technische
Zwecke (patent. Unterlagsfilz), Läuferfilz, Linoleumfilz, Sohlenfilze und Handel mit solchen.
Spezialität: Eisenfilz, Isolierungen von Maschinen, Fundamenten, Trägern u. Decken etc.,
Eisenbahnoberbau. Im April 1914 ein grösseres Schadenfeuer. 1914 Unterbilanz M. 34 529,
gestiegen 1915 auf M. 77 734, 1916 auf M. 110 115.

Kapital: M. 1 000 000 in 1000 gleichber. Aktien, Vorz.-Aktien genannt à M. 1000. Das
urspr. St.-A.-K. von M. 450 000 beschloss die G.-V. vom 19./7. 1897 um M. 200 000 durch
freihändigen Rückkauf von 200 St.-Aktien herabzusetzen und dann wieder um denselben
Betrag durch Ausgabe von 200 Vorz.-Aktien zu erhöhen. Die a. o. G.-V. v. 29./6. 1907
beschloss die Umwandlung der vorhandenen 250 St.-Aktien in Vorzugs-Aktien gegen Zu-
zahlung von M. 200 für die Aktie; die eingezahlten M. 50 000 wurden zur Tilg. des Darlehns-
Kontos verwendet u. gleichzeitig M. 50 000 auf Patent-Kto abgeschrieben. Die Rechte der
Vorz.-Aktien sind erloschen. Die Rechte der Genussscheine wurden am 29./6. 1907 aufgehoben.
Die G.-V. v. 30./12. 1916 bezw. 4./1. 1917 beschlossen die Erhöh. des A.-K. um M. 550 000
(also auf M. 1 000 000) in 550 Aktien à M. 1000, begeben zu pari.

Hypothek: M. 146 500 (Stand Ende 1915).