Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikat.-Unk. 62 128, Provis., Versicher. 4460, Ab- schreib. 22 682, Vortrag 8933. – Kredit: Vortrag 18 423, Gewinn an Waren 79 781. Sa. M. 98 204. Dividenden 1903/1904–1917/1918: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Hugo Hempel, Speele. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Karl Friess, Fabrikant Jakob Hecht, L. Wertlieim, Bankier Baruch Elias, Cassel; Arth. Sally Wertheim, Hamburg; Privatier Jul. Spatz, Fulda; Fabrik- bes. Alfred Heyne, Gera. Schlesische Cellulose- und Papierfabriken, A.-G. in Cunnersdorf, Kreis Hirschberg i. Schles., mit Fabriken in Cunnersdorf, Lomnitz i. R., Jannowitz, Maltsch. Gegründet: 1895. Die von der Breslauer Disconto-Bank, Breslau, u. der Firma Abraham Schlesinger, Hirschberg i. Schl. in die Ges. eingebrachten Objekte wurden für M. 1 350 000 übernommen. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb der früher unter der Firma „Schlesische Cellulose- und Papierfabriken, Ges. m. b. H.“ in Cunnersdorf in Schlesien von dieser Ges. zu Cunnersdorf und Lomnitz betriebenen Fabrikgeschäfte. 1898 Ankauf der Jannowitzer Papierfabrik von Schumann & Winkler. Die Ges. fabriziert Cellulose meist für den eigenen Bedarf. Die von ihr hergestellten Papiere sind in der Hauptsache satinierte und einseitig glatte Cellulose- papiere, Spinn- u. Sackpapiere, sowie gebleichte u. ungebleichte Pergamentpapiere, für die in der Mehrzahl Preiskonventionen bestehen. Gesamtproduktion in Papier 1907/08–1915/16: kg 11 070 156, 11 067 477, 12 168 139, 13 959 955, 14 328 783, 16 836 685, 18 283 035, 11 781 961, 9 934 945, Gesamtumsatz: M. 2 968 000, 2 952 000, 3 126 000, 3 567 000, 73 58 000, 5 288 087, 5 333 690, 3 557 075, 4 943 837. Nach Kriegsausbruch wird mit beschränkt. Betrieb weiter- gearbeitet. 1914/15 M. 87 448 Betriebsverlust hierzu M. 234 398 Abschreib., sowie M. 65 569 Verlustvortrag aus 1914, zus. M. 387 417 Bilanzverlust, der vorgetragen wurde, aber aus dem Gewinn für 1915/16 getilgt werden konnte; ausserdem ergab sich für 1915/16 ein Gewinn von M. 123 113, der zu Rücklagen, Grat. u. Vortrag Verwendung fand. 1916/17 nach M. 625 403 Abschreib. einen Reingewinn von M. 1 271 037 erzielt. 1917/18 M. 1 724 070 Rein- gewinn erzielt. Die Ges. besitzt a) in Cunnersdorf eine Cellulose- u. Papierfabrik mit 2 Cellulosekochern von je 10 000 kg Inhalt, 3 Papiermasch. etc. Zum Betriebe gehört eine Wasserkraft mit 70 PS., Dampfkraft mit 600 PS., eine Kesselanlage mit 1000 qm Heizfläche. Die bebaute Fläche beträgt ca. 4 ha. Die Fabrik hat Gleisanschluss (700 m Länge) an die Staatsbahn. Ferner gehört ihr ein an die Fabrik grenzendes Bauerngur, bestehend aus Wohn- u. Wirt- schaftsgebäuden u. ca. 30 ha Ackerland, welches z. Z. für die Zwecke der Ges. nicht ge- braucht wird. Auch wird in Cunnersdorf eine Schneidemühle, in welcher in der Haupt- sache Holz für eigenen Bedarf geschnitten wird, mit 1 Vollgatter betrieben. b) In Janno- witz eine Papierfabrik mit 3 Papiermasch. etc. Zum Betriebe gehört eine Wasserkraft von 200 PS., Dampfkraft von 1100 PS., eine Kesselanlage mit 1000 qm Heizfläche sowie ca. 1000 m Schmalspurgleis. Die bebaute Fläche beträgt ca. 2½ ha. Ferner eine Holzschleife mit 1 Grosskraftschleifer von m Arbeitsbreite, mit den nötigen Hilfsmasch. u. mit einer Produktion von ca. 6000 kg Holzschliff pro 24 Stunden. c) In Lomnitz eine Papierfabrik mit 1 Papiermasch. etc. Bebaute Fläche beträgt ca. 1½ ha. d) In Maltsch eine Cellulose- u. Papierfabrik mit 2 Cellulosekochern von je 30 000 kg Inhalt, einer Papiermasch. von 3 m Breite u. einer Entwässerungsmasch. von 2,20 m Arbeitsbreite; eine Dampfmasch. von 600 PS. liefert die Betriebskraft. Die bebaute Fläche beträgt ca. 7000 qm. Die Fabrik in Maltsch besteht aus 1 Dampfkesselgebäude, 1 Dampfmaschinenhaus, 1 Kochergebäude, 1 Papier- maschinengebäude, 1 Gebäude für Chem. Abteilung u. 1 Gebäude für Holzputzerei, die sämt- lich in Eisenbeton ausgeführt sind. Diese Fabrik kam im Juli-Aug. 1912 in Betrieb, hat ca. 1500 m Gleis zum direkten Anschluss an die Staatsbahn, sowie 250 m Oderfront. Der gesamte Neubau erforderte bis Juni 1913 M. 1 865 638. An Wohnhäusern sind vorhanden: In Cunnersdorf, Lomnitz, Jannowitz u. Maltsch 25 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser. Beschäftigt sind insges. 60 Beamte, ca. 600 männliche u. 150 weibliche Arbeiter. Kapital: M. 2 600 000 in 2600 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 050 000. Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 7./9. 1896 um M. 200 000, übernommen von den Aktionären zu pari; weitere Erhöh. um M. 350 000, lt. G.-V.-B. v. 18./7. 1898, begeben gleichfalls zu pari. Diese Erhöh. diente zum Ankauf der Jannowitzer Papierfabrik von Schumann & Winkler. Zwecks Erricht. einer Cellulosefabrik in Maltsch a. O. beschloss die a. o. G.-V. v. 28./7. 1911 nochmalige Erhöh. des A.-K. um M. 1 000 000 (auf M. 2 600 000) in 1000 Aktien, übernommen von einem Konsort. zu 110 %, davon angeboten M. 800 000 den alten Aktionären zu 115 %. Hypoth.-Anleihen: I. M. 500 000 in 4 % Oblig. von 1898, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 500 u. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1906 durch jährl. Ausl. von 3 % u. ersparten Zs. im Juni auf 1. Okt.; verstärkte Tilg. oder gänzliche Kündig. mit 6 Monaten Frist vor- behalten. Sicherheit: Erststellige Kaut.-Hyp. auf den ganzen Grundbesitz der Ges. in Cunners- dorf, Lomnitz u. Jannowitz in Höhe von M. 600 000 zu gunsten der Breslauer Disconto-Bank. Der Erlös der Anleihe diente hauptsächlich zur Rückzahlung der bei der Gründung der Ges.