Fabriken für Chemikalien etc. 987 Chemische Fabrik zugleich Gesellschafterin der Firma Superphosphatfabriken in Hannover geworden ist. Die Stassfurter Chemische Fabrik bezog bisher ihre Rohsalze vom Kalisyndikat u. von der Gew. Ludwig II, nachdem jedoch diese Gew. ihre Rohsalze in einer gemeinsam mit der Herzogl. Anhaltischen Salzwerksdirektion Leopoldshall u. der Gew. Güsten erbauten u. am 1./1. 1913 in Betrieb gesetzten Fabrik verarbeitet, hat die Stassfurter Chemische Fabrik keinen An- spruch mehr auf Rohsalzlieferung seitens der Gew. Ludwig II, sondern erhält von diesem Zeitpunkt ab die gesamte Menge Rohsalze vom Kalisyndikat. Ausser den aus diesen Roh- salzen hergestellten Kalifabrikaten u. Nebenprodukten fabriziert die Ges. Cyankalium u. Nebenprodukte, Schwefelsäure u. Superphosphat sowie einige kleinere Präparate. Der Grundbesitz der Ges. beträgt 15 ha 04 a 20 qm, von denen 4 ha 07 a 10 qm bebaut sind. Die Gebäude sind vorwiegend massiv, teilweise Fachwerk u. befinden sich nach den in den letzten Jahren durchgeführten kostspieligen Umbauten in gutem baulichen Zustande. Für den Fabrikbetrieb dienen 15 Dampfkessel mit 1400 qm Heizfläche sowie zahlreiche Dampf- u. Hilfsmasch. sowie Apparate, die gleichfalls im besten betriebsfähigen Zustande sind. Das Grundstück- u. Fabrikanlagen-Kto für 1908/09–1917/18 weist Erhöh. von M. 161 801, 219 503, 116 096, 143 777, 142 686, 115 492, 22 887, 30 663, 43 617, 61 598 auf. 1912/13 Bau einer An- schlussbahn (2 km) zu Fabrik I mit ca. M. 90 000 Kosten. Zurzeit werden 26 Beamte, sowie 460 Meister u. Arb. beschäftigt. –— Das Bergwerkskto enthält die Beteilig. bei dem Kali- salzbergwerk Ludwig II., welches wiederum Anteile der Gew. Oelerse bezw. Aktien der Hannov. Kaliwerke besitzt; dieses Konto stand ult. Juni 1917 mit M. 1 474 000 zu Buch. Zurzeit besitzt die Ges. 237 Kuxe der Gew. Ludwig II., die mit M. 6200 pro Stück zu Buch stehen. Einnahmen aus Ausbeute des Bergwerks Ludwig II. 1904/05– 1917/18: M. 81 550, 93 200, 81 550, 69 900, 46 600, 71 100, 94 800, 118 500, 118 500, 94 800, 47 400, 23 700, 47 400, 118 500. Ausserdem hat die Ges. der Gew. ein Darlehen von jetzt M. 532 945 gewährt. — Infolge des Kriegszustandes teilweise Betriebsstockung. Kapital: M. 4 000 000 in 10000 Aktien à M. 300, 832 Aktien à M. 1200 u. 1 Aktie à M. 1600. Urspr. Kapital M. 1 590 000; davon M. 300 000 vom Vorbesitzer geschenkt; erhöht 1882 um M. 210 000, 1883 um M. 1 500 000, begeben zu 115 %. Die 1874 ausgegebenen M. 1 500 000 St.-Prior.-Aktien wurden auf 1./12. 1882 gekündigt. Die 1883er Emiss. (M. 1 500 000) diente zum Ankauf von Kuxen am Kalisalzbergwerk Ludwig II. Ferner erhöht zur Verstärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 2./11. 1912 um M. 1 000 000 (auf M. 4 000 000) in 832 Aktien à M. 1200 u. 1. Aktie à M. 1600 mit Div.-Ber. für 1912/13 zur Hälfte, übernommen von Jacquier & Securius zu 112.50 %, angeboten den alten Aktionären 3: 1 vom 12.–29./11. 1912 zu 120 %. Kursgewinn mit rd. M. 100 000 in R.-F. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Juli-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 300 = 1 St., 1 Aktie à M. 1200 = 4 St., die Aktie à M 1600 = 5 St. Gewinn-Verteilung: R.-F. erfüllt; vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom verbleib. Betrage 12 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1918: Aktiva: Grundstücke u. Fabrikanlagen 1 000 000, Bahn- anlage 45 000, Wohnhaus 76 000, Pferde u. Wagen 1, Unfallversich. 1822, Bergwerks-Kto 1 474 000, Kassa 5614, Effekten 778 913, Bankguth. 1 246 087, Darlehen an Gew. Ludwig II 532 945, Debit. 360 278, Rohmaterial. u. Fabrikate 243 775. – Passiva: St.-Aktien 4 000 000, R.-F. 400 000, Spez.-R.-F. 60 000, Talonsteuer-R.-F. 32 000, Res. für noch nicht erhob. Div. 2745, allg. Unterst.-F. 85 787, Kredit. 537 665, Talonsteuer-Rückl. 8000, vertr. Tant. 35 478, Div. 400 000, Tant. an A.-R. 37 565, Vortrag 165 197. Sa. M. 5 764 439. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 75 507, Reparatur 45 900, Gen.-Unk. 333 675, Abschreib. 45 598, Gewinn 646 241. – Kredit: Vortrag 153 210, Fabrikationsgewinn 801 200, verf. Div. 135, Bergwerksausbeute 118 500, Zs. u. Agio 73 876. Sa. M. 1 146 922. Kurs Ende 1901–1918: 156.50, 150, 143.25, 141.50, 146.50, 137.25, 123, 111, 143.75, 145.25, 159.75, 139, 130.50, 139*, –, 128, 163, 135 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1901/02–1917/1918: 8, 8, 8, 8, 8, 8, 7, 7, 7, 9, 9, 9, 6, 7, 6, 7, 10 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Dr. A. van Haaren, E. Windus, H. Görig. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Geh. Komm.-Rat H. Frenkel, Dr. Leo Elsbach, Prof. Dr. Nic. Caro, Berlin; Konsul Carl Solling, Hannover; Dr. Sylvester Zuckschwerdt, B.-Lichterfelde; Bank-Dir. M. Schultze, Magdeburg. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Jacquier & Securius, Berl. Handels-Ges. Verein chemischer Fabriken Akt.-Ges. in Zeitz. Werke in Aue b. Zeitz, Cöthen, Rehmsdorf, Hettstedt u. Dodendorf. Gegründet: 22./3. 1907 mit Wirkung ab 1./11. 1906; eingetr. 28./3.1907. Gründer siehe Jahrg. 1910/11. Die Fa. Chemische Fabrik Aue b. Zeitz, vorm. Weber & Schröder brachte ihre in Aue b. Zeitz, in Rehmsdorf b. Zeitz u. in Cöthen in Anhalt betrieb. chem. Fabriken mit sämtl. Aktiven u. Passiven unter Gewährleist. für den Eingang der Aussenstände u. Wechsel in die Ges. ein. Die Übernahme dieser Fabriken erfolgte auf Grund der Übernahmebilanz v. 1./11. 1906. Unter Zugrundeleg. der sich aus dieser Bilanz ergebenden Einzelpreise wurde der Gesamtübernahme- preis auf M. 1 650 000 festgesetzt, beglichen durch Gewährung von 1650 Aktien à M. 1000 zu pari. er Rest des A.-K. M. 350 000 ist bei der Gründung bar eingezahlt.