Leinen-Industrie. 885 triebskraft wird durch eine Dampfmasch. von 600 PS. erzeugt. Es sind 3 Dampfkessel vorhanden mit je 100 qm Heizfläche sowie eine Bleichanlage. Ferner ist eine weitere Fabrik II in der Sommerfelderstr. vorhanden, mit 30 741 qm Grundfläche, auf der ein drei- stöckiges Fabrikgebäude u. ein Beamtenwohnhaus stehen. Hier sind z. Z. 278 Webstühle u. die dazu gehörigen sonst. Masch. in Betrieb. Des weiteren besitzt die Ges. eine Garn- bleiche (Fabrik III) in Lohmühle bei Sorau mit einem Grundbesitz von 266 158 qm sowie ferner eine Ziegelei in Kunzendorf-Marsdorf, wo über 4½ Mill. Steine jährl. hergestellt werden, u. eine Braunkohlengrube Martin in Kunzendorf; die Jahresproduktion betrug 220 000 hl. Die Grundbesitzfläche der Ziegelei u. Grube zus. beträgt 353 479 qm. Die Kohlengrube ist wegen Erschöpfung 1915 stillgelegt; ebenso z. Z. die Ziegelei. Jan. 1910 wurde die Ges. von einem Brande betroffen, der die Fabrik I zerstörte. Der dadurch hervorgerufene bedeutende Ausfall in der Produktion übte auf das Erträgnis der Ges. einen empfindlichen Einfluss aus. Die Versich.-Entschädig. aus dem Brande betrug M. 342 450. Auf dem Platz des alten Fabrikgebäudes ist die jetzige Fabrik I vergrössert u. mit allen modernen Einrichtungen versehen neu aufgebaut worden. Die neue Fabrik ist seit Ende Okt. 1910 teilweise u. seit April 1911 im vollen Betrieb. 1914/15 wurden Produktion und Absatz durch den Kriegszustand sehr beeinträchtigt. 1915/16 u. 1916/17 günstige Verwertung der älteren Warenbestände, Rohstoffe u. Betriebsmaterialien. 1917/18 behördlich angeordn. Stilliegen der Weberei; für die Stillegung wird eine Entschäd. gewährt. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Hypoth.-Anleihe: M. 800 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 15./3. 1912, rück- zahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000 lautend auf den Namen der Treuhand-Vereinigung A.-G. in Berlin oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. ab 2./1. 1915 durch jährl. Ausl. von M. 50 000 spät. 3 Monate vor dem Rückzahl.-Termin; ab 1./1. 1922 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherh.- Hypoth. zur I. Stelle auf den Grund- u. Fabrikbesitz nebst allen Anlagen in Sorau. Der Erlös der Anleihe diente zum Wiederaufbau der abgebrannten Anlagen u. zur Verstärkung der Betriebsmittel. In Umlauf Ende Sept. 1918: M. 550 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin u. Breslau: Dresdner Bank. Kurs Ende 1912–1917: 99, 98, 95*, –, 92, – %. Zugelassen in Breslau Ende März 1912. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: R.-F. ist erfüllt, etwaige Beiträge zu Spec.-R.-F. u. Ern.-F., alsdann bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Die vertragsm. Tant. des Vorst. wird als Handlungsunkosten verbucht. Die Ab- schreib. werden unverkürzt einem Abschreib.-Kto gutgebracht. Bilanz am 30. Sept. 1918: Aktiva: Fabrik-Kto T 1 009 338, Masch. 873 813, Utensil. 75 993, Fabrik-Kto II 185 316, Masch. 250 681, Utensil. 52 211, Fabrik-Kto III 88 453, Masch. 38 709, Utensil. 25 487, Geschirre u. Wagen 21 111, Muster 100, Martins Werke 300 386, Waren 12 752, Garn 26 874, Material 29 419, Versich. 17 679, Kassa 2735, Wertpap. 690 138, Bankguth. 890 795, Debit. 73 469, Hypoth. 37 000. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Oblig. 550 000, do. noch einzulös. 52 045, do. Zs.-Kto 7560, R.-F. 150 000, Fr. Aug. Martin-Unterst.-F. 11 838, unerhob. Div. 1000, Kredit. 25 539, Erneuerungsscheinsteuer 6000, Ern.-Kto Martins-Werke 65 000, Agio 12 040, Kriegsgewinnsteuer 30 000, Abschreib. 2 150 000, Div. 75 000, Tant. an A.-R. 1500, Vortrag 64 947. Sa. M. 4 702 469. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Versich., Steuern etc. 96 511, Abschreib, 110 000, Gewinn 141 447. – Kredit: Vortrag 95 097, Waren 245 611, Martins-Werke 7250, Sa. M. 347 958. Kurs Ende 1901–1918: 165. 197.25, 222, 257.50, 228.50, 235.25, 223.50, 187.25, 176.50, 198, 172, 140.75, 95, 96*, –, 100, 109.50, 100 %. Aufgel. am 21./1. 1889 zu 165 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1901/02–1917/18: 15, 16, 17, 14, 15, 19, 8, 0, 7, 6, 6, 0, 0, 0, 5, 5, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: W. Schneider. Prokurist: C. Zeiske. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Senatspräsident Dr. E. Martin, Frankfurt a. M.; Dir. Aug. Buschhüter, M.-Gladbach; Otto Fliegel, Seifersdorf bei Sorau; Bank-Dir. Wilh. Kleemann, B.-Schöneberg; Dir. Jacob Hildebrand, Zillerthal. Zahlstellen: Eigene Kasse;: Berlin u. Dresden: Dresdner Bank. Akt.-Ges. Mechanische Flachsspinnerei in Urach. Die a. o. G.-V. v. 7./6. 1918 beschloss die Fusion mit der Kolb & Schüle A.-G. in Kirch- heim u. T. gegen Gewährung von M. 600 000 neuen Aktien der Kolbe & Schüle A.-G., div.- ber. ab 1./7. 1917. Die Akt.-Ges. Mech. Flachsspinnerei Urach ist aufgelöst u. die Firma erloschen. Gegründet: 1839. Betrieb einer mech. Flachsspinnerei u. Bleicherei. Ca. 9000 Spindeln. Kapital: M. 600 000, davon M. 550 000 in alten Aktien u. 50 000 in 50 Namen-Aktien à M. 1000, begeben lt. G.-V. v. 6./4. 1907 zu 110 %, gleichberechtigt im Verhältnis des Nenn- wertes mit den bisherigen Aktien von M. 1375. Die Aktien sind in festen Händen. Anleihe: M. 600 000 in Oblig. A, B u. C. Noch in Umlauf M. 424 000. Bilanz am 30. Juni 1917: Aktiva: Wasserkraft u. Grundstücke 112 910, Fabrikgebäude 178 842, Wohnhäuser 126 835, Grundstück Sägmühle 40 000, Masch. u. Geräte 160 406, Kassa