Dünger- und Leim-Fabriken. Chemische Fabriken Oker und Braunschweig in Oker a. Harz (Stadtgebiet Goslar). Gegründet: 9./9. 1871. Zweck: Fabrikation künstl. Düngemittel. 80–100 Arbeiter. Umsatz 1902/03–1906/07: 217 117, 242 280, 269 839, 270 258, 219075 Ztr.; später nicht veröffentlicht. Kapital: M. 450 000 in 300 Aktien (Nr. 1–300) à Thlr. 500 = M. 1500. Geschäftsjahr: 1. Mai bis 30. April. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. in Braunschweig. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., Grenze 50 St. Diese Beschränkung fällt weg, wenn es sich um Beschlüsse handelt, zu deren Giltigkeit einfache Stimmenmehrheit nicht genügt. Gewinn-Verteilung: 10 % z. R.-F. bis M. 100 000 (ist erfüllt), 10 % vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. v. M. 3000), vom Rest event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, sodann 25 % zum Betriebs- Kapitalkto bis M. 50 000 (ist erreicht), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. April 1918: Aktiva: Grundstücke 20 000, Bahnanlage 3000, Wohnhäuser 20 000, Gebäude 38 000, Wasserleit. 1, Fabrikutensil. 1, Kontorutensil. 1, Masch. u. Lichtanlage 25 000, Kassa 856, Postscheck 2757, Effekten 491 853, Debit. 157 797, Gen.-Waren 10 471. – Passiva: A.-K. 450 000, R.-F. 100 000, Betriebskapital 50 000, Inventurausgleich.-Kto 5000, Delkr.-Kto 18 787, Div. 720, Kredit. 43 849, Kriegssteuerrückl. 30 450, Gewinn 70 933. Sa. M. 769 740. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Waren 381 605, Betriebs- u. Handl.-Unk. 101 258, Abschreib. 6575, Reingewinn 70 933. – Kredit: Vortrag 15 233, Zs. 26 297, General- wWaren 518 841. Sa. M. 560 372. Kurs Ende 1892–1918: 120, 125, 140, 109, 128, 130, 127, 154, 150, 135, –, 132, 135, 140, 158, —, –, 150, 130, 138, 135, 133, —, –, 148, –, – %. Notiert in Braunschweig. Dividenden 1887/88 –1917/1918: 9, 11, 14, 4, 7½, 13, 9½, 0, 10, 8, 6, 10, 12, 10, 8, 10, 12, 12, 12, 12, 16, 10, 5, 6, 8, 8, 6, 12, 12, 12 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Heinr. W. Bente. Prokuristen: W. Volmer, C. W. Klotz. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Rentier A. Kloss, Stellv. Civil-Ing. Paul Hasenbalg, Bank-Dir. Aug. Tebbenjohanns, Bankier Berthold Meyersfeld, Dr. Paul Nehring, Braunschweig. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Braunschweig: Braunschw. Bank u. Kreditanstalt; Hannover: Ephraim Meyer & Sohn, Gottfried Herzfeld. Chemische Fabrik Milch Akt-Ges. in Posen mit Zweigniederlassungen in Danzig u. Oranienburg. Act.-Ges. vorm. Moritz Milch & Co.) 2. 1889; errichtet 1866. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründ. tz Milch & Co. zu Jersitz b. Posen mit allen Aktiven einschl. 00 in Aktien. Die G.-V. v. 7./10. 1905 beschloss Aufnahme der Kommandit-Ges. auf Akt. Chem. Fabrik Petschow, Davidsohn in Danzig, wobei das Ver- mäögen der letzteren als Ganzes unter Ausschluss der Liquid. an die Posener Ges. mit Wirkung ab 1./1. 1905 übergegangen ist. Für je nom. M. 9000 St.- oder Prior.-Aktien der Danziger Firma, deren A.-K. M. 900 000 in 600 St.- u. 300 Prior.-Aktien betrug, wurden M. 5000 nom. neue Posener Aktien mit Div.-Recht ab 1./1. 1905 u. M. 405 bar gewährt. Frist zum Umtausch bis 15./2. 1906. Bei der Verschmelzung wurden von dem Vermögen der Danziger Ges. frei M. 400 000 durch Verringerung des A.-K., M. 214 262 durch Einziehung der Res., zus. M. 614 262, davon dienten M. 40 500 zur Auszahl. der Barabfindung an die Danziger Aktionäre, M. 26 510 zur Deckung der Kosten der Verschmelzung, M. 547 252 zu Abschreib. auf die übernommenen Bilanzwerte. Die a. o. G.-V. v. 6./9. 1913 beschloss den Ankauf der Chemischen Fabrik Oranienburg Akt.-Ges. (näheres siehe bei Kap.). Zweck: Fabrikation, Erwerb u. Veräusserung von Düngemitteln u. chem. Produkten aller Art. Die Ges. besitzt z. Z.: a) In Luban, Kreis Posen, ein ca. 25 ha grosses, an der Eisenbahn u. schiffbarem Wasser belegenes Grundstück. Auf diesem Terrain wurde 1909/11 eine Superphosphat-Fabrik erbaut (Kostenaufwand ca. M. 2 500 000). Der Betrieb daselbst wurde im Nov.-Dez. 1911 eröffnet. Die gesamte Posener Fabrikation ist dahin verlegt. b) In Schellmühl bei Danzig ein ca. 5 ha grosses Fabrikgrundstück mit Eisenbahnanschluss u. 150 m Wasserfront, an der Seeschiffe bis ca. 3000 t laden u. löschen können. Auf diesem Grundstück stehen 2 Schwefelsäure-Fabriken, Mahlanlagen, Aufbereitungsanstalten zur Fabrikation von Superphosphaten sowie Räume zur Lagerung von Rohstoffen u. Fabrikaten. c) In Oranienburg ein 11½ ha grosses Fabrikgrundstück mit Eisenbahnanschluss u. 450 m Wasserfront; ein eigenes Bollwerk gestattet die mech. Entlöschung von Kähnen von 600 t Grösse. Die Ges. fabriziert in Oranienburg im wesentl. Schwefelsäure in allen Qualitäten, Salzsäure, Sulfat, Salpetersäure, Supe phosphat u. Waschmittel für die Textilindustrie. Auf dem Grundstück befinden sich 6 Schwefelsäurefabriken, 5 Schwetfelsäurekonzentrations- anlagen, eine Salzsäure-, eine Sulfat- u. eine Superphosphatfabrik, nebst den dazu gehör. Mahlanlagen. Ferner sind grosse Lagerschuppen für Rohstoffe u. Fabrikate vorhanden. d) In Posen-Jersitz ein an 2 Strassenfronten belegenes, ca. 11 ha grosses Fabrikgelände, das jetzt verlassen ist. Das Grundstück ist durch ein ca. 600 m langes Eisenbahn-Anschlussgleis mit der Staatsbahn verbunden. e) In Posen ein am Königsplatz 4 belegenes 625 qm grosses Geschäftshaus. Arb.-Zahl in Luban, Schellmühl u. Oranienburg ca. 600. Gesamtumsatz