1028 Gummi-, Guttapercha- und Celluloidwaren-Fabriken etc. erbaut. Die G.-V. v. 22./7. 1898 beschloss den Ankauf der Hannov. Caoutchouc-, Guttapercha- und Telegraphenwerke zu Linden für nom. M. 250500 gegen Gewährung von 167 Aktien à M. 1500 (s. unter Kapital). Die Ges. unterhält zahlreiche Agenturen. Zweck: Fabrikat. von techn. u. elektro-techn. Waren aus Weich- u. Hartgummi, von Gummi- u. Kanvasschuhen, Bällen, Reifen für Fahrräder u. Motore, Kissen, Spritzen, Ballons, Isolatoren, chirurg. Gummiwaren, gumm. Stoffen, Gummimänteln u. Schwämmen, Radiergummi, Puppen, Spitzen, von Hartgummi-Kämmen, Dosen etc., Stoffe für Frei- und Lenkballons. Die Ges. erwarb 1900/1901 ein Patent zur Herstell. von Artikeln aus künstlichem Hornstoff (Galalith). 1909/10–1917/18 erforderten die Zugänge M. 323 215, 717 000, 696 505, 648 010, 1 308 096, 958 051, 802 832, ?, ?; für Erneuer. u. Reparat. wurden 1909/10–1917/18 M. 356 084, 377 593, 404 057, 450 849, 475 440, 316 496, 375 060, 412 841, 824 565 ausgegeben. Das Etablissement in Wimpassing (Niederösterr.) hat eine Wasserkraft von ca. 400 HP. u. Dampfmasch. von etwa 700 PS. In Harburg, Linden u. Wimpassing werden zus. etwa 4000 Arb. u. 320 Beamte beschäftigt. 1914/15 u. 1915/16 eingeschränkte Betriebe, doch war die Ges. in Kriegs- lieferungen reichlich beschäftigt; ebenso 1916/17 u. 1917/18; der Umsatz stieg erheblich. Die Ges. ist seit 1904 bei der Firma „Internat. Galalith-Ges. Hoff & Co.“ Kommanditges. Harburg-Paris beteiligt. Ferner sind die Ver. Gummiwaren-Fabriken Harburg-Wien beteiligt an den Harburger Chemischen Werken Schön & Co. (früher Kautschuk-Ges. Schön & Co.) in Harburg. Diese Ges. ist saniert u. arbeitet jetz mit Gewinn. Die Zweigniederlass. in London Harburg & Vienna India Rubber Co. (of Great Britain) Ltd. wurde von der engl. Regierung liquidiert; die Beteil. hieran ist gänzlich abgeschrieben. Kapital: M. 6 000 000 in 15 000 Aktien I. Emiss. à Tlr. 100 = M. 300, 300 Aktien II. Emiss. à M. 1500 u. 700 Aktien III. Emiss. à M. 1500. Urspr. M. 4 500 000 in 15 000 Aktien à M. 300, erhöht 1897 um M. 450 000, angeboten den Aktionären zu 279 o%, u. um M. 1 050 000 lt. G.-V. v. 22./7. 1898 in 700 Aktien à M. 1500. Hiervon sind 167 Stück an die Hannov. Caoutchouc-, Guttapercha- u. Telegraphenwerke zu Linden als Gegenwert für die Übereignung ihres gesamten Fabriketablissements gewährt, die übrigen 533 Stück angeboten den Aktionären zu 279 %. Bei Neu-Em. haben die jeweiligen Aktionäre Bezugsrecht, dessen nähere Bestimm. von der G.-V. festzusetzen sind. Hypoth.-Anleihe: M. 4 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. v. Okt. 1905, rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 2000, 1000 u. 500, auf Namen der Hannov. Bank in Hannover als Pfand- halter u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1907 bis längstens 1937 durch jährl. Auslos. von M. 70 000 zuzügl. ersp. Zs. im März auf 1./7.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. mit 3 monat. Frist auf einen Zinstermin seit 1907 zulässig. Die Anleihe ist durch erststellige Kaut.-Hypoth. zugunsten der genannten Bank auf den Grundstücken der Ges. in Harburg (53 227 qm gross) samt Fabrikanlagen gesichert. In Umlauf Ende Juni 1918: M. 2 948 500. Zahlst.: Hannover, Hameln, Celle, Harburg, Lüneburg: Hannov. Bank. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Kurs in Hannover Ende 1906–1917: 100.50, 37, 95, 96, 99, 97, 95, 92, 94.50*, –, 90, – %. Erster Kurs 20./4. 1906: 101.75 %. Kautionshypothek: M. 450 000 für etwaigen Bankkredit. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Ende Dez. Je M. 300 Aktienbesitz = 1 St. Gewinn-Verteilung: R.-F. erfüllt; 5 % Div., sodann 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezwi. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1918: Aktiva: Grundbesitz 873 871, Wasserkraft 1, Gebäude 3 318 180, Masch. 1 728 693, Werkzeuge u. Einricht. 6, Rohmaterial. 4 922 690, Waren 943 312, Kassa 41 522, Wechsel 1939, Wertp. (einschl. bei Behörden hinterlegte) 10 017 492, Debit. 8 912 986, Bankguth. 4 444 130, Patente 1, Beteilig. 1 502 953, vorausbez. Versich. 1077, Lizenz 1, Verrechn. 736 473. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Teilschuldverschreib. 2 948 500, R.-F. I 3 279 339, do. II 32 176, unerhob. Div. 49 440, rückständ. Zs. 67 620, ausgel. Teilschuldverschr. 115 000, Kredit. 11 941 884, Unterstütz. 400 000, Carl Maret-Stift. 30 000, Verrechn. 3 818 423, Talonsteuer-Res. 65 000, Steuer-Rückl. für Deutschl. u. Österreich 4 549 511, Div. 1 200 000, Bonus 900 000, Tant. 195 783, Pens.-Kasse 300 000, Fabrikverein 100 000, Arb.-Wohlf. 250 000, Extra-Abschreib. 500 000, Vortrag 702 655. Sa. M. 37 445 333. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk., Steuern u. Versich. 3 786 700, freiwill. u. soz. Lasten 1 763 292, Kursverluste 125 511, Abschreibungen auf Anlagen 1 327 032, Reingewinn 4 148 438. – Kredit: Vortrag 1 890 606, Bruttogewinn auf Waren u. Beteilig. 8 946 833, Mieten 3883, Zs. abzügl. Oblig.-Zs. 309 652. Sa. M. 11 150 975. Kurs: In Berlin Ende 1901–1918: 285, 321, 318, 280, 258.50, 237.50, 151.75, 125, 184, 186, 139.90, 141, 142.25, 122*, –, 170, 300, 180 %. Eingef. 12./1. 1883 zu 156 %. – In Hamburg Ende 1901–1917: 285, 320, –, 280, 256.50, 235, 151, 123, 180, 185, 136, 142, 140, –*, –, 170, 298 %. Dividenden 1901/02–1917/18: 24, 20, 12½, 12½, 7½, 0, 0, 6, 7, 0, 6, 6, 6, 8, 12, 18, 20 %. Ausserdem für 1917/18 einen Bonus von 15 % verteilt. C.-V.: 4 J. (K.) Vorstand: Dir. Dr. Friedr. Kuhlemann, Harburg; Dir. Ludw. C. Henkel, Wimpassing. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Komm.-Rat W. Weber, Harburg; Stellv. Gen.-Konsul Carl Neufeldt, Gen.-Konsul Alex. von Schreiber, Wien; Alois Schön, Dalfsen; Komm.-Rat F. Thörl, Harburg, Prokuristen: Osk. Hartmann, C. Schönfeld, C. Maret, E. Pulfrich, A. Prange, E. Teischinger, Walter Unbehagen, Harburg; R. Winter, Berlin; A. Henninger, Gust. Martens, G. Woebs, K. Steinberger, H. Rosenbichler, Wimpassing. Zahlstellen: Berlin u. Hamburg: Deutsche Bank; Hannover u. Harburg: Hannov. Bank; Wien: Schöller & Co.