1116 Holz-Industrie. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb der Holzleistenfabrik mit Dampfsägewerk von Herm. Schütt in Czersk; auch Betrieb des Rundholz-Engrosgeschäfts. Spez.: Fabrik. von Gold-, Antik-, Roh- u. geschnitzten Leisten, Bau- u. Möbeltischlerei, Drechslerei, Herstell. von Holzwolle. Das Fabrikgrundst. in Czersk ist ca. 186000 qm gross, wovon ca. 32 500 qm v. Gebäuden bedeckt werden (Schneidemühlen mit 10 Vollgattern, 9 Dampfmasch. mit zus. 1100 11P., 225 sonstige Holzbearbeitungsmasch. 14 Wohnhäuser). 1898 Erwerb der Goldleistenfabrik Reder & Co. in Czersk für M. 160 000, ferner des Waldgeschäfts Georgenburg für ca. M. 450 000. Die neuerrichtete Fabrik in Czersk wurde zu Beginn des Geschäftsjahres 1904/1905 in Betrieb genommen. Die Abwickelung der Geschäfte der auswärtigen Arbeitsstellen haben 1905 neue Verluste gebracht. Neben der Gesamtbeteilig. an der Norddeutschen Holz- industrie G. m. b. H., Bromberg-Hohenholm (ausführliches hierüber s. Jahrg. 1905/1906), die nach früherer Abschreib. von M. 297 000 noch mit M. 693 000 zu Buch stand, mussten von der Buchforderung an dieses Unternehmen M. 63 716 abgeschrieben werden. Um die bis- her unverkauften Grundstücke u. Arbeiterhäuser leichter verkaufen zu können, wird die Firma noch weitergeführt. Im Jahre 1912 konnte dann das Neustettiner Werk verkauft werden. Das Geschäftshalbj. 1903/04 schloss mit M. 312 082 Verlust, die Unterbilanz betrug M. 972 174, die durch Aktienzus. legung getilgt wurde. In das Jahr 1905/06 trat die Ges. mit M. 153 028 Verlustvortrag, wovon bereits 1905/06 M. 57 795 Deckung fanden, weiter verminderte sich die Unterbilanz 1906/07 um M. 59 922, also auf M. 35 310, erhöhte sich aber 1907/08 wieder um M. 111 155 auf M. 146 466 infolge von M. 98 592 Verlusten bei der Berliner Bauunternehmerkundschaft u. nach M. 46 407 Abschreib. auf Anlagen. 1908/09 Verminderung des Verlustes auf M. 143 535 u. 1909/10 auf M. 68 861. Wegen Sanierung 1911 siehe unten. In Czersk 15 Beamte u. 200 Arb. Infolge des Krieges 1914/15–1916/17 nur beschränkter Betrieb, da Arb.-Mangel herrschte. In Berlin hat die Ges. die bisherige Ver- kaufsstelle aufgegeben. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000; über die Wandlungen des A.-K. 1899–1911 siehe Jahrg. 1913/14 dieses Handb. A.-K. bestand danach aus M. 1 000 000 in gleichwertigen Aktien à M. 1000. Behufs Deckung von Verlusten, zur Vornahme von Abschreib. u. zur Bildung eines R.-F. beschloss die G.-V. v. 7./3. 1911 Herabsetz. des M. 1 000 000 betragenden A.-K. 5: 4; es war aber den Aktionären gestattet, jede Aktie von M. 1000 durch Zuzahl. von M. 200 in eine 5 % Vorz.-Aktie umzuwandeln. Von diesem Recht ist für 819 Aktien Gebrauch gemacht worden, indem darauf eine Zuzahl. von M. 163 800 geleistet wurde. Die übrigen M. 181 000 Aktien sind in M. 144 000 St.-Aktien zus.gelegt worden. Daraus ergab sich für die Ges. ein Gewinn von M. 37 000. Es standen also im ganzen M. 200 800 aus der Sanierung zur Verfüg. Diese Beträge sind zunächst zur Tilg. der vorhandenen Unterbilanz von M. 68 161 verwendet, ferner zu Abschreib. auf die Beteilig. Neustettin u. Hohenholm mit M. 86 196 u. schliesslich zu Extraabschreib. auf fünf verschiedene Anlagekti mit M. 42 796 benutzt worden. Die am 30./9. 1913 noch vorhandenen M. 144 000 St.-Aktien wurden lt. G.-V.-B. v. 10./2. 1914 durch Aufzahl. von 20 % in Vorz.-Aktien umgewandelt. Da hier- durch wieder 963 gleichber. Aktien vorhanden waren, so sind sämtl. Aktien jetzt wieder St.-Aktien geworden u. alle Rechte der Vorz.-Aktien in Wegfall gekommen. Neuerdings erhöht lt. G.-V. v. 17./12. 1917 um M. 37 000 zu pari; A.-K. jetzt M. 1000. Hypotheken: M. 183 229. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9.; früher bis Ende 1899 Kalenderj., dann 1900 bis 30.11.7 1901 bis 30./9. Gen.-Vers.: Bis Ende Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besond. Rücklagen, sodann 4 % Div. an Aktien, vom übrigen 6 % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum von M. 800 für jedes Mitgl., jedoch höchstens M. 5000 für alle Mitgl. zus.), vertr. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest weitere Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1917: Aktiva: Grund u. Boden 96 900, Arb.-Wohnhäuser, Acker u. Wiesen 17 000, Gebäude 300 000, Masch. 100 000, Beleucht.-Anlagen 1, Gleis-Anlage 1, Heizungs-Anlagen 1, Geräte 1, Fuhrpark 1, Waren, Holz u. Bretter 345 734, Aussenstände u. Bankguth. 224 166, Wechsel u. Reichsschatzscheine 308 600, Kassa 4730, Wertp. 181 706, Hypothek Hohenholm 75 000. – Passiva: A.-K. 963 000, R.-F. 96 300 (Rückl. 21 300), Talon- steuer-Res. 2185 (Rückl. 1000), Hypoth. 183 229, Kredit. 300 107, Aktien-Erlös 1911 378, uner- hobene Div. 425, Div. 96 300, Vortrag 11 917. Sa. M. 1 653 842. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts- u. Betriebs-Unk., Steuern, Zs. 127 937, Abschreib. 179 521, Reingewinn 130 517. – Kredit: Vortrag 21 504, Geschäftsgewinn 416 472. Sa. M. 437 977. Kurs Ende 1899–1901: 133, 111.25, – %. Aufgelegt M. 1 000 000 vollgez. Aktien Nr. 1 bis 1000, wovon M. 600 000 durch die Bresl. Disconto-Bank u. die Nordd. Creditanstalt 21./7. 1899 zu 130 % zur Subskription gestellt. Erster Kurs 26./7. 1899: 137.50 %. Notierten in Berlin, seit 22./5. 1902 Notiz eingestellt. Dividenden: Gleichw. Aktien 1904/05–1909/10: 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Vorz.-Aktien 1910/11 (6 Mon.) 5 %; 1911/12–1912/13: 4, 4 %. – St.-Aktien 1910/11–1912/13: 0, 0, 0 %. – Gleichber. Ktien 1913/14–1916/17: 0, 5, 8, 10 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Herm. Schütt. Prokuristen: Ernst Ulrich, Hans Thiel, Czersk. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Komm.-Rat G. Marx, Königsberg i. Pr.; Stellv. Rittergutsbes. St. v. Sikorski, Gr.-Chelm; Bank-Dir. Schröder, Königsberg; Bank-Dir. Rehfeld, Berlin. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Bank f. Handel u. Ind.; Königsberg i. Pr., Danzig, Elbing, Stettin, Thorn u. Posen: Deutsche Bank.