Fabriken für Chemikalien etc. Nürnberger Sodafabrik in Nürnberg-Doos. Gegründet: 18./10. 1872. Dauer 90 Jahre. Zweck: Fabrikation chem. Produkte der Grossindustrie, speziell Herstell. aller Arten von Soda. (Zur Zeit ausser Betrieb.) Kapital: M. 649 500 in 2165 gleichber. Aktien à M. 300. Urspr. M. 1 380 000, lt. G.-V. v. 30./7. 1876 reduziert auf M. 649 500 u. zwar M. 345 000 in 1150 St.-Aktien à M. 300, M. 172 500 in 575 Prior.-Aktien Lit. A à M. 300 u. M. 132 000 in 440 ebensolchen Lit. B à M. 300. Die Rechte der Prior.-Aktien wurden lt. G.-V. v. 7./12. 1905 gegen Zahlung von 30 % Pro Prior.-Aktie abgelöst, entnommen dem Spec.-R.-F. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: Spät. Dez. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Aug. 1918: Aktiva: Grundstücke, Gebäude u. sonstige Anlagen 313 492, Gerüäte 909, Fahrzeuge u. Zubehör 1, Material 2439, Kassa 2401, Wertp. 654 361, Hypoth. 167 008, Buchschuldner 40 963. – Passiva: A.-K. 649 500, Oblig. 6950, Kredit. 49 808, R.-F. 30 166, Spezial-R.-F 32 030, Abfindungs-Kto der früheren Prior.-Akt. 2880, Amort.-F. 222 043, unerhob. Div. 4668, Rückstell. (für Strassenbau, Kanalisation u. Geleiseverlegung) 120 000, Gewinn 63 529. 181 577. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Instandhalt. der Anlagen 2541, Steuern, Gehälter u. sonst. allg. Unk. 19 546, Amort. 10 972. Res.-F. 1435, Gewinn 51 121. – Kredit: Vortrag 23 848, Verkauf, Mieten u. Zs. 61 569, Buchgewinn auf verloste Wertp. 200. Sa. M. 85 617. Dividenden: Gleichber. Aktien: 1905/06–1917/18: 4, 4, 6, 6, 6, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 5, 5 % Direktion: Konstantin Englert. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Carl Nold, Stellv. Grossbändler Friedr. Etz, Ober- Reg.-Rat a. D. Georg Hennch, Nürnberg; Komm.-Rat Bankier Ernst Schmid, Architekt Walter Krauss, Augsburg; Friedr. Freih. von Tucher, Simmelsdorf. 7 = 8 7 7 Zahlstellen: Augsburg: Fr. Schmid & Co.; Nürnberg: Kgl. Hauptbank. G. Neukranz A.-G. für chemische Produkte in Salzwedel. Gegründet: 11./9. u. 4./10. 1911 mit Wirkung ab 15./10. 1911; eingetr. 10./10. 1911. Über- nahme der Firma G. Neukranz in Salzwedel. Gründung s. Jahrg. 1911/12 dieses Handbuch. Zweck: Erwerb, Errichtung, Betrieb u. Veräusserung chem. Fabriken u. verwandter Unternehmungen sowie Betrieb aller mit derartigen Unternehmungen im Zus. hang stehen- den Geschäfte jeder Art. Neubauten u. Anschaff. 1913/14 M. 174 994, 1914/15 M. 45 000, 1917/18 M. 41 184. 1916/17 infolge Mangel an Rohmaterial. nur beschränkter Betrieb. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Anleihe: M. 600 000 in 5 % Oblig. von 1911, Stücke à M. 1000 u. 500, M. 105 500 noch nicht begeben, noch in Umlauf Ende Sept. 1918 M. 385 500. Tilg. zu 102 % durch Auslos. im März auf 1./10. M. 98 500 sind noch nicht begeben. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im 1.Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1918: Aktiva: Grundstücke 152 510, Gebäude 631 763, Fabrikeinricht. 279 105, Geschäftsutensil. 1060, Pferde u. Wagen 13 620, Bahnwage 1, Automobil 1, Fischerei- Gerechtsame 2226, Kassa u. Postscheckguth. 18 786, Wertp. 568 384, Debit. 552 438, Material u. Warenvorräte 118 966. – Passiva: A.-K. 1 200 000, Oblig. 385 500, ausgel. Oblig. einschl. Aufgeld 37 230, Oblig.-Zs. 12 900, R.-F. 59 510, Spez.-R.-F. 150 000, Talonsteuer-Rückl. 6000, Mitteldeutsche Privat-Bank A.-G. 200 665, Kredit. 121 422, Gewinn 165 634. Sa. M. 2 338 862. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Ailg. Spesen 77 954, Abschreib. 54 556, Gewinn 165 634. – Kredit: Vortrag 40 360, Rohgewinn 257 784. Sa. M. 298 144. Dividenden 1911/12–1917/18: 10, 15, 15, 15, 12, 0, 7 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Walter Lindenberg, Werner Lindenberg. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Moritz Schultze, Magdeburg; Rechtsanwalt u. Notar Ernst Looff, Bank-Dir. Wilh. Schimmelpfeng, Salzwedel; Assessor Priedr. Bierstedt, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Magdeburg u. Salzwedel: Mitteldeutsche Privatbank; Magde- burg: Dingel & Co. 4 „ Stassfurter Chemische Fabrik vorm. Vorster & Grüneberg, Act.-Ges. in Stassfurt. Gegründet: 28./10. 1871. Zweck: Fabrikation chem. Produkte u. die bergmännische Gewinnung des hierzu erforderl. Rohmaterials in eigener Verwalt. oder durch Kapitalbeteilig. bei anderen Unternehm. Fabriziert werden Brom, Chlormagnesium, Kieserit, Bittersalz,. Chlorkalium, Kalidünger, Schwefelsäure, Cyankalium, gelbes u. rotes Blutlaugensalz, cvansaures Kali, Harnstoff, Superphosphat, Suffite u. Bisulfite, Futterkalk, Entfärbungskohle, Bei Gründung der Ges. wurde die chemische Fabrik von Vorster & Grüneberg exkl. Vor- räten für M. 1 500 000 übernommen, 1880/81 die Chlorkaliumfabrik von J oseph Townsend in Stassfurt, 1883 eine Beteiligung von 233 Kuxen an dem Kalisalzbergwerk Ludwig II., welches seit 1889 mit 2 Schachtanlagen versehen ist, für M. 1 265 000 erworben. 1889/90 wurde eine Schwefelsäurefabrik, später eine Cyankaliumfabrik u. eine Süssstoff- Fabrik angelegt. Die Saccharinfabrikat. musste 1903 gegen Entschädigung eingestellt werden. Um für Schwefelsäure einen regelmässigen Abnehmer zu erhalten, Ende 1903 Erwerb der Superphosphatfabrik von A. Schippan & Co. in Stassfurt für M. 175 000, wodurch die Stassfurter