922 Spitzen- und Gardinen-Fabriken. wurden, während die Inhaber genannter Firmen Osk. Oertel u. Paul Schelbach für den Rest unter Herauszahl. von M. 37 000, M. 216 000 = Rbl. 100 000 5 % Forder. der Dresdner Ges. an die Warschauer Gardinenfabrik erhielten. Die drei Fabriken in Dresden, Dobritz u. Falken- stein beschäftigen ausser einer sehr grossen Anzahl Heimarbeiter insgesamt gegen 1600 Beamte u. Arbeiter. Die Ges. arbeitet nach dem Hickton-Patent. In Falkenstein wurde 1910 die Tüllfabrikation aufgenommen, zu welchem Zwecke daselbst eine Fabrik errichtet wurde. Zugänge auf Anlagen-Kti in Dresden, Dobritz u. Falkenstein erforderten 1910/11 zus. ca. M. 600 000. Zugänge 1911/12–1912/13 ca. M. 850 000 bezw. 1 169 092 u. zwar besonders für die Dobritzer Anlagen, wohin 1912/13 der gesamte Dresdner Betrieb samt der Zentral- direktion verlegt worden ist. Die hierdurch frei werdenden Dresdner Grundstücke wurden verpachtet bezw. ein Teil davon 19 14/15 verkauft. Zugänge 1913/14–1917/18: M. 422 154, 193 687, 175 193, ca. 200 000, 80 363. Die Umsätze betrugen 1907/08–1911/12: M. 6 275 000, 6 065 000, 6 880 000, 7 548 000, 7 913 000; später nicht mehr veröffentlicht. Seit 1916/17 besondere Ab- teilungen unter der Firma Maschinenfabrik G. m. b. H. für Herstell. von Werkzeugmasch. u. Kriegsmaterial. Auch Beteil. an der Weissthaler Aktien-Spinnerei u. an der Plauener Spitzenfabrik A.-G. Infolge des Kriegszustandes kamen für 1913/14 anstatt der in Aussicht genommenen 10 % Div. nur 6 % Div. zur Ausschüttung, M. 200 000 wurden einer Kriegs-Res. überwiesen; auch 101 1914/15 6 % Div. ausgeschüttet, 1915/16 u. 1916/17 erhöhte Gewinne u. Verteil. von je 12 % Div. An dem unter der Firma „Akt.-Ges. der Dresdener Gardinen- u. Spitzen-Manufaktur“ in Warschau im Jahre 1898 erricht. Unternehmen ist die Ges. beteiligt. Diese Warschauer Fabrik blieb während des Krieges unversehrt, doch ist der Betrieb eingestellt, da es an Rohmaterialien fehlt. Auch an der Spitzenfabrik Dresden Lace Works in Norwalk Connecticut, in den Ver. Staaten von Nord-Amerika ist die Ges. beteiligt. Beide Beteil. sind abgeschrieben. Kapital: M. 5 000 000 in 1000 Akt. (Nr. 1–1000)à M. 500 u. 4500 Akt. (Nr. 1001–5500) à M. 1000. Urspr. M. 500 000, erhöht 1886 auf M. 900 000, 1897 um M. 450 000 zu 150 %, 1898 um M. 450 000 zu 150 % ausgegeben, u. zwar 180 Stück den ersten Zeichnern, welche bis Ende 1899 ¼ der jeweiligen Erhöhung zum Em.-Kurse zu verlangen hatten, und 270 Stück der Firma Günther & Rudolph, Dresden, welche dieselben den Aktionären zu 155 % zur Verf. stellte. Die G.-V. v. 27./3. 1900 beschloss weitere Erhöhung um M. 600 000 zu 134 % u. M. 60 Stück-Zs. Zwecks Ankauf der Falkensteiner Gardinen- u. Spitzenfabrik von Oertel & Co. (8. oben) beschloss die G.-V. v. 12./1. 1905 Erhöhung des A.-K. um M. 250 000 (auf M. 2 650 000) in 250 Aktien à M. 1000, begeben zu pari an Zahlungsstatt an die Inhaber genannter Firma. Das Bezugsrecht der Aktionäre für diese Em. war ausgeschlossen. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 13./9. 1909 um M. 1 350 000 (auf M. 4 000 000) in 1350 Aktien à M. 1000, über- nommen von der Allg. Deutschen Credit-Anstalt Abt. Dresden, angeboten den alten Aktionären 2: 1 zu 110 % franko Zs. Diese Kapitalserhöhung diente zur Ausdehnung des Betriebes auch arf die Tüllfabrikat. bezw. zur Stärkung der Betriebsmittel. Die a. 0. G.-V. v. 15./2. 1912 beschloss weitere Kap.-Erhöh. um M. 1 000 000 (also auf M. 5 000 000). Die neuen, ab 1./6. 1912 div.-ber. Aktien wurden von einem Konsort. (Allg. Deutsche Credit- Anstalt) zu 130 % übernommen u. den alten Aktionären im Verhältnis von 4: 1 zu zum Bezuge angeboten. Agio mit M. 238 288 in R.-F. Hypoth.-Anleihen: I. M. 500 000 in 4 % Schuldverschr. von 1892, 1000 auf Namen lautende Stücke à M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. zu pari ab Okt. 1898 durch jährl. Ausl. von 1 % zuzügl. ersp. Zs. im Juni auf 1./10.; seit 1898 verstärkte oder Totalkündig. zulässig. Die Anleihe ist durch Kaut.-Hyp. in Höhe von M. 525 000 an erster Stelle auf die Grundstücke Blumenstr. 66 u. Arnoldstr. 16/24 hypoth. eingetragen. Zahlst. wie bei Div.- Scheinen. In Umlauf Ende Mai 1918 M. 301 500. Kurs in Dresden Ende 1897–1917: 102, 101.75, 99.75, 97.50, 98, 100, 101.50, 100.50, —, 100.50, 101.50, 98, 99.50, 100, 100, 98, 95, 95*, –, 90, – %. II. M. 1 200 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1902, rückzahlb. zu 102 %, 600 Stücke Lit. A (Nr. 1–600) à M. 1000, 1200 Lit. B (Nr. 601–1800) à M. 500, lautend auf Namen des Dresdner Bankhauses Günther & Rudolph oder dessen Ordre u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1908 durch jährl. Ausl. von 1 % u. ersp. Zs. im Jan. auf 1./7.; seit 1908 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. auf einen Zs.-Termin vorbehalten. Die Anleihe diente zur Tilg. nichtfundierter Schulden, zur Rückzahlung einer Hyp. von M. 60 000 und zur Verstärkung der Betriebsmitte der Ges. Zur Sicherung des Anlehens ist zugunsten genannten Dresdner Bankhauses auf den Fabrikgrundstücken der Ges. in Grossdobritz u. Niedersedlitz eine jetzt erststellige Sicherungs- Hyp. in Höhe von M. 1 300 000 eingetragen. Die verpfändeten Grundstücke umfassen 35 070 am Fläche, wovon 5136,30 qm bebaut sind; Taxwert von Grund, Boden, Gebäuden u. Zubehör im Juni 1902 zus. M. 1 442 181. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. In Um- lauf am 31./5. 1918 M. 1 051 000. Kurs in Dresden Ende 1902–1917: 103.25, 103.50, 103.25, 104.25, 103.50, 101.50, –, 103.25, 103, 102.75, 101, 98.25, 98*, –, 93, – %. Zugelassen M. 1 200 000, davon M. 1 000 000 25./6. 1902 zu 100.75 % unter Ausgleich der Stück-Zs. u. des Schluss- notenstempels zur Zeichnung aufgelegt. Die Anleihe ist voll begeben. Hypotheken: M. 125 000 auf Oppellstr. 12 in Dresden-N. in 5 Posten, verzinsl. zu 4½ bzw. 5 %, unkündbar vor dem 31./3. 1906, ab da halbj. Kündig.; M. 30 000 auf Grossdobritz- Niedersedlitz zu 4 %, M. 100 000 zu 4¼ % auf Falkenstein, M. 130 000 auf Wohnhauskolonie. Ungetilgt ult. Mai 1918: M. 419 700.x Geschäftsjahr: Ab 1902 1./6.–31./5., bis 1902 Kalenderj.; das am 1./1. 1902 begonnene Geschäftsjahr endete am 31./5. 1902. Gen.-Vers.: Spät. Nov.