Dünger- und Leim-Fabriken. 1015 F. Seltsam Nachfolger Akt.-Ges. für chemische Industrie in Forchheim. Gegründet: 19./2. 1917 mit Wirkung ab 1./3. 1917; eingetr. 21./9. 1917 in Bamberg. Gründer: Rechtsanw. Dr. Adolf Katz, Fabrikanten Ludwig Lang, Ferd. Lang, Frankf. a. M., Rentner Ferd. Binz, Jul. Köberlin, München. Bei der Gründung der Ges. wurde die Fabrik chem. Produkte F. Seltsam Nachf. in Forchheim, Inhaber Komm.-Rat Alb. Schaal u. dessen Gattin Louise geb. Jegel für M. 1 200 000 übernommen. Hiervon entfielen auf die Grunds- stücke M. 650 500, auf die Fahrnisse u. auf das Geschäft M. 550 000. Auf den Gesamtkauf- Ppreis erhielten die Eheleute Schaal bereits früher von den Gründern Dr. Adolf Katz, Ludw. Lang u. Ferd. Lang zus. M. 700 000 bezahlt, restliche M. 500 000 Restkaufgeld blieben als Hyp. stehen (s. unten). Zweck: Fabrikation chemischer Produkte in den von der Firma F. Seltsam Nachfolger zu Forchheim errichteten Fabriken u. die Ausführung aller damit im Zusammenhang stehenden Geschäfte. Spez.: Knochenpräparatefabrik. Zu den bisherigen Betrieben wurde die Fabrikation vom Eiweisssparfutter für die Bedürfnisse der Landwirtschaft neu aufgenommen. Kapital: M. 900 000 in 900 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern. Hypotheken: M. 500 000 zu 5 %, Kaufpreisrest (s. oben). Tilg. in 10 unmittelbar aufein- anderfolgenden Jahresraten. Diese Raten betragen in den ersten 9 Jahren je M. 25 000. Die letzte Rate wird M. 185 000 betragen u. am 1./9. 1927 fällig sein. Die Ges. ist jedoch be- rechtigt, auch neben den jeweils fälligen Raten ohne jede Kündig. weitere Rückzahl. zu leisten. Ungetilgt am 30. Sept. 1917 M. 465 000. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1918: Aktiva: Grundstücke 182 500, Gebäude 423 224, Masch., Apparate u. Betriebsgeräte 142 099, elektr. Kraftanlage 10 070, Eisenbahn- u. Kanal- anschlussgleise 1, Beleucht.-Anl. 1, Abwässer.-Anl. 1, Kontor- u. Laboratoriumseinricht. 1, Säcke, Fässer, Werkzeuge u. Ergänzungsteile 8483, Betriebsmat. 29 436, Rohmaterialien, Halb- u. Fertigfabrikate 311 458, Guth. bei Banken u. Abnehm. 615 369, Wertp. 236 222, Kassa u. Postscheckguth. 9019. – Passiva: A.-K. 900 000, Hypoth. 430 000, R.-F. 10 000, Friedenswirtschaftsrückl. 40 000, Unterstützungsrückl. 15 000, Rückl. für Steuern 238 000, Kredit. 123 324, Arbeitersparkasse 9350, Vortrag 1917 16 115, Gewinn 186 096. Sa. M. 1 967 887. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Zs., Versich., Steuern etc. 110 604, Abschreib. 277 276, Rückl. für fällig werdende Steuern 238 000, Reingewinn 202 212. – Kredit: Vortrag 16 115, Rohgewinn 811 977. Sa M. 828 092. Dividenden 1916/17–1917/18: 12, 10 %, ausserdem für 1916/17 einen Bonus von 4 % verteilt. Direktion: Ludw. Lang. Aufsichtsrat: Ferd. Lang, Rechtsanw. Dr. Ad. Katz, Frankf. a. M.; Rentier Ferd. Binz, München. Prokurist: Ernst Dörr. Stickstoffwerke Akt.-Ges. in Herringen bei Hamm i. W. (In Liquidation.) Gegründet: 1./6. 1912; eingetr. 30./12. 1912 in Hamm. Gründer: Kommandit-Ges. les petits fils de F. de Wendel & Comp., Hayingen; Deutsche Stickstoffindustrie G. m. b H.; Buff & Lange, Dortmund; Dr. jur. Eugen Gabriel, Wiesbaden; Ing. Max Glaser, Berlin. Die Deutsche Stickstoffindustrie G. m. b. H. in Dortmund machte auf das A.-K. folgende Einlage zum vereinbarten Preise von M. 200 000: Sie übertrug an die Akt.-Ges. alle ihr aus den Verträgen vom 12./8. 1907 u. 6./5. 1912 gegenüber dem Prof. Dr. Häusser zustehenden Rechte, soweit sie sich auf das Deutsche Reich erstrecken, zur alleinigen Verwertung in diesem Gebiete. Insbesondere übertrug sie die bereits erwirkten Deutschen Reichspatente Nr. 216 518 u. 232 569 sowie die in ihrer Versuchsanstalt zu Nürnberg gesammelten Be- triebserfahrungen über das Häussersche Luftstickstoffverfahren zur alleinigen Verwertung im Deutschen Reich. Schliesslich verpflichtete sie sich der Ges. alle Patente, Lizenzen u. Verfahren zur Verwertung des Luftstickstoffes, welche sie von Dritten erwirbt, zur alleinigen Verwertung im Gebiete des Deutschen Reiches zu überlassen. Auch hat sich der Professor Dr. Häusser weiterhin verpflichtet, namens der Deutschen Stickstoffindustrie G. m. b. H. in Dortmund seine gegenwärtigen u. zukünftigen Deutschen Reichspatente und Reichszusatz- patente sowie die Ansprüche auf Erteilung solcher Patente zur Verarbeitung des Luftstick- stoffes auf die Akt.-Ges. zur alleinigen Verwendung im Deutschen Reichsgebiete zu über- tragen, einschl. derjenigen Neuerungen im vorgedachten Verfahren, die nicht patentfähig sind. Inferentin erhielt dafür 200 Aktien zum Nennwerte, d. i. M. 200 000. Zweck: Bau, Betrieb u. Veräusserung chemischer Fabriken, Erwerb und Veräusserung von Patenten u. Lizenzen auf Herstellung chem. Produkte; der Handel mit solchen sowie die Beteilig. an ähnlichen Unternehmungen. 1912/13 Bau der ersten Fabrik auf der Zeche de Wendel bei Hamm zur Verarbeitung der Koksofengase auf konzentrierte Salpetersäure. Gegenwärtig ist die Ges. noch mit Neubauten u. Versuchen beschäftigt. Im J. 1915/16 stieg der Bilanzverlust von M. 56 111 auf M. 144 195, 1916/17 auf M. 396 157, 1917/18 auf M. 926 824. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.