1112 Druckereien, Buch- und Zeitungs-Verlag, Kunst-Anstalten, Buchhandel etc. wurden ab 1./1. 1910 in dem gemeinschaftl. Unternehmen „Stuttgarter Zeitungsverlag Ges. m. b. H.“ mit einem St.-Kapital von M. 2 000 000 vereinigt. Die Verlagsanstalt erhielt als Barabfindung für die Aktien des Neuen Tagblattes, die sämtl. in ihrem Besitze, M. 1 500 000, wovon aber M. 300 000 abgingen, die die Verlagsanstalt dem Tagblatt schuldete. Ferner erhielt die Verlagsanstalt die Hälfte des St.-Kapitals der neuen Ges. m. b. H., also M. 1 000 000, bei der D. V.-A. mit M. 500 000 zu Buch stehend. Die neue Ges. m. b. H. emittierte auch eine Oblig.-Anleihe von M. 1 200 000. Neben der Barabfindung ist ferner für die Deutsche Verlagsanstalt von Vorteil die Bestimmung, dass die ihr gehörige Papierfabrik Wildbad die Papierlieferung für das Neue Tagblatt beibehält. Die beiden Zeitungen sollen auch künftig unabhängig voneinander weiterbestehen. Der Stuttgarter Zeitungsverlag G. .. ). H. hat sich 1910 befriedigend entwickelt u. zum ersten Male eine Div. gezahlt, auch 1911 war das Resultat ein günstiges (Div. 1911/12–1912/13: 20, 25 %; nicht veröffentlicht. Die letzten Jahre ergaben infolge des Kriegszustandes ermässigte Gewinne.) Von ihren flüssi- gen Mitteln hat die D. V.-A. einen Betrag von M. 600 000 ge grossen Verlagsfirma gegen angemessene Sicherheit als Darlehn gegeben. Zweck: Fortbetrieb des Verlagsgeschäftes der ehemaligen Firma Eduard Hallberger in Stuttgart u. Leipzig nebst dazugehörigen Zweiggeschäften, sowie der von ebenderselben Firma erworbenen Papier- u. Holzstofffabriken in Salach-Süssen u. Wildbad. In Stuttgart sind ausser der Verlagshandlung noch im Betriebe eine Buchdruckerei, eine galvanoplastische Anstalt, Stereotypie u. Buchbinderei. In sämtlichen Etablissements der Ges. sind über 900 Beamte und Arbeiter angestellt. Besitzstand siehe auch Bilanz. Kapital: M. 3 000 000 in 6000 Aktien à M. 500. Bezugsrecht haben bei neuen Aktien-Em. die Besitzer der älteren Aktien zum Ausgabekurse. Hypotheken (am 30./6. 1918): M. 545 244 zu 3½ % bezw. 4 %; die Hypoth.-Schuld ist fast ganz in Annuitäten tilgbar und nicht kündbar. Geschäftsjahr: 1./7. /6. Gen.-Vers. spät. im Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrückl. u. ausserord. Abschreib. 4 % Vor-Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1918: Aktiva: Hauptgeschäft Stuttgart: Geschäftshaus 303 601, Wohn- häuser 119 508, Masch. 57 620, elektr. Beleucht.-Anlage, Werkzeuge u. Geschäftseinricht. 1, Schriften 40 460, Beteilig. 500 000, Wertpap. 495 700, Kassenbestände in Stuttgart, Salach, Wildbad u. Berlin 13 374, Wechselbest. 1 875 863, Bankguth. in Stuttgart u. Berlin 136 340, laufende Forder. I 1 877 910, do. II 600 000, Vorräte in Stuttgart an Büchern, Druck- sachen etc. 179 927, do. an Bildern, Manuskripten u. Verlagsrechten 62 455, do. u. Berlin an Papier u. Betriebsstoffen 233 696, vorausbez. Versich. für Stuttgart, Salach u. Wildbad 15 123; Papierfabrik Salach: Gr undstücke, Fabrik- u. Wohngebäude 310 556, Wasserkräfte u. Wasser- leit. 55 324, Masch., elektr. Anlagen u. techn. Einricht. 85 827, Werkzeuge, Feuerlöschein- richt., Fuhrwerk usw. 1, Vorräte in Salach 528 317; Papierfabrik Süssen: Grundstücke, Fabrik- u. Wohngebäude 75 579, Wasserkräfte u. Wasserleit. 16 155, Masch., elektr. Be- leuch. u. techn. Einricht. 23 659, Werkzeuge usw. 1, Vorräte in Süssen 114 115; Papier- fabrik Wildbad: Grundstücke, Fabrik- u. Wohngebäude 75 186, Wasserkräfte u. Wasser- leitung 13 500, Masch. u. techn. Einricht. 13 844, Werkzeuge 1, Vorräte 59 937; Holzstoff- fabriken Wildbad: Grundstücke u. Fabrikgebäude 68 015, Wasserkräfte 16 061, Masch. u. techn. Einricht. 12 359, Werkzeuge 1, Vorräte 73 463. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Res.-F. 300 000, ausserord. do. 325 000, Ern.-F. u. neue Unternehm. 400 000 (Rückl. 220 000), Rückl. für Verluste an Forderungen 30 000 Talonsteuer-Rückl. 26 250, Rückl. für Altersunterstütz. u. Ruhegehälter 400 000, Hallbergersche Hausstiftung 60 000, Unterstütz.-Kassen der Papier- fabriken 25 000, noch nicht eingel. g gek. Schuldverschreib. 2500, Beleih. auf Fabrikanlagen u. Wohngeb. 545 344, laufende Schulden 1 782 602, unerhob. Div. 3615, Schuldverschreib.-Zs. 10, Gewinnvortrag 122 965, für Kriegssteuer 250 000, Kriegsrückl. 80 000, Div. 300 000, Bonus 240 000, Tant. u. Grat., Teuerungszulage 171 806, Vortrag 111 464. Sa. Ma. 8 053 492. Gewinn- u. Verlust- Konto: Debet: Gen. -Unk. einschl. Steuern) 101 837, Talonsteuer-Res. 3750, Abschreib. 184 430, Gewinnv. 1 373 271. – Kredit: Vortrag 122 965, Ertrag der ge- werbl. Betriebe 1 277 624, Mietertrag der Grundstücke u. Wohnhäuser 14 216, Zs. 248 483. Sa. M. 1 663 289. Kurs: In Frankf. a. M. Ende 1901–1918: 98, 78.50, 108.20, 120.90, 123, 134, 115.50, 96.50, 109.50, 116.10, 158.75, 161.25, 165, 167.90*, –, 115, 190, 188 %. Aufgelegt 18./7. 1881 zu 120 %. – In Stuttgart Ende 1901–1918: 97, 78, 108.20, 120, 122, 134, –, 97, 110, 116, 157.50, 161, 163, 168*, –, 115, –, – %. Dividenden 1902/03— 1917/1918: 5, 6, 6, 7, 8, 5, 4, 6, 8, 9, 10, 5, 4, 6, 10, 10 %. Ausserdem für 1917/18 einen Bonus von 8 % auf jede Aktie verteilt. C.-V.: 3 J. (K.) Direktion: Dir. Gustav Kilpper, Stuttgart: Dir. Adolf Löwenstein, Berlin. Prokuristen: Hugo Wagner, Ad. Heiler, Rich. Neerforth, Stuttgart. Bevollmächtigter: Für Salach: O. Moritz. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Komm.-Rat Gen.-Konsul Dr. Georg von Doertenbach, Stellv. Verlagsbuchhändler Hofrat Max Schreiber, Hofrat C. J. Schlenker, Komm.-Rat Otto Bareiss, Otto von Halem, Dir. Carl Gossrau, Komm.-Rat Otto Rosenfeld. Zahlstellen: Stuttgart: Eig. Kasse; Doertenbach & Cie. G. m. b. H.: Frankf. a. M.: Gebr. Bethmann, Dresdner Bank.