984 Fabriken für Chemikalien etc. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Betriebs-Unk. 120 725, Gen.-Unk. 192 290, Abschreib. 158 256, Gewinn 512 685. – Kredit: Vortrag 152 794, Gewinn aus dem Verkauf von Erzeugnissen 741 276, Zs. 76 950, Pacht u. Mieten 12 936. Sa. M. 983 958. Kurs der Concordia-Aktien Ende 1906–1918: 230, 176, 171.50, 214.25, 210.30, 211.50, 208, 209.50, 211*, –, 175, 207.75, 137.50 %. Zugel. sämtl. M. 2 100 000 Aktien in Berlin, davon zur Zeichn. aufgelegt M. 700 000 am 28./9. 1906 zu 202.50 %. Erster Kurs 9./10. 1906 235 %. Dividenden 1901/02–1917/18: 9, 15, 15, 16, 16, 13. 12, 13, 13, 13, 13, 15 % C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Rud. Thiele, Paul Linnemann, Dr. Christ. Sickermann. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Franz Griebel, Berlin; Stellv. Rittergutsbes. Dr. G. von Bade- witz auf Siethen u. Groeben; Fabrikbes. W. Knopf, Bankier Jean George, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: A. Reissner Söhne. Vereinigte Chemische Fabriken zu Leopoldshall A.-G. Gegründet: Februar 1872. Zweck: Gewinnung und Vertrieb chem. und Berg- werksprodukte, Erwerb und Betrieb von Bergwerken bezw. Beteilig. bei solchen durch Erwerb von Anteilen, Kuxen oder in anderer Weise. Die Gesellschaft übernahm die chem. Fabriken von Douglas, Jena & Winterfeld, Dr. Lossen, F. H. Lücke, Thiemann & Förster für M. 4 395 000 mit dem Anspruch auf M. 367 500 Div.-Zuschuss gegen drei der Vorbesitzer. Weiter wurde 1872 für M. 1 350 000 die Kalifabrik von Ad. Frank in Stassfurt angekauft, 1873 die Fusion mit der chem. Fabrik Leopoldshall, vorm. Ziervogel & Tuchen beschloss., deren A.-K. M. 1 500 000 betrug, dann 1873 Ankauf der Braunkohlengrube Alexander Carl zu Gr.-Mühlingen nebst einer Papierfabrik u. 436 Morgen Acker für M. 2 175 000. Der Gr.-Mühlinger Grundbesitz der Ges. ist einschl. der Papierfabrik 1901 für rund M. 230 000 verkauft. Der Kl.-Mühlinger Grundbesitz wurde im Dez. 1908 abgestossen. 1906/08 Bau einer neuen Chlorkalkfabrik mit Rücksicht darauf, dass der alten Fabrik der Einsturz wegen Erd- bewegungen drohte. 1881/82 beteiligte sich die Ges. bei dem mit 3 Schachtanlagen ver- sehenen Steinsalzbergwerk Ludwig II. zu Stassfurt, von dem die Ges. gegenwärtig 761 Kuxe besitzt; dieselben stehen einschl. M. 608 800 Zubusse mit M. 6 088 000 zu Buche. Aus- beute pro Kux 1902/03–1917/18: M. 300, 300, 350, 400, 350, 300, 200, 300, 400, 500, 500, 400, 200, 100, 200, 500. Die Gew. Ludwig II. ist beteiligt bei den Kaliwerken Salzdetfurth, der Gew. Asse u. den Hannov. Kaliwerken A.-G. Der neue Schachtbau der Hannov. Kaliwerke in Oelerse wurde 1912 bis zur Endteufe von 900 m niedergebracht; Anfang 1913 wurde die Förder. aufgenommen. Neuerdings wurde von dieser Akt.-Ges. ein neuer Schacht (Berkhöpen) abgeteuft; die Aufschluss- u. Vorrichtungs-Arbeiten werden durch den Krieg verzögert. 1902 wurde zwecks Erwerb des Rohsalzbezugsrechtes als Fabrik XII die Chlorkalium-Fabrik von Maigatter, Green & Co. zu günstigen Bedingungen übernommen. Infolge von Boden- senkungen, welche durch Bergbau verursacht wurden, sind die Fabriken teilweise entwertet worden; nach längeren Verhandlungen mit dem Anhalt. Fiskus kam 1910 ein Vergleich zustande. Danach zahlte die herzogl.-anhalt. Regierung mit Genehm. des Land- tages, für alle schwebenden u. in Zukunft etwa entstehenden Schadenersatzansprüche der Ges. wegen Bergschäden eine Abfindung von M. 2 000 000 bar u. trat der Ges. ihr mit der Gew. Ludwig II markscheidendes Bergwerksfeld, das die Existenz von Ludwig II auf eine Reihe von Jahren sicher stellt, für M. 400 000 käuflich ab. 1915/16 Beteil. an der gewerk- schaftl. Braunkohlengrube Konsol. Sophie bei Wolmirsleben mit 300 Anteilen, mit M. 750 000 zu Buch stehend. Im J. 1917/18 Erwerb von nom. M. 395 000 Aktien der Kaliwerke Salz- detfurth A.-G., mit M. 1 185 000 verbucht. Seit Kriegsbeginn werden die Befriebe in beschränktem Masse fortgeführt. Kapital: M. 11 300 400 in 10 000 St.-Aktien à Thlr. 200 = M. 600 und 5000 St.-Aktien à Thlr. 100 = M. 300, 4500 St.-Aktien à M. 600 (Em. 1883) u. 1834 St.-Prior.-Aktien à Thlr. 200 = M. 600. Das St.-A.-K. betrug urspr. M. 7 500 000 und wurde 1883 um M. 2 700 000 (eigentlich M. 3 000 000, von denen M. 300 000 nicht zur Ausgabe gelangt sind), div.-ber. für 1883/84 zur Hälfte, erhöht. Die neuen Aktien wurden bis 4. Dez. 1883 je zur Hälfte den ersten Zeichnern u. den Aktionären, letzteren M. 600 auf M. 3600 al pari angestellt. Die ersten Zeichner bezogen nur M. 360 000, indem einige derselben auf das Bezugsrecht verzichteten, um den Erwerb der Kuxe von Ludwig II. zu ermöglichen, auf deren Kaufpreis M. 1 000 000 in neuen Aktien zu gewähren waren. Bei neuen Emissionen haben die ersten Zeichner und die jeweiligen Aktionäre ein Bezugsrecht al pari je zur Hilfte. Die Erben eines der ersten Zeichner sind abgefunden. Die Prior.-Aktien ge- niessen Vorrechte auf 5 % Div. mit event. Nachzahlung. 1879 wurde der Rückkauf von M. 1 500 000 beschlossen; nachdem aber bis 1881 M. 399 600 zurückgekauft waren, wurde dieser Beschluss im Nov. 1883 wieder aufgehoben. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Ende Dez. Stimmrecht: Jede Aktie gewährt das Stimmrecht, und zwar entfällt auf je Thlr. 100 oder M. 300 eine Stimme. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., sodann event. Sonderrücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst., 5 % Div. an St.-Prior.-Aktien mit event. Nachzahl.-Verpflicht., 4 % Div. an St.-Aktien, vom Rest 4 % Tant. an A.-R. (mindestens M. 15 000), vom Überrest 1 % weitere Div. an St.-Aktien, der noch verbleib. Gewinn gleichmässig an beide Aktienarten.