1268 Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 65 845, Rüben 3 402 923, Verarbeitungskosten u. Geschäfts-Unk. 866 024, Gewinn 127 149. – Kredit: Zucker, Melasse u. Schnitzel 4 419 355, Landwirtschaft 42 587. Sa. M. 4 461 942. Gewinn 1910/11–1917/18: M. 411 226, 78 750, 58 587, 28 853, 79 364, 28 816, 30 497, 127 149. Vorstand: W. v. Stegmann u. Stein-Stachau, St. Krawzynski (Betriebs-Dir.). Aufsichtsrat: Vors. von Luck-Ottwitz, Rittergutspächter Rittmeister Paul Wittwer-Prauss, Rob. Rother, Gg. Schoeller, Graf Seidlitz-Sandreczki, Geheimrat Silvius von Goldfus-Kittlau Erbscholtiseibesitzer Oskar Vogel, Kuschlau; Rittergutsbes. Ludw. Stein, Kochern. Zuckerfabrik Stuttgart in Stuttgart. Verwaltung in Cannstatt. Gegründet: 18./8. 1868, eingetr. 28./8. 1868. Zweck: Fabrikat. von Roh-, Brod-, Würfelzucker u. gemahlenen in Fabrik u. Raffinerie zu Cannstatt; auch landw. Betrieb, zu welchem Zwecke einige Güter gepachtet wurden. Fabrik in Stuttgart verkauft u. abgebrochen. Das Fabrikareal in Stuttgart wurde Ende Aug. 1903 an den Eisenb.-Fiskus verkauft. In Münster-Cannstatt wurde eine neue Rohzuckerfabrik mit Raffinerie- errichtet die seit Okt. bezw. Nov. 1904 im Betrieb war; von dieser Fabrik brannte am 15./8. 1906 die Zuckerraffinerie vollständig ab, auch die Rohzuckerfabrik u. das Kesselhaus- wurden teilweise zerstört, sodass die Verarbeitung der Rüben im Herbst 1906 nicht statt- finden konnte; die angebauten Rüben wurden von benachbarten Zuckerfabriken übernommen. Der Brandschaden von M. 975 276 ist durch Versich. gedeckt. Die Raffinerie war im Früh. jahr 1907 wieder aufgebaut, u. konnte der Betrieb im Mai 1907 wieder aufgenommen werden, in der Rohfabrik am 2./10. 1907. Rübenverarbeit. 1904/05–1916/17: 449 400, 0, 895 694. 894 292, 1 114 440, 1 079 860, 1 078 000, 0, 1 186 000, 1 439 130, 1 861 062, 623 010, 586 576 Ztr. Die a. o. G.-V. v. 16./5. 1907 beschloss den Erwerb des Rübengebietes, sowie anderer Liegenschaften in den Markungen Böblingen, Dagersheim, Ditzingen, Leonberg, Möhringen, Nufringen, Bondorf u. Enzweihingen, der Zuckerfabrik Böblingen in Liqu. gehörend, gegen Gewähr. von M. 585 000 in 362 neuen Aktien von 1907 à M. 1200 u. M. 150 600 bar. Auch muss der Zuckerfabrik Böb- lingen für Abtret. ihres ganzen Rübengebietes eine 10 J. dauernde jährl. Entschädig. gezahlt werden. Das Grundeigentum der Ges. beträgt jetzt 150 ha 91 a 12 am, nachdem von Böblingen 136 ha 82 a 37 qm übernommen; bebaut werden ausserdem ca. 1100 ha Pachtgüter. 1909/10 Bau einer Schnitzeltrocknungsanlage u. eines neuen Lagerhauses. Kapital: M. 2 400 000 in 400 Inh.-St.-Aktien (Nr. 1–400) à M. 150, in 200 Inh.-Aktien Lit. A (Nr. 1–200) à M. 300, 4000 Stück Lit. B (Nr. 1–4000) à M. 300 und 900 Inh.-Aktien (Nr. 1–900) à M. 1200. Letztere mit Div.-Ber. ab 1./9. 1907, ausgegeben lt. G.-V. v. 16./5. 1907 zu pari, hiervon dienten 362 Stück Aktien u. M. 150 600 bar zum Erwerb von Grundstücken der Zuckerfabrik Böblingen (s. oben) u. zur Vergrösserung der Rohzuckerfabrik, die restl. 38 neuen Aktien wurden von den beiden Dir. der Ges. unter Tragung der Emiss.-Kosten übernommen. —– Die Vorzugsrechte der Prior.-Aktien wurden lt. G.-V.-B. v. 16./5. 1907 auf gehoben, sodass jetzt alle Aktien gleichberechtigt sind. Die G.-V. v. 18./12. 1917 beschloss die Erhöh. des A.-K. um M. 600 000 in 500 Gratisaktien à M. 1200 aus dem Gewinnvortrag v. 1915/16. Das Bezugsrecht konnte v. 22./4.–13./5. 1918 ausgeübt werden. Auf M. 3600 alte Aktien entfiel 1 neue zu M. 1200 zu pari. Die Ausgabe der neuen Aktien an die Aktionäre darf erst 1 Jahr nach erfolgtem Friedensschluss mit England geschehen. Geschäftsjahr: 1. Sept. bis 31. Aug. Gen.-Vers.: Bis Dez. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 150 = 1 St., 1 Aktie à M. 300 = 2 St., 1 Aktie à M. 1200 = 8 St. Hypoth.-Anleihen: I. M. 1 000 000 zu 4½ %, aufgenommen 1906 auf das Fabriketabliss. bei der Württ. Vereinsbank, innerhalb 30 J. in gleichen Raten zu tilgen. – II. M. 300 000 zu 4½ % verzinsl., rückzahlbar in 30 Annuitäten; aufgenommen 1908 bei der Allgem. Renten- anstalt in Stuttgart auf den Böblinger Besitz. – Noch ungetilgt am 31./8. 1918 inkl. Anleihe II M. 1 000 540. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), event. bis 10 % z. R.-F. II bis 20 % des A.-K., sodann 5 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Überrest zur Verf. der G.-V. Aus dem R.-F. II (bdem, wenn der R.-F. I erfüllt ist, auch die sonst letzterem zugewandten Beträge zugewiesen werden können) kann die Div. sichergestellt bezw. ergänzt, resp. es können daraus ausserord. aus dem R.-F. I nicht zu deckende Verluste gedeckt werden. Bilanz am 31. Aug. 1918: Aktiva: Liegenschaften, Gebäude, Masch., Betriebs- u. landw. Geräte 1 556 392, Kassa 12 616, Wertp. einschl. Zs. 1 691 031, fremde Aktien u. Anteilscheine 5281, Versch. Debit. u. Bankguth. 2 449 048, Vorräte aller Art 1 975 507, landw. Werte 919 688, – Passiva: A.-K. 2 4000 000, Hypothekenannuitätenanlehen 1 000 540, Unterst.-F. 169 251, Versch. Kredit. einschl. Kriegsgewinnsteuer-Rückl. 2 194 561, gestundete Zuckerverbr.-Abgabe 1 400 650, rückst. Div. 3060, R.-F. I 215 513, do. II 253 489 (Rückl. 35 513), Delkr.-Kto 90 000, Schuld an die neue Rechnung 176 381, Tant. an Vorst. 52 631, do. an A.-R. 48 000, Div. 432 000, Zuweis. an Beamte u. Arb. 70 000, für Wohlfahrts-Zwecke 50 000, Vortrag 22 124. Sa. M. 8 609 566. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Feuer., Transport-, Unfall-, Kranken-, Invaliditäts-, Alters- u. Angestellten- sowie Fliegerschäden-Versich. 77 130, Steuern u. Abgaben einschl. Kriegsgewinnsteuer-Rückl. 1 494 244, allg. Unk. 321 026, Abschreib. 394 841, Gewinn 741 629. – Kredit: Vortrag 31 359, Rohgewinn 2 997 513. Sa. M. 3 028 873.