926 Spitzen- und Gardinen-Fabriken. Direktion: R. W. G. Behrend. Prokurist: Franz Merker. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Georg Marwitz, Weisser Hirsch; Stellv. Stadtrat Dr. Krüger, Dresden; Bank-Dir. Otto v. Dosky, Dir. Lisch, Plauen i. V.; Bürgermeister Dr. Schanz, Oelsnitz i. V.; Dir. P. Schelbach, Dresden. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Plauen i. V.: Vogtländische Bank. Ausrüstung Aktien-Gesellschaft in Plauen i. V. (Firma bis 10./9. 1917: „Spitzen-Appretur Plauen Akt.-Ges.) Gegründet: 17./6. 1909 mit Wirkung ab 1./7. 1909; eingetr. 8./9. 1909. Gründung siehe dieses Handb., Jahrg. 1912/13. Zweck: Betrieb einer Bleicherei, Färberei u. Appreturanstalt, speziell von Spitzen, Stickereien, Tüllen, Gardinen etc. 1909 Ankauf des städtischen Grundstückes an der Holbeinstrasse u. Erricht. eines Fabrikbaues daselbst, der Mitte 1911 in Betrieb genommen wurde. Die G.-V. v. 20./10. 1909 genehmigte den Ankauf der Firma Friedr. Aug. Pressler (Langwaren-Appretur) mit Wirkung ab 1./1. 1909. Seit 1916 Beteilig. an der Bleiche Rode- wisch G. m. b. H. Der Verlustvortrag aus 1911/12 M. 13 788 stieg 1912/13 nach M. 68 874 Abschreib. auf M. 57 450, verringerte sich aber 1913/14 auf M. 54 276 u. 1914/15 auf M. 43 836, erhöhte sich aber 1915/16 um M. 33 539 auf M. 77 375. 1916/17 um M. 91 427 auf M. 168 803; dieselbe konnte 1917/18 getilgt werden. 1914/15–1916/17 infolge des Kriegszustandes be- schränkter Betrieb. Kapital: M. 1 250 000 in 1250 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 650 000, erhöht lt. G.-V. v. 20./10. 1909 um M. 600 000, übernommen von der Plauener Bank zu 100 % plus 3 % für Stempel, angeboten den alten Aktionären 5: 3 zu 106 %. Hypotheken: M. 357 000, davon M. 200 000 im Jahre 1911/12 aufgenommen. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1918: Aktiva: Grundstück 237 800, Gebäude 919 000, Masch. u. Geräte 254 000, Wasser 20 801, Fuhrwerk 2000, Geleise 2000, Depot 9731, Effekten 57 872, Be- teilig. 87 000, Debit. 175 473, Kassa 2570, Vorräte 170 000. – Passiva: A.-K. 1 250 000, Hypoth. 357 000, Kredit. 312 035, Talonsteuer-Res. 2500, R.-F. 5000, Gewinn 11 713. Sa. M. 1 938 248. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 168 803, Unk. 182 289, Abschreibung. 94 902, Gewinn 11 713. Sa. M. 457 708. – Kredit: Fabrikat.-Kto M. 457 708. Dividenden 1909/10: 5 % p. r. t. (Aktien No. 1–395 u. 416–650 = M. 37.50, No. 396–415 = M. 50, No. 651–1250 = M. 15.10); 1910/11: 5 % = M. 50 für Aktien Nr. 1–650, M. 41.65 für Nr. 651–1250; 1911/12–1917/18: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Rich. Breyer. Prokuristen: C. G. Kleinhempel, O. Th. Strössner. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Franz Meyer, Stellv. Fabrikbes. Adolf Hoffmann, Dir. Hugo Herz, Fabrikbes. Rich. Goesmann, Komm.-Rat Herm. Waldenfels, Plauen i. V.; Komm.-Rat Ernst Rüdiger, Rodewisch. Zahlstellen: Plauen i. V.: Ges.-Kasse, Plauener Bank u. deren Fil. Gardinenfabrik Plauen in Plauen i. V., Hammerstr. 60. (Firma bis 18./10. 1899 mit dem Zusatz: „vorm. Curt Facilides u. Jacoby Brothers & Co. Limited'.) Gegründet: 1890. Die Ges. übernahm die dem Curt Facilides gehörige Weberei sogen. engl. Tüllgardinen um den Gesamtkaufpreis von M. 899 858. 1890 erwarb die Ges. die Fabrik der Firma Jacoby Brothers & Co. Lim. in Plauen. Zweck: Fabrikation, Verkauf und nach Befinden die Appretur englischer Gardinen und anderer in die Textilbranche einschlagender Artikel. Die der Ges. gehörigen Fabrikanlagen in Plauen i. V. (Gardinenfabrik, Bleicherei, Appreturanstalt, Weberei) umfassen ca. 13 700 qm, von denen ca. 4500 qm bebaut sind. Ausserdem ist ein weiteres, derzeitig noch unverwertetes Areal von ca. 6200 am Grösse vorhanden. Die Ges. fabriziert ausschl. auf der englischen Gardinenmaschine Bhergestellte Waren (Gardinen, Stores, Künstlergardinen u. verwandte Artikel). Hauptabsatzgebiet ist das Deutsche Reich. Die Ges. besitzt gegenwärtig 38 Gardinen- maschinen mit 8,40 u. 9 m breiter Webfläche; Kraft und Licht werden durch eine Dampf- maschine von 150 PS. und eine Gegendruck-Dampfturbine von 200 Kw. Leistung erzeugt. Zurzeit ca. 480 Beamte u. Arb. sowie ca. 100 Heimarbeiterinnen zum Ausbessern. Am 28./3. 1911 brannte die alte Fabrik Pfortenstr. 1 völlig ab, welche nicht mehr aufgebaut wird, das Grundstück soll verkauft werden. Die Anlagen sind jetzt in der Fabrik Hammerstr. 60 konzentriert. Im Kriegsj. 1914/15 nach M. 34 272 Abschreib. nur M. 5853 Reingewinn erzielt; hierzu M. 119 259 Gewinnvortrag aus 1914, zus. M. 125 113. – 1915/16 ergab trotz der be- hördlich angeordneten Beschränkung in der Warenerzeugung einen Reingewinn von M. 173 749. – Seit August 1916 ist der Betrieb stillgelegt, nachdem eine nutzbringende Fabrikat. bei den gegenwärtigen Garnpreisen u. gesetzl. Verfüg. nicht mehr möglich war. Auch 1916/17 u. 1917/18 konnte der Betrieb nicht aufgenommen werden; ein Teil der Räume ist vermietet. Kapital: M. 1 400 000 in 1400 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 800 000, Erhöh. 1890 um M. 400 000; weiter erhöht lt. G.-V. v. 19./3. 1913 um M. 200 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1913,