―――ZÄ Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1059 Direktion: Emil Jagenberg. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Max Jagenberg, Kommerz.-R. Max Trinkaus, Düsseldorf; Kommerz.-R. Dr. Leo Gottstein, Berlin-Wilmersdorf; Fabrik. Georg Müller, Oerlinghausen; Fabrik. Wilh. Hoffmann, Bad Salzuflen. Prokuristen: Dir. Arthur Steinmetz, Dir. Bruno Ludwig, Kaufm. Paul Koch, Fabrik-Dir. Aug. König. Zahlstellen: Ges.-Kasse, C. G. Trinkaus. Papierfabrik Reisholz Akt.-Ges. in Düsseldorf. Gegründet: 25./1. 1905; eingetr. 17./3. 1905. Gründer s. Jahrg. 1906/07. Sitz bis 28./10. 1911 in Kabel. Zweck: Herstell. von Papier u. Papierstoff. Der Absatz erstreckt sich in der Hauptsache auf Westfalen u. Rheinland (rheinab- u. rheinaufwärts), ferner auf Nord- u. Ostdeutschland, hauptsächlich die grossen Seeplätze Hamburg, Bremen, Kiel, Lübeck, Stettin, Danzig, Königsberg etc. Das erste Werk der Ges. ist direkt am Rhein in Reisholz bei Düsseldorf auf einem Terrain von 107 000 qm gelegen. Als Kraftquelle dient eine elektr. Zentralstation, worin gegenwärtig 2 Dampfturbinen mit insgesamt 5000 PS. arbeiten u. weitere 2 Dampfturbinen mit 5000 PS. als Reserve dienen; sämtl. Masch. der Fabrik haben infolgedessen elektr. Antrieb. Vorhanden sind 2 moderne Papiermasch. für die Er- zeugung von Rotationsdruckpapier u. zugehörig zu einer jeden eine Grosskraftschleiferei zur Erzeugung des erforderlichen Holzschliffs. Die Fabrikanlage ist mit Bahngleisen umgeben und hat ebenso einen direkten Anschluss an die Rheinwerft. Das zweite Werk der Gesellschaft, die Fabrik Flensburg, früher Papierfabrik C. F. Walther, wurde dem Unter- nehmen am 1./7. 1909 durch Kauf angegliedert. Der Kaufpreis der Fabrik, welche bei dem Vorbesitzer mit M. 1 618 863 zu Buche stand, betrug M. 830 000 u. ist zum Teil durch Übernahme der Hypoth., der Rest in bar bezahlt worden. Die Fabrik war nach einem Brande im Jahre 1905 neu errichtet, stellt, gleich Reisholz mit 2 modernen Papiermasch. als Spezialität Zeitungsdruckpapier u. ausserdem Tapetenpapier her. Dampf. u. Kraft- anlage wie Reisholz, ausserdem neu hinzugebaut eine Grosskraftschleiferei (Rohstoff werk), welche den benötigten Holzstoff selbst erzeugt. Das Fabrikgelände hat eine Grösse von 104 479 qm. Die Ges. Reisholz war bei der Papierfabrik Utersen G. m. b. H., welche Anfang 1910 mit einem Kapital von M. 1 000 000 gegründet (inzwischen auf M. 2 800 000 er- höht), und eine Fabrik bei Hamburg zur Herstellung von Zeitungsdruckpapier betreibt, mit einem Betrage von M. 280 000 beteiligt; dieses Unternehmen ist 1913 ganz übernommen worden (siehe bei Kap.) Das von der schiffbaren Pinnau, einem Nebenfluss der Elbe, durch- schnittene Fabrikgelände hat eine Grösse von 73 359 qm, besitzt auf beiden Ufern des Flusses eigene Ladestellen u. ist ausserdem an das Staatsbahngleise angeschlossen. Die Fabrik stellt wie Reisholz auf 2 Papiermasch. Zeitungsdruckpapier u. neuerdings auch Spinnpapier her. An Kraftmasch. besitzt die Fabrik 3 Dampfturbinen von insgesamt ca. 12 000 PS. Es betrug der Umsatz der Papierfabrik Reisholz 1910/11–1912/13: M. 5 193 512, 5 452 184, 5 369 477. Dazu tritt der Umsatz von Utersen mit 1910/1 1–1912/13: M 1 389 219, 2 236 081, 2 579 645. Gesamterzeug. 1912/13–1913/14: 43 244 929, 45 160 313 kg. Spätere Zahlen nicht veröffentlicht. Die Anlagen haben 1913/14 einen Zuwachs von M. 402 771 erfahren. Im Kriegsj. 1914/15 teilw. Stilllegung der Fabrik in Utersen; Div. konnte nur mit Hilfe des Vortrags aus 1914 gezahlt werden. Die Ges. gehört mit ihrer Gesamtproduktion in Druckpapier dem Verbande Deutscher Druckpapierfabriken G. m. b. H. in Berlin an. Seit 1916 wird auch Spinnpapier hergestellt. Die Ges. gründete zu diesem Zwecke die Westdeutsche Papier-Union G. m. b. H. in Düsseldorf. Ende 1917 Erwerb der Rhein. Akt.-Ges. f. Papierfabrikation in Neuss (A.- K. M. 1 800 000); für je nom. M. 8400 St.-Aktien der Neusser Ges. wurden M. 2000 Reisholz-Aktien u. M. 120 bar gewährt, aut je M. 2400 Vorz.-Aktien der Neusser Ges. entfielen M. 1000 Reisholz-Aktien u. M. 216 bar. Im Geschäftsj. 1917/18 wurden auch die Ruhrwerke A.-G. in Arnsberg i. W., die Zell- stoffabrik H. Bierbrauer, Löhnbergerhütte in Löhnberg a. d. Lahn erworben. Die Über- nahme erfolgt erst im Geschäftsjahr 1918/19. Am 20./6. 1918 hat die Ges. gemeinsam mit der Norddeutschen Jute-Spinnerei u. Weberei A.-G. in Hamburg die Rhein-Hansa-Spinnerei G. m. b. H., mit dem Sitz in Düsseldorf gegründet. Die Ges. bezweckt die Herstellung von Garnen nach dem Zellulonverfahren, deren weiftere Verarbeitung, sowie den Handel mit diesen und ähnlichen Waren. Der Betrieb dieses Unternehmens wird der Fabrik in Neuss angegliedert, wo die erforderlichen Grundstücke u. Gebäude in geeigneter Weise zur Ver- fügung stehen. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 22./2. 1906 um M. 1 500 000 in 1500 Aktien, von denen 1000 zu pari, 500 zu 140 % begeben sind. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 5./2. 1907 um M. 1 000 000 (auf M. 3 000 000) in 1000 Aktien, über- nommen von den Aktionären zu pari. Die Erhöhungen erfolgten zwecks Betriebserweiter. Weitere Erhöhung behufs Erwerb der Papierfabrik C. F. Walther in Flensburg lt. G.-V. v. 10./5. 1909 um M. 600 000 in 600 Aktien, begeben 300 Stück zu 120 % u. 300 Stück zu 150 %, wovon das Aufgeld bis 1./7. 1909, die restl. 100 % am 1./1. 1910 eingez. wurden; div. ber. sind diese Aktien pro 1909/10 zur Hälfte. Agio mit ca. M. 200 000 in R.-F. Weiter erhöht zur Verstärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 23./5. 1910 um M. 600 000 (auf M. 4 200 000) in 600 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1910, begeben an Barmer Bankverein zu 160 %, hiervon 67*