1016 Dünger- und Leim-Fabriken. Bilanz am 31. März 1918: Aktiva: Immobil. 40 000, Masch., Kessel u. Apparate 226 000, Geräte 9000, Patente u. Betriebsverfahren 80 000, Vorräte 15 020, Kassa 530, Forder. 71 145, Verlust 579 883. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Kredit. 21 581. Sa. M. 1 021 581. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 396 157, Betriebszuschuss 79 027, Abschreib. 115 217. – Kredit: Zs. 3004, Gewinn aus Verkauf der Sauerstoffanlage 7514, Verlust 579 883. Sa. M. 590 403. Liquidations-Eröffnungs-Bilanz am 15. August 1918: Aktiva: Immobil. 1, Masch., Kessel u. Apparate 41 397, Geräte 8212, Patente 2, Vorräte 8000, Kassa 1484, Forder. 48 123, Verlust 926 824. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Kredit. 34 545. Sa. M 1 034 045. Dividenden 1912/13–1917/18: 0, 0, 0, 0, 0, 0 % (1912–1917 Bau. u. Versuchsjahre). Liquidatoren: Prof. Dr.-Ing. Friedr. Häusser, Kaufm. Herm. Nahrgang. Anfsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Karl Nöther, Mannheim; Bergwerksdir. a. D. Alfred Lange, Dortmund; Bergwerksdir. Aug. Hochstrate, Dipl.-Ing. Herm. Schwenke, Herringen b. Hamm; Fabrikbes. Aug Gerstäcker, Hard b. Bregenz. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Dortmund: Dresdner Bank. Bemerkung: Auf Grund der Verordnung, betr. die zwangsweise Verwaltung französischer Unternehm. v. 26./11. 1914 ist die zwangsweise Verwalt. angeordnet worden, doch wurde die zwangsweise Verwalt. im Sept. 1918 wieder aufgehoben. Das A.-K. befindet sich in der Hauptsache im Besitze der Firma de Wendelsche Berg- u. Hüttenwerke in Hayingen. Die A.0. G.-V. v. 15./8. 1918 beschloss die Auflös. der Stickstoffwerke A.-G. Bayerische Actien-Gesellschaft fur chemische und landwirthschaftlich-chemische Fabrikate, Sitz in Heufeld, Oberbayern. Gegründet: 19./11. 1857. Sitz bis 15./7. 1912 in München. Zweck: Herstellung, Erwerb u. Verwert. von Erzeugnissen der chem. Industrie, sowie von Düngmitteln aller Art. Erwerb u. Veräusserung von Grundbesitz, Betrieb vop Gewerben, soweit dies obigem Zwecke irgendwie dient, die Beteilig. bei anderen Unternehmungen, welche in den Rahmen dieses Zweckes fallen. Spezialität: Schwefelsäure, Kunstdünger, Salz- säure, Sulfat, Glaubersalz, schwefelsaure Tonerde, Ossein, Phosphor-Kalk etc. – Die Ges. besass ausser der Fabrik in Heufeld das Schwefelkiesbergwerk in Panzendorf u. Tessenberg. Für die Entwicklung bezw. weiterer Aufschliessung von Panzendorf-Tessenberg fand lt. G.-V. v. 18./10. 1909 die Erricht. einer eigenen (österreich.) Ges. m. b. H. mit K 500 000 derart statt, dass Heufeld seine Bergwerksbetriebe im Anschlag zu K 280 000 unter Aufrechnung von K 250 000 für seinen Stammanteil einlegte, die Gründungs- kosten trug u. für den Fall einer Liquidation der neuen Ges. insolange auf Teilnahme am Erlöse verzichtet, bis die auf K 250 000 bemess. Bareinlagen der übrigen Gesellschafter voll zum Zuge gekommen sind. Für die Übernahme der bar einzuzahlenden Gesellschaftsanteile war den Aktionären Heufelds das Vorrecht eingeräumt. Die Bergbau Panzendorf-Tessenberg G. m. b. H. hat den Ausbau ihrer Förderanlagen (Drahtseilbahn, Verladestation etc.) vorgenommen, nachdem durch Gesellschaftergarantie die hierzu erforderlichen Mittel in Höhe von M. 150 000 aufgebracht worden waren. Die Ges. Heufeld hat mit Zustimm. der von der G.-V. gewählten Delegierten den Garantien gegenüber Rückgarantie in Höhe von 50 % jenes Betrages übernommen. Der Bergbau befindet sich jetzt seit Anfang 1915 in geordnetem Abbau, der den Erwartungen entspricht. Für 1917 verteilte Bergbau Panzenberg-Tessen- dorf G. m. b. H. 6 % Diaias Unternehmen in Heufeld hatte 1907/08 unter dem andauernden Versagen der Werk- anfagen u. den fortgesetzten Betriebsstörungen, die sich grösstenteils aus den alten Kraftanlagen ergaben, zu leiden. Zur Abhilfe dieser Misstände wurde eine elektr. Kraftanlage errichtet; Kosten ca. M. 350 000. Seit 1912 wird elektr. Strom auch an Dritte abgegeben. In den itletzten Jahren wurden Div. nicht ausgeschüttet, sondern die Gewinne zur finanziellen Stärk. der Ges. vorgetragen. Erst aus dem Gewinn für 1915/16 u. 1916/17 kam rückständige Div. auf Prior.-Aktien zur Ausschüttung. Der Vertrag mit der Scheidemandel-Ges. und Dr. Otto Zimmermann (Osséin-Gemein- schaft) wurde durch Vergleich des schwebenden Rechtsstreites aufgehoben. Die Werkanlagen wurden, soweit sie nicht bereits Eigentum der Ges. waren, von ihr übernommen und sind zur Zeit verpachtet. Sie bilden die Grundlage für die später zu errichtende Gelatine-Fabrik. An Stelle der seit 1908 ausgefallenen Herstellung von Dampf- leim werden andere Präparate erzeugt. Die Ges. hat 1910 neue Fabrikat. aufgenommen, so die Herstellung von Eisenoxydrot u. von Zementschlackenstsinen; erstere aus Kiesab- bränden, letztere aus den in der früheren Sodafabrik in Jahrzehnten angesammelten Kohlenschlacken. Die Herstellung dieser Erzeugnisse ermöglicht jetzt eine bessere Aus- uutzung der Wasserkraft. 1910/11 konnte nach M. 61 289 Abschreib. ein Reingewinn von M. 30 339, 1911/12 M. 3259 erzielt werden. Reingewinn 1912/13 M. 121 332, hiervon mit Rücksicht auf den Bau der Schwefelsäurefabrik. die 1912/13 in geregelten Betrieb kam, M. 105 566 vorgetragen. Nach Schaffung einer Kriegsschaden-Res. von M. 80 000 betrug der Reingewinn für 1913/14 noch M. 116 013, wovon M. 113 649 auf neue Rechnung vorgetragen wurden, hierzu Gewinn 1914/15 M. 45 367, zus. M. 159 017, davon M. 71 692 zur Auffüll. des gesetzl. R.-F. auf M. 157 500, restl. M. 80 500 wurden vorgetragen. Zugänge auf Anlage-Kti