Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1063 Ges. 1915 gelungen, die Fabrikanlage Zehlendorf an eine Ges., welche Heereslieferungen ausführt, zu vermieten; Miete im ersten Jahre M. 180 000, im zweiten Jahre M. 275 000. Auch die Elberfelder Papierfabrik konnts neuerdings an die Deutschen Zellstoff-Textilwerke G. m. b. H. in Barmen verpachtet werden. Über die Ges. ist seit 1./10. 1914 zufolge gericht- licher Anordnung ein Ausschuss zur Beaufsichtigung der Geschäftsführung eingesetzt worden. Im J. 1915/16 stieg die Produktion des Elberfelder Werkes von 2 278 420 kg auf 4 041 769 kg; es konnte ein Fabrikationsüberschuss von M. 588 302 erzielt werden. Die Miete- einnahme in Zehlendorf betrug 1915/16 M. 147 844. Trotzdem ergab sich nur ein Brutto- gewinn von M. 112 180 und die Unterbilanz erhöhte sich nach M. 158 476 Abschreib von M. 1 448 536 auf M. 1 494 832. Am 14./10. 1916 wurde die Zehlendorfer Fabrikanlage von einem Brandunglück heimgesucht. Dieselbe wurde aus der Brandschaden-Versich.-Geldern wieder aufgebaut. Kapital: M. 193 000 in 193 gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 250 000 in Aktien à M. 1000. Nach G.-V.-B. v. 2./12. 1889 sollten die Aktien, auf welche eine Zuzahl. von M. 200 geleistet wurde, in Vorz.-Aktien umgewandelt werden. A.-K. nach Durchführ. dieser Transaktion M. 1 250 000 in 888 Vorz.- u. 362 St.-Aktien à M. 1000. Nach G.-V.-B. v. 14./5. 1892 wurden von diesen 362 St.-Aktien 70 durch unentgeltl. Erstattung der früheren Direktion in den Besitz der Ges. gelangte u. 10 freihändig zu 30 % angekaufte St.-Aktien vernichtet u. die verbliebenen 282 St.-Aktien in 94 Vorz.-Aktien zus. gelegt, sodass das A.-K. alsdann M. 982 000 in 982 Stück gleichberecht. Aktien à M. 1000 betrug, für welche die Bezeichnung Vorz.-Aktie wieder gestrichen ist; dazu lt. G.-V. v. 7./9. 1896 noch 18 Aktien = M. 18 000, begeben zu 110 %, somit A.-K. M. 1 000 000. – Die G.-V. v. 15./6. 1897 beschloss Erhöh. des A.-K. zwecks Ankauf der Remkes'schen Papierfabriken in Elberfeld um M. 1 000000 (auf M. 2 000 000), begeben zu 135 % an Carl Neuburger u. von der Heydt & Co., Berlin u. von der Heydt-Kersten & Söhne, Elberfeld, welche davon M. 250 000 den Aktionären zu 135 % anboten. Die G.-V. v. 18./12. 1899 beschloss Verkauf der Aktiva in Fockendorf u. gleich- zeitig Herabsetzung des A.-K. von M. 2 000 000 auf M. 1 000 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 2: 1. Zwecks Anlage einer Specialfabrik in Zehlendorf bei Berlin beschioss die a. o. G.-V. v. 19./11. 1903 Erhöh. des A.-K. um M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, übernommen von einem Konsort. zu 200 %, angeboten den Aktionären zu 210 %. Die G.-V. v. 4./2. 1905 beschloss weitere Erhöh. um M. 1 000 000 (auf M. 3 000 000) in 1000 Aktien, übernommen von einem Konsort. zu 200 %, angeboten den Aktionären zu 210 %. Die neuen Mittel dienten zur Ausdehnung der Fabrikation u. Stärkung des Betriebskapitals. A.-K. somit von 1905 –1910 M. 3 000 000 in St.-Aktien. Zur Beschaffung neuer Betriebs-Kap. beschloss die G.-V. v. 22./10. 1910 Zuzahl. von 30 % = M. 300 auf jede Aktie des M. 3 000 000 betragenden A.-K. auszuschreiben; diejenigen Aktien, auf welche die Zuzahl. stattfand, wurden in Vorz.-Aktien umgewandelt, die ab 1./7. 1910 eine 6 % Vorz.-Div. (ohne Nachzahl.-Anspruch) erhalten, der Rest des Reingewinns wird auf Vorz.- u. St.-Aktien gleichmässig verteilt. Bis Ende Nov. 1910 wurde die Zuzahl. auf M. 1 910 000 St.-Aktien mit M. 573 000 geleistet. Für denjenigen Betrag, für welchen Zuzahlungen nicht geleistet wurden, war die Verwaltung ermächtigt, Vorz.- Aktien auszugeben, u. zwar bis zur Höchstgrenze von M. 3 000 000 also M. 1 090 000, die zu pari von den Banken übernommen wurden. Die Zuzahl. von 30 % hat, wie oben bemerkt, M. 573 000 ergeben, hiervon gingen ab für Stempel, Steuern u. Unk. der beiden Transaktionen M. 72 710, so dass ein Betrag von M. 500 289 zur Verf. blieb. Aus dieser Summe wurde zunächst der im Vorjahre verbliebene Verlustvortrag mit M. 80 370 getilgt u. der Rest zu a. o. Abschreib. auf folgende Konten verwendet. A.-K. somit von 1910–1913 M. 4 090 000 in 3000 Vorz.-Aktien u. 1090 St-Aktien. Sanierung 1913: Der Verlust des Geschäftsj. 1911/12 M. 646 035 erhöhte sich durch den Verlust des Geschäftsj. 1912/13 (M. 1 143 276) auf M. 1 789 312. Zur Tilgung dieser Unterbilanz beschloss die a. o. G.-V. v. 19./8. 1913 durch Zus. legung der St.-Aktien von 10:1 u. der Vorz.-Aktien von 4: 1 das A.-K. auf M. 859 000 herabzusetzen. (Frist der Zus. legung 31./1. 1914.) Der durch die Zus. legung frei werdende Buchgewinn von M. 1 441 687 wurde mit M. 1 193 698 zu a. o. Abschreib. verwendet, restl. M. 247 989 einem Sanier.-Vortrag über- wiesen. A.-K. nach Durchführ. dieser Transaktion betrug das A.-K. von 1913–1917 M. 2 400 000, in 2291 Vorz.- u. 109 St.-Aktien. Näheres über das Geschäftsj. 1914/15, das mit M. 1 448 536 Verlust abschloss, u. 1915/106 siehe oben. Der G.-V. v. 25./11. 1915 wurde Mitteil. nach § 240 des H.-G.-B. gemacht. Sanierung von 1917: Die ausserord. G.-V. der Aktionäre v. 3./3. 1917 genehmigte die Anträge auf Sanierung des Unternehmens. Dadurch wurde das zurzeit M. 2 291 000 betragende Vorzugs-Aktienkap. durch Zus. legung im Verhältnis von 12: 1 auf M. 190 000 und das M. 109 000 betragende Stammaktienkap. durch Zus. legung von 36: 1 auf M. 3000 herab- gesetzt, so dass jetzt, nachdem die Vorrechte der Vorz.-Aktien aufgehoben sind, ein einheitliches A.-K. von M. 193 000 vorhanden ist. Der aus der Sanierung sich ergebende Gewinn war bestimmt zur Deckung der Unterbilanz, sowie zu ausserord. Abschreib. Infolge des Pachtvertrages mit den Deutschen Zellstoff-Textilwerken in Barmen kam die Beschaff neuer Betriebsmittel einstweilen nicht in Frage. Genannte Barmer Ges. erwarb auch die Mehrheit der Aktien. Die Inhaber der 4½ % Obligationen beschlossen gleichzeitig den Verzicht auf Zs. für die drei Jahre vom 1./7. 1914 bis 30./6. 1917 u. Er- mässigung des Zinssatzes von 4½ % auf 3 % für die 2 Jahre vom 1./7. 1917 bis 30./6. 1919 zwecks Abwendung des Konkurses der Schuldnerin mit der Einschränkung, dass der Ver-