1206 Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken etc. erwerb oder auf andere Weise, überhaupt alle mit der Mühlenindustrie verbundenen Gewerbs-, Handels- und Finanzgeschäfte. Der Betrieb wurde 1907 aufgenommen. Die Ges. steht seit 1910 mit dem Illkircher Mühlenwerken in Strassburg in einer Interessengemeinschaft. Die Ges. ist Mitgl. der Südd. Mühlenvereinigung G. m. b. H., Mannheim. 1915/16–1917/18 ausschliesslich Lohnmüllerei. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 gleichber. Aktien à M. 1000. Ursprünglich M. 1 500 000. Die G.-V. v. 11./7. 1908 beschloss Erhöhung um M. 500 000 in 500 Vorz.-Aktien, angeboten den alten Aktionären v. 17./8.–5./9. 1908 zu pari. Der Erlös der Vorz.- Aktien diente zur Deckung von Baukosten, da die Gesamtausgaben für das Etablissement die Kostenanschläge überschritten haben. Die Unterbilanz erhöhte sich 1908/09 um M. 544 682 auf M. 722 862, konnte aber 1909/10 auf M. 517 545 vermindert werden. Zur Deckung dieses ult. März 1910 mit M. 517 545 ausgewiesenen Verlustsaldo, zur Abschreib. auf Aussenstände u. die Unterschlagung Loeb in Metz M. 115 087, zur Schaffung eines Delkr.-Kto von M. 150 000, für reguläre Abschreib. von M. 95 000 beschloss die G.-V. v. 27./7. 1910 Herabsetzung des Stamm-A.-K. von M. 1 500 000 auf M. 600 000 durch Zus. legung der St.-Aktien 5: 2 (Frist 1./10. 1910). Nach Durchführung dieses Beschlusses wurden die St.-Aktien den Vorz.-Aktien gleichgestellt; das Vorz.-Recht der letzteren ist mit Wirk. ab 1./4. 1910 erloschen. Die Ges. war befugt, die eingezogenen M. 900 000 St.-Aktien wieder zu pari zu verkaufen, was geschehen ist. Es existiert seit 1910 nur noch ein einheitliches A.-K. von M. 2 000 000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 18 Bilanz am 31. März 1918: Aktiva: Gelände 127 272, Immobil. 824 548 Mühleneinricht. 381 394, elektr. Anlage 9949, Gleisanlage 1, Mobil. u. Material. 1, Schiffspark, Fuhrpark u. Motorwagen 1, Fabrikate 17 005, Säcke 68 556, Kohlen 26 484, verschiedene Vorräte 10 093, diverse u. Warendebit. 392 473, Kassa 2372, Wertpap. 152 500, Bankguth. u. Barkaut. 668 902, Beteilig. 130 250, vorausbez. Versich. 15 140. – Passiva: A.-K 2 000 000, R.-F. 200 000, Spez.- R.-F. 100 000, Kredit. 337 803, unerhob. Div. 23 640, Div. 120 000, Tant. an A.-R. 10 822, Kriegsfürsorge 15 000, Grat. an Beamte 10 000, Vortrag 9679. Sa. M. 2 826 945. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 207 072, Abschreib. 99 744, Reingewinn 195 501. – Kredit: Vortrag 7 279, Waren- u. Fabrikations-Kto 495 039. Sa. M. 502 319. Dividenden: St.-Aktien 1907/08: 0 % (9 Mon. Bauzeit u. 3 Mon. Betriebsdauer); 1908/09 0, 0 %; Vorz.-Aktien 1909/10: 4 %. Einheitl. Aktien 1910/11–1917/18: 5, 6, 6, 7, 5, 5, 33 Direktion: Heinr. Huck, Morand Hannes. Prokurist: Karl Wendling. Aufsichtsrat: Vors. Rentner C. Herm. Goehrs, Stellv.: Dir. Paul Burger, Bank-Dir. Eug. Ruedolf, Zürich; Bank-Dir. Bald. Traud, Dir. Achille Baumann, Dir. Heinr. Levy, Strassburg. Zahlstellen: Strassburg: Ges.-Kasse, Elsäss. Bankgesellschaft; Mülhausen i. E. u. Colmar: Mülhauser Discont-Bank. Wurzener Kunstmühlenwerke und Biscuitfabriken vorm. F. Krietsch in Wurzen. Gegründet: 24./6. 1886; eingetr. 29./7. 1886. Die Ges. erwarb von der Firma F. Krietsch das derselben gehörige Etablissement inkl. des Inventars, der Bestände an Weizen, Roggen etc. für M. 3 699 953. 1902 Ankauf der der Dampfmühlen-A.-G. vorm. G. Schönert in Wurzen gehörigen Mühlenwerke. Kaufpreis für alle der genannten Firma gehörigen Grundstücke, Baulichkeiten und Maschinen M. 600 000, beglichen durch Übernahme von M. 350 000 Hypoth. auf die ge- kauften Objekte sowie Überlassung von M. 250 000 St.-Aktien à M. 1000. Die restl. 30 neuen St.-Aktien dienten zum Ankaufe des Inventars der Schönertmühle an Säcken, Mobilien und Gebrauchsgegenständen aller Art. Zweck: Betrieb der von der Ges. erworbenen Etablissements, und zwar Müllerei und Biskuitfabrik bezw. Bäckerei. Die Schönertmühle ist 1902 zur Roggenmühle umgebaut und als solche seit Dez. 1902 in Betrieb. Die urspr. Roggenmühle der Stadtmühle ist durch den Umbau ganz für die Weizenmüllerei frei geworden. Die Wasserkräfte der Ges. betragen rd. 150 PS. – Verkauft 1903 die Dehnitzmühle für M. 50 000. Die Ges. beschäftigt in ihren Betrieben (Roggen- u. Weizenmüllerei, Graupenfabrikation, Erbsen- u. Hirseschälerei, Biscuit- fabrik und Honigkuchenbäckerei usw.) etwa 650 Arb. Tägliche Gesamtleistung der gesell- schaftl. Mühlen 280–300 To. 1908/09–1916/17 erforderten Neuanlagen u. Anschaff. zus. M. 57 176, 52 743, 87 706, 55 360, 347 861, 51 065, 62 135, rd. 110 000, 256 314, 903 360. Ausser- dem wurden für Repar. u. Unterhalt. der Anlagen 1908/09–1917/18 M. 127 886, 116 784, 100 077, 84 477, 98 386, 81 756, 82 651, 116 377, 248 999, 203 842 aus dem Betriebsgewinn gedeckt. 1912 Bau eines neuen Getreidesilos für eine Fassung von 600 D.-W. Roggen. Kapital: M. 4 500 000 in 4500 gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 250 000, auf Beschluss der G.-V. v. 14./3. 1896 hat die Ges. M. 350 000 St.-Aktien à 53 % und M. 100 000 Prior.-St.- Aktien à 55 % zwecks Amort. zurückgekauft und das A.-K. somit von M. 2 250 000 (= M. 1 250 000 in Prior.-St.-Aktien und M. 1 000 000 in St.-Aktien) auf M. 1 800 000 reduziert. Der erzielte Buchgewinn von M. 178 815 wurde mit M. 173 926 zur Tilg. der Unterbilanz per 30./4. 1896 in Höhe von M. 173 926 und mit M. 4888 zur Dotierung des R.-F. verwendet. Zum Ankauf der der Dampfmühlen-A.-G. vorm. G. Schönert in Wurzen gehörigen Mühlenwerke