1036 Leder-Fabriken. nützung von Nebenprodukten u. Abfällen. – Der Bebauungsplan eines Teiles des Areals der Ges. ist genehmigt. 1905 wurde ein Bauplatz (6187 q Fuss) mit M. 21 592 Nutzen veräussert, weiter 1913/14 einen Bauplatz verkauft. 1903/1904 gelang es der Ges., die Unterbilanz von M. 657 874 auf M. 585 024, 1904/05 auf M. 437 540, 1905/06 auf M. 243 163 herabzudrücken; dieselbe konnte 1906/07 ganz getilgt werden. Der verbleibende Gewinn von M. 40 184 wurde mit M. 10 000 zur Bildung eines Gebührenäquivalentkontos verwendet u. restl. M. 30 184 vorgetragen; seit 1908 wieder Div. gezahlt. 1914/15–1917/18 Kriegslieferungen. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Nam.-Aktien à M. 1000. Urspr. fl. 1 000 000 = M. 1 714 285, reduziert lt. G.-V. v. 19./9. 1896 auf M. 1 000 000 durch Abstemp. der Aktien von fl. 1000 auf M. 1000. Die Aktien sind durch Indossament übertragbar u. wird nur der als Besitzer angesehen, welcher als solcher im Aktienbuche der Ges. eingetragen ist. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Oblig., Stücke à M. 1000. Z8. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1893 durch jährl. Ausl. von M. 20 000 im Sept. auf 2./1. In Umlauf Ende Juni 1918 M. 500000. Zahlst.: Eigene Kasse. Nicht notiert. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. im Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., vom verbleib. Überschuss vertragsm. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., vom Rest 5 % Tant. an A.-R., Überrest zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 30. Juni 1918: Aktiva: Immobil. 524 306, Masch. u. Utensil. 22 951, Pferde u. Wagen 5951, Fourage, Vorrat von Heu, Stroh etc. 418, Effekten 544 010, Wechsel 19 471, Postscheck 1200, Kassa 5715, Debit. 222 982, Versich. 3287, Vorräte an rohen, in Fabrikat. befindl. u. fert. Waren 1 118 740, an Ölen, Fetten, Gerbstoffen, Holz, Kohlen etc. 312 538. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 100 000, Hilfs-R.-F. 51 261, Schuldschein-Kap. 500 000, do. Zs.-Kto 1665, Kredit. 424 537, Ern.-F. 100 000, unerhob. Div. 1000, Gewinn- rückstell.-Kto für allenfalls, Kriegsschäden 100 000, Kriegsgewinnsteuer-Res. 83 068, Rückstell. für Unterstütz.-Zwecke u. Stiftungen 33 300, Tant. an Vorst. u. A.-R. 39 564, Div. 200 000, Erhöh. des Kontos für Unterstütz.-Zwecke 16 700, Vortrag 130 476. Sa. M. 2 781 573. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 339 232, Abschreib. 8896, Reingewinn 386 741. – Kredit: Vortrag 184 884, Fabrikat.-Kto 537 335, Zs. 12 649. Sa. M. 734 869. Kurs Ende 1901–1917: 120, 105.50, 104, 130, –, 132.50, 200, 175, 171, 180, 170, 130, 130, 136*, –, 270, 260 %. Notiert in München. Dividenden 1901/02–1917/18: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 5, 6, 8, 7, 5, 5, 4, 30, 30, 20, 20 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Komm.-Rat J. Rosenthal, M. Kloiber. Prokuristen: Johs. Kopp, Ernst Zick. Aufsichtsrat: (5) Vors. k. Kämmerer Dr. Ferd. Frhr. von Moreau, Stellv. Geh. Justizrat Carl Dürr, Geh. Justizrat Gänssler, Reichsrat Hugo Ritter v. Maffei, Geh. Komm.-Rat Karl von Brauser, München. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; München: Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank. Emil Köster Lederfabrik Akt.-Ges. in N eumünster. Gegründet: 1./4. 1910 mit Wirkung ab 1./4. 1910; eingetragen 29./4. 1910. Gründung siehe Jahrg. 1912/13 dieses Handb. Zweck: Erwerb für M. 1 396 000 der bisher im Besitze von Emil Köster, Neumünster befindlichen Lederfabrik nebst allen dazu gehörigen Grundstücken u. Anlagen, sowie der Weiterbetrieb dieser Fabrik. Zu den übernommienen Gegenständen gehören insbes. die Patent- u. Gebrauchsmusterrechte sowie die Fabrikationsverfahren der Firma. Die Anlagen besteben in Kessel- u. Maschinenhaus, Entwollungs- u. Kalkwerkstätten, Gerberei u. Färberei, Entfettungsanlage, Lederbearbeitungs- u. Trockengebäude, Zurichterei u. Lagerräume. Die Kraftanlage wurde 1914 durch Feuer zerstört und durch ein neues Kraftwerk von reichlich 1000 PS. ersetzt. Die ganze Anlage hat jetzt eine Produktionskraft für Felle 10–12 000 pro Tag. Das Areal umfasst ca. 165 000 qm. Hiervon entfallen ca. 16 000 am auf Fabrikgeb., 10 200 qm auf die Hautwollfabr., ca. 4000 qm sind durch Wohn- u. Arbeiterh. bedeckt, d. Rest ist unbebaut. Die Hauptlederfabrik brannte im Jan. 1914 ab; der Neubau konnte infolge des Krieges noch nicht vollendet werden. Die Ges. kauft Schaffelle und verarbeitet diese zu Chevreau- Imitation (Chevrolin). Die Wolle der Felle wird je nach ihrer Beschaffenheit an Tuch-, Teppich- oder Decken-Fabriken verkauft. Die 1913 gegen Zahlung von M. 380 000 erworbene Hautwollfabrik Köster & Co. in Wittorf betreibt die Entwollung der Rohfelle und die Be- handlung der dabei gewonnenen Wolle. Die Hautwollfabrik ist aus dem Grunde übernommen worden, weil deren Betrieb die Versorgung der Lederfabrik mit Rohware wesentlich erleichtert. Umsatz 1910/11–1912/13 M. 2 996 432, 3 318 220, 3 135 700; später nicht veröffentticht. Ca. 35 Beamte u. 400 Arb. 1914/15 auf Forder. im feindl. Auslande M. 159 467 abgeschrieben; auch wurde infolge des Brandes (s. o.) ein Wiederherstellungs-Kto von M. 375 000 gebildet und dieser Betrag in der Bilanz von 1915/16 von den Anlagewerten abgeschrieben. Die Fertigstellung der Fabrik wird noch weifere Aufwendungen in jetzt noch nicht feststehender Höhe erfordern. 1915/16 günstige Verwertung der letzten Warenbestände. Der, Betrieb wurde infolge des Krieges in etwas beschränktem Masse nur für die Kriegslieferungen aufrecht erhalten. Seit 1917 wieder voller Betrieb durch Aufnahme neuer Fabrikationszweige. Kapital: M. 2 300 000 in 2300 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, begeben zu pari. Die G.-V. v. 11./6. 1913 beschloss den Erwerb der Hautwollfabrik Köster & Co. in Neumünster, sowie die Erhöh. des A.-K. um M. 500 000 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1913, übernommen von einem Konsort. zu 125 %, angeboten den alten Aktionären ebenfalls zu 125 % Die