Gummis-, Guttapercha- und Celluloidwaren-Fabriken etc. 1031 B. Polack Aktiengesellschaft in Waltershausen, Zweigniederlassung in Berlin. Gegründet: 20./12. 1907 mit Wirkung ab 15./8. 1907; eingetr. 21./12. 1907 in Gotha. Die Akt.-Ges. übernahm bei ihrer Gründung die Firma: „B. Polack' in Waltershausen, siehe hierüber dieses Handb. 1908/09. Zweck: Fabrikation und Vertrieb von Hanf- und Gummischläuchen, Pneumatiks für Fahr- und Motorräder und Automobile. Gummireifen aller Art, spez. Vollgummireifen für Automobillastwagen und sonst. techn. Gummiartikel sowie aller verwandten Artikel. Zu- gänge auf Anlage-Kti erforderten 1908/09–1915/16 M. 81 587, 191 197, 183 325, rd. 70 000, 120 000, 102 500, 53 623, 109 648. Auf Beteilig. wurden 1913/14 M. 600 000 abgeschrieben. Wegen Tilg. der Unterbilanz von M. 1 442 763 siehe bei Kap. Für Aussenstände im feindl. Auslande wurde 1914/15 eine Kriegsrisiko-Res. von M. 200 000 gebildet. 1914/15 Verminde- rung des Umsatzes. 1915/16–1917/18 fast ausschliesslich Beschäftigung mit Heeresauf- trägen u. Steigerung des Umsatzes. Kapital: M. 2 946 000 in 2946 Aktien à M. 1000, Urspr. A.-K. M. 1 200 000, erhöht zwecks Betriebserweiterungen lt. G.-V. v. 12./8. 1908 um M. 900 000, begeben an ein Bankkonsort. zu pari zuzügl. 2 % Aktienstempel. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 25./9. 1911 um M. 900 000 (auf M. 3 000 000) in 900 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1911, über- nommen von einem Konsort. zu 100 % plus M. 50 für Unk. u. Stempel, hiervon angeb. M. 700 000 den alten Aktionären zu denselben Beding. Zur Beseit. der Unterbilanz (Ende Sept. 1913 M. 1 442 763) beschloss die G.-V. v. 3./1. 1914 die Herabsetz. des A.-K. von M. 3 000 000 auf M. 750 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis von 4: 1. Die Zus. legung sollte jedoch bei denjenigen Aktien unterbleiben, auf welche eine Zuzahl. von 75 % des Nenn- betrages erfolgte, oder wenn die Aktionäre den dreifachen Nennbetrag der ihnen verbleibenden, nicht zus. zulegenden Aktien der Ges. in Aktien franko Valuta zur Verfüg. stellten. Im Ge- schäftsj. 1913/14 wurde diese Sanierung durchgeführt. Eingereicht wurden: mit Zurver- fügungstellung von des Kap. 1436 Stück Aktien, Zuzahlung von 75 % des Nennwertes wurde geleistet auf 1492 Stück, zur Zus. legung wurden eingereicht 32 Stück, nicht eingereicht wurden 40 Stück, zus. 3000 Stück. Das A.-K. ermässigte sich infolgedessen um: % von 32 Stück Aktien = 24 Stück oder M. 24 000, von 40 Stück = 30 Stück oder M. 30 000, zus. M. 54 000. Im Besitz der Ges. verblieben die zur Verfüg. gestellten von 1436 Aktien = 1077 Aktien oder M. 1 077 000, sodass sich das wirklich arbeitende A.-K. nach der Sanierung auf M. 1 869 000 stellte. Diese bis 1917 im Besitze der Ges. verbliebenen 1077 Aktien = nom. M. 1 077 000 wurden dann den Aktionären im Januar–Febr. 1918 2: 1 zu 100 % mit Div.-Ber. ab 1./10. 1917 zum Bezuge angeboten. Der sich aus der Sanierung ergebende Buchgewinn von M. 2 250 000 wurde zunächst in Höhe von M. 1 442 763 zur Tilg. der Unterbilanz von 1912/13 verwandt. Der verbleibende Rest von M. 807 236 fand Verwendung zu Abschreib. auf auswärt. Beteilig. sowie auf uneinbringl. Forder. u. Aussenstände im feindl. Auslande. Reingewinn 1913/14 M. 246 911, davon auf Debit. M. 199 796 abgeschrieben u. M. 47 114 vorgetragen. Reingewinn 1914/15–1917/18: M. 250 967, 236 869, 595 577, 1 009 940. Die Beteil. an der Polack Tyre & Rubber Co., New York wurde mit M. 200 000 restlos ab- geschrieben. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1910; Stücke zu M. 3000, 2000, 1000 u. 500. Tilg. durch Auslos. im Sept. (zuerst 1915) auf 1./4. (erstmals 1916). Zahlst. wie bei Div. Noch in Umlauf Ende Sept. 1918 M. 936 500. Geschäftsjahr: 1./10–30./9.; bis 1908 vom 16./8.–15./8.; für die Zeit vom 15./8.–30./9. 1908 wurde eine Zwischenbilanz gezogen. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1918: Aktiva: Grundstück I 195 956, Gebäude do. 426 513, Grund- stück II 11 606, Masch. 1, Formen 1, Werkzeug 1, Inventar 1, Patente 1, Kraftwagen 1, Beteilig. 1, Kassa 2243, Effekten 3 757 815, Debit. 1 906 944, Banken 3 260 674, Postscheck-Kto 10 393, Waren 731 257, Betriebsvorräte 13 571. – Passiva: A.-K. 2 946 000, R.-F. 300 000 (Rückl. 113 100), Oblig. 964 595 plus Agio, gez. Oblig. 5150, do. Zs.-Kto 12 150, unerhob. Div. 740, Akzepte 72 171, Talonsteuer-Res. 19 000, Umstell. für die Friedenswirtschaft 300 000, Kriegsunterstütz.-F. 30 000, Kriegsrisiko 200 000, Massivreifenvermiet. 114 515, Kredit. 4 455 820, Div. 441 900, Tant. 99 765, Vortrag 355 175. Sa. M. 10 316 982. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 241 394, Effekten 147 877, Gen.-Unk. 1 622 407, Reparat. 25 155, Gewinn 1 009 940. – Kredit: Vortrag 159 071, Zs. 34 205, Waren 2 853 498. Sa. M. 3 046 775. Dividenden: 1907/08 (12 Mon.): 20 %; 1908 (vom 15./8.–30./9.): 20 %; 1908/09–1917/18: %%%% . Direktion: Alb. Schäfer, Paul Strobel. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Moritz Schultze, Magdeburg; Stellv. Rechtsanwalt Dr. jur. Leo Gutmann, Gotha; Bankier Gustav Unger, Berlin; Albert Keune, Gotha; Dir. Reuter, Eisenach; Hofbankier Alfred Goldschmidt, Gotha;: Stadtrat Fiedler, Erfurt. Prokuristen: Joh. Dierks, G. Allendorf, M. Harrer. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Magdeburg, Eisenach, Erfurt, Mühlhausen, Langensalza und Weimar: Mitteldeutsche Privatbank; Gotha: Gebr. Goldschmidt.