Holz-Industrie. Vereinigte Fassfabriken Akt.-Ges. in Cassel. Zweigniederlassungen in Andernach u. Berlin. Gegründet: 15./6. 1907 mit Wirkung ab 1./6. 1907: eingetr. am 5./7. 1907. Die Akt.- Ges. entstand aus der Verschmelzung der Firmen: M. B. Bodenheim, Cassel; .„W. Koch Fassfabrik“, Berlin; „Vereinigte Rheinische Fassfabriken', G. m. b. H., Andernach. Gründung siehe dieses Handbuch 1913/14. Zweck: Fabrikation und der Vertrieb von Fässern, insbes. Erwerb u. Fortführung der von den 3 oben genannten Firmen betriebenen Fassfabriken sowie Erwerb u. Betrieb anderer Fassfabriken u. der Betrieb aller mit der Holzfabrikation in Verbindung stehenden Geschäfte. 1909/10 wurde in Cassel eine neue Fabrikanlage, die ca. M. 660 000 Kosten erforderte, bezogen. Die Abteil. Fahrzeugbau wurde 1913 aufgegeben. Das Ge- schäftsjahr 1913/14 brachte nach M. 60 148 Abschreib. einen Verlust von M. 69 309, der aus dem Gewinnvortrage des Vorjahres gedeckt wurde; 1914/15 M. 239 710; 1915/16 M. 353 421, 1916/17 M. 530 024, 1917/18 M. 667 605 Reingewinn. Kapital: M. 1500 000 in 1500 St.-Aktien à M. 1000 Ursprünglich M. 3 000 000 in 3000 St.-Aktien, begeben zu pari. Für 1907/08 ergab sich nach M. 50 730 Abschreibungen ein Verlust von M. 164 199. Die Verhältnisse verschlimmerten sich 1908/09 durch die ungünst. Lage der Brauindustrie u. das Sinken der Holzpreise, so dass sich die Unterbilanz auf M. 949 679 erhöhte. Zur Beseitig. derselben sowie zur Sanierung der Ges. überhaupt, beschloss die G.-V. v. 19./12. 1909 die Herabsetz. des A.-K. von M. 3 000 000 auf M. 1 200 000 durch Zus. leg. der Aktien 5: 2. Zur Schaffung neuer Mittel wurde dann beschlossen: Diejenigen zus. legten Aktien, auf welche eine Zuzahlung von M. 250 für die Aktie geleistet wird, werden Vorz.- Aktien Lit A. Dieselbe G.-V. hat ferner beschlossen: Das A.-K. wird erhöht durch Ausgabe von M. 200 000 in Vorz.-Aktien Lit. B à M. 1000. Diese Vorz.-Aktien Lit. B erhalten vor den St.-A. von dem jährl. Reingewinn 6 % Vorz.-Div. Die Zuzahl. wurde mit M. 300 000 auf sämtl. M. 1 200 000 zus. gelegten St.-Aktien geleistet, so dass sich die Schaff. von Vorz.-Aktien A erübrigte; die-M. 200 000 neuen Vorz.-Aktien (B) wurden begeben. Der Buchgewinn aus der Zus. legung (M. 1 800 000) diente zur Tilg. der Unterbilanz von M. 949 679 sowie zu ausserord. Abschreib. auf Effekten (M. 90 000), Gebäude (M. 100 000), Debit. (M. 150 000) u. Waren M. 516 213. Das A.-K. der Cassler Ges. bestand also von 1909–1918 aus M. 1 400 000 in 1200 St.-Aktien und in 200 Vorz.-Aktien. Die G.-V. v. 14./9. 1918 beschloss die Vorrechte der Vorzugsaktionäre abzulösen. Zu diesem Zwecke wurde aus dem Reingewinn des J ahres 1917/18 eine Summe von M. 100 000 abgesondert u. diese zur Vollzahlung eines gleich hohen Betrages neu auszugebender St.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1918/19 verwendet. Die neuen St.-Akt. wurden den Vorzugsaktionären gegen Aufgabe ihrer Vorzugsrechte kostenlos über- lassen. Auf 2 Vorz.-Aktien kam 1 neue St.-Aktie. Das Aktienkapital beträgt nach Durch- führung der Kap.-Erh. u. Beseitigung der Vorrechte M. 1 500 000 in St.-Aktien. Hypoth.-Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Oblig., rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 2000, 1000 u. 500. Tilg. ab 1913 durch Verlos. im Juli (zuerst 1912) auf 1./1. (erstmals 1913). Sicherheit: Der gesamte Grundbesitz der Ges. Noch in Umlauf Ende Mai 1918 M. 1 866 000. Zahlst.: Elberfeld: Deutsche Bank u. Fil.; Cassel: Dresdner Bank, L. Pfeiffer. Geschäftsjahr: 1./6.–31./5. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Wegen neuer Gewinn-Verteilung s. b. Kap. Der A.-R. erhält 10 % Tant. Bilanz am 31. Mai 1918: Aktiva; Grundstücke 1 685 818, Gebäude 500 000, Masch. 1, Gas-, Dampf- u. Wasserleit. 1, Gleisanlage 1, elektr. Licht- u. Kraftanlage 1, Geräte 1, Werkzeuge 1, Pferde u. Wagen 1, Grundbesitz im Ausland 1, Wertpap. 737 147, Kassa 12 930, Bankguth. 504 678, Warenschuldner 509 912, Vorräte 868 524. – Passiva: St.-Aktien 1 200 000, Vorz.- Aktien 200 000, Anleihe 1 866 000, R.-F. 140 000 (Rückl. 70 000), Talonsteuer-Res. 10 443, Kredit. 767 531, Anl.-Zs. 37 440. Beamt. u. Arb.-Stift. 50 000, Umstell. auf den Friedensbetrieb 150 000, Div. an Vorz.-Aktien 36 000, do. an St.-Aktien 144 000, Tant. 62 897, Rückl. zur Schaf- fung von M. 100 000 neuer Stammaktien, die zur Abfindung der Vorzugsr. der Vorzugs- aktionäre dienen sollen 100 000, Vortrag 54 707. Sa. M. 4 819 020. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 696 199, Handl.-Unk. 260 190, Zs. 34 794, Abschreib. 129 999, Gewinn 667 605. – Kredit: Vortrag 49 524, Warenübersc huss 1 739 265. Sa. M. 1 788 789. Dividenden: Aktien 1907/08–1908/09: 0, 0 %, St.-Aktien: 1909/10–1917/18: 0, 0, 0, 0, 0, 4, 6, 9, 12 %. Vorz.-Aktien 1910/11–1917/18: 6, 6, 6, 6, 10, 12, 15, 18 %. Coup. Verj.: 4 J. Die Div. der Vorz.-Aktien für 1910/11 wurde aus dem Gewinn 1912 nachgezahlt, für 1913/14 aus Gewinn von 1914/15. Direktion: Rob. Willms, Cassel; Max Liewen, Grunewald- Berlin. Prokuristen: A. Howind, Cassel; E. Dahn, Berlin. Aufsichtsrat: (mind. 3) Vors. Komm.-R. Gustay Plaut, Bankier Carl L. Pfeiffer, Bank- Dir. H. Koch, Cassel; Bank-Dir. Moritz Lipp, Breslau; Bernh. Bardenheuer, Kalk (Cöln); Fritz Kyllmann, Dir. Paul Salomon, Berlin. Holzindustrie Hermann Schütt, Aktien-Gesellschaft in Czersk a. d. Ostbahn, Westpreussen. Gegründet: 14./10. 1897 mit Wirkung ab 1./1. 1897; eingetr. 10./12. 1897. Gesamtpreis des von H. Schütt in die Ges. eingebrachten Etabliss. M. 652 000. Gründung s. Jahrg. 1902/03.