Holz-Industrie. 1121 Zweck: Förder. der Industrie im weitesten Sinne in Deutschland u. im Auslande mit besonderer Berücksichtig. der östlichen Provinzen der preuss. Monarchie, insbes. Erricht. u. Betrieb von Holzbearbeitungsfabriken u. Beteilig. an gleichen u. ähnlichen Unternehm. Die Fabrik ist seit Mai 1917 verpachtet. Kapital: M. 600 000 in 600 doppelt abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 500 000, davon eingezahlt M. 1 600 000. Die G.-V. v. 28./8. 1902 beschloss Herabsetzung des A.-K. auf den eingezahlten Betrag von M. 1 600 000. Zur teilweisen Begleichung des Verlustes (Ende 1906 M. 910 780) beschloss die G.-V. v. 23./b. 1907 Herabsetzung des A.-K. um M. 800 000, also auf M. 800 000. Verblieb Verlust Ende 1907 M. 116 642, der sich bis 1910 auf M. 250 224 erhöhte, sich aber 1911 wieder auf M. 250 224 verringerte. Die a. o. G.-V. v. 28./10. 1912 beschloss Herabsetzung des A.-K. von M. 800 000 auf M. 600 000 durch Vernichtung von M. 200 000 Aktien; gleichzeitig wurde eine Zuzahl. von M. 200 000 auf die verblieb. M. 600 000 geleistet. Der Buchgewinn aus Kap.-Herabsetz., sowie aus der Akt.-Zuzahl., zus. M. 400 000, diente zur Tilg. der Unterbilanz von M. 380 207, sowie zur Deckung der Handl.-Unk. von M. 19 692. 1912/13 neue Unterbilanz M. 9470, gestiegen 1913/14 auf M. 97 499, 1914/15 um M. 113 056 auf M. 210 555, 1915/16 auf M. 266 590, 1916/17 auf M. 293 960. 1917/18 auf M. 491 254. Geschäftsjahr: Kalenderj. (1. Geschäftsj. bis Ende 1900.) Gen.-Vers.: I. Sem. 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrücklagen, 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, Rest Sup.-Div. Bilanz am 30. Juni 1918: Aktiva: Grundstücke 123 771, Gebäude 300 000, Masch. 150 000, elektr. Anlage 15 000, Gleis u. Wagen I, Inventar 1, Mobil. u. Utensil. 1, Motorboot u. Kahn 1, Kassa 44, Debit. 19 515, Verlust 491 254. – Passiva: A.-K. 600 000, Bankkto 253 621, Ak- zepte 100 000, Kredit. 78 404. Res.-F. f. Abschreib. 67 564. Sa. M. 1 099 590. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 293 960, Zs. 29 987, Steuern 1962, Handl.-Unk. 14 153, Abschreib. 207 411. – Kredit: Pacht 56 250, Verlust 491 254. Sa. M. 547 504. Dividenden: 1899/1900: 0 %; 1901–1918: 0 %. Direktion: Jos. Kraus, Werner OÖcker. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Gen.-Dir. Eugen von Maltitz, Berlin; Rich. Kümmel, Charlottenburg; Dir. Rich. Schweiger, Berlin. Ferdinand Bendix Söhne Akt.Ges. für Holzbearbeitung in Landsberg a. W., mit Zweigniederlassung in Berlin. Gegründet: 28./12. 1895. Übernahmepreis M. 998 000. Gründung s. J ahrg. 1901/1902. Zweck: Betrieb von Holzbearbeitungsfabriken, Handel mit rohen u. bearbeiteten Hölzern. Die Ges. betreibt die Fabrikation von Türen, Fenstern, sowie sonst. Bautischlerarbeiten Kehlleisten, Rolljalousien, Bildhauer- u. Drechslerarbeiten, soweit es sich hierbei um Massenartikel handelt, mit Dampfbetrieb in ihren Etabliss. in Landsberg a. W. u. Posen 0.5); hier auch Herstellung transportabler Holzbauten im Barackenstyl. Die Stammfabrik Landsberg a. W. steht auf einem Areal von 2, 3320 ha; 1910/11 zur Arrondierung ein Nachbarterrain von 8240 am Grösse für M. 86 423 dazu erworben. In Landsberg sind 3 Dampfmaschinen aufgestellt. Es sind dort ca. 230 Arbeiter fast ausschliesslich, soweit die Fabrikation in Betracht kommt, mit Nachputzen u. Zusammen- schlagen der auf den Maschinen vorgearbeiteten Hölzer beschäftigt. In der Tischlerei wird fast alles maschinell hergestellt. Die Ges. leidet unter der ungünstigen Lage des Baugewerbes in den grösseren Städten, besonders in Berlin. Sehr ungünstig gestalteten sich die geschäftlichen Verhältnisse im Jahre 1913/14; nach M. 285 877 Abschreib. ergab sich ein Fehlbetrag von M. 437 526, wovon M. 190 557 aus den Res. gedeckt, restl. M. 246 968 wurden vorgetragen. 1914/15 grosse Kriegslieferungen; die Unterbilanz M. 246 968 konnte aus dem Gewinn des Jahres 1914/15 getilgt, auch die Bankschuld um M. 445 000 verringert werden. Restl. Reingewinn M. 21 373 R.-F., Tant. u. Vortrag. Die Posener Fabrik wurde wegen Unrentabilität stillgelegt u. das Fabrikgrundstück daselbst auf 10 Jahre mit Optionsrecht ferpachtet. 1915/16 geringerer Umsatz, auch war der Bedarf der Heeresverwalt. kleiner. Nach M. 44 612 Abschreib. konnte nur ein Gewinn von M. 10 092 erzielt werden, dagegen für 1916 17 M. 219 987 Reingewinn ausgewiesen. 1899 Erwerb eines 3, 9863 ha grossen Grundstückes in Posen für M. 109 384, auf dem mit M. 362 915 Kostenaufwand eine Neuanlage errichtet ist. 1906 Erwerb eines Grund- stückes in Wilda für M. 85 643 für Arb.-Wohnungen. Die rheinischen Niederlagen in Frankf. a. M. u. Düsseldorf sind 1904 u. 1905 aufgelöst, die Düsseldorfer Anlage ist ver- kauft. 1914 Aufgabe des Betriebes in Posen. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 21./4. 1896 um M. 250 000, begeben zu 110 %, lt. G.-V. v. 1./3. 1898 um M. 250 000, begeben zu 120 %, lt. G.-V. v. 17./12. 1898 um M. 750 000, begeben an ein Konsortium zu 120 %, vollbezahlt seit 30./10. 1899, endlich erhöht lt. G.-V. v. 28./9. 1900 um M. 750 000 (auf M. 3 000 000) in 750 Aktien, angeboten den Aktionären zu 107.50 %. Die G.-V. v. 9./9. 1902 beschloss, das Königsberger Unternehmen gegen Einlieferung von M. 1 000 000 Aktien unter Übernahme von Kreditoren u. Gewährung einer Hypoth. von M. 200 000 seitens des Käufers abzustossen. Das A.-K. wurde somit auf M. 2 000 000 herabgesetzt. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1918/1919. II. 71