Cichorien-Fabriken, Kaffee-Handlungen. 1295 Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 18t. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 6 % Div., vom verbleib. Überschuss Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 1000 pro Mitgl.), Rest Super-Div. Laut G.-V.-B. v. 16/10. 1916 wurde die Verbindung mit der Kaffee-Patent-Akt.-Ges. noch enger gestaltet, indem die Gewinne gemeinsam verrechnet und zunächst die Kaffee- handels-Ges. 6 %, dann die Kaffee-Patent-Ges. 6 % Dividende zahlt. Der Rest wird gleich- mässig ausgeschüttet. Bilanz am 30. Juni 1918: Aktiva: Grundstück 125 647, Gebäude 1 155 000, Masch., Apparate, Einricht. 232 100, Eisenbahnanschlussgleise 1, Kontor- u. Laboratoriumeinricht. 1, Kaut. 100, Waren 25 681, Material 241 343, Effekten 976 867, Kassa u. Bankguth. 8542, Beteilig. 1 255 000, Debit. 735 265, vorausbez. Versich. 8038, Vortrag für Zs. 5795. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Kredit. 539 605, hypoth. Anleihe 950 000, Vortrag a. Unk. 69 015, R.-F. 73 843 (Rückl. 804), unerhob. Div. 21 240, Talonsteuerres. 30 000, Tant. an A.-R. 16 000, Vortrag 69 680. Sa. M. 4 769 384. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Versich. 15 701, Kriegsgewinnsteuerrückl. 36 600, Abschreib. 62 356, Gewinn 86 484. – Kredit: Vortrag 70 396, Gewinn nach Abzug der Unk. 130 745. Sa. M. 201 142. Dividenden: 1906/07–1907/08: Vorz.-Aktien: 6, 6 %. St.-Aktien: 0, 0 %. 1908/09 bis 1917/18: Gleichber. Aktien: 0, 0, 0, 0, 4, 6, 6, 6, 6, 0 %. Direktion: Carl Wimmer, Wilhelm Stegemeyer, Otto Haupt. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Konsul Ludwig Roselius, Stellv. Konsul Carl Heinr. Cremer, Bernh. C. Heye, Emil Wätjen, Bankier Gustav Thiermann, I. R. Surmann, Bremen; Bank-Dir. Heinr. Wiede, Hamburg. Prokurist: A. Beiss. Zahlstellen: Bremen: Carl F. Plump & Co., E. C. Weyhausen, Bank f. Handel u. Gew.; Hamburg: Mitteldeutsche Privatbank. 38 Kaffee-Patent-Aktiengesellschaft in Bremen. Gegründet: 25./6. 1908; eingetr. 22./7. 1908. Gründer siehe dieses Handb. 1912/13. Zweck: Erwerb, Aufrechterhalt. u. Verwert. der ausländ. Patente der Kaffee-Handels-Akt.- Ges. in Bremen zur Herstell. von koffeinfreiem Kaffee, Tee u. and. Produkten, sowie Herstell. dieser koffeinfreien Produkte im Auslande. Die Ges. übernahm von der Kaffee-Handels-Akt.-Ges. in Bremen die Patente u. Patentanmeld. in Belgien, Frankreich, Dänemark, Schweden, England, Italien, Russland, Finnland, Spanien, Portugal, Verein. Staaten von Amerika, Kanada, Brasilien, Argentinien, Peru, Chile, Kuba, Österreich-Ungarn, Norwegen, Türkei, Mexiko und Uruguay. Sie zahlte der Kaffee-Handels-Akt.-Ges. dafür M. 2 000 000 und gewährte ihr noch einen Viertelanteil an dom Nettoerlös aus der Weiterveräusserung resp. Ausbeute der Patente. Als Zentralverwertungsstelle des nach den Patenten der Kaffee-Handels-Akt.-Ges. im Inlande und Auslande gewonnenen Koffeins fungiert ausserdem die 1908 in Brerzen errichtete Koffein-Korporation, G. m. b. H., der alle Erwerber von Patentrechten sich anschliessen müssen. Aus den Gewinnen dieser Ges. erhält die Kaffee-Patent-Akt.-Ges. 75 %, die Kaffee- Handels-Akt.-Ges. 25 %. Die Kaffee-Handels-Akt.-Ges. (Kaffee-Hag) hat sich verpflichtet, den Gründern der Kaffee-Patent-Akt.-Ges. auf Verlangen bis nom. M. 1 000 000 Aktien der Kaffee-Patent-Akt.-Ges. zu dem Kurse von 103 % einschliesslich Stempel franko Zinsen am 1./2. 1909 abzunehmen. Die Gründer haben sich verpflichtet, der Kaffee-Hag 500 neu aus- zugebende Vorz.-Aktien der Kaffee-Hag zu dem Kurse von 110 % mit Div.-Berecht. vom 1./7. 1908 ab einschl. Stempel bis zum 1. Sept. 1908 abzunehmen (geschehen), wogegen sich die Kaffee-Hag den Gründern gegenüber zur Lieferung dieser 500 Vorz.-Aktien und zur Auskehrung desjenigen Nutzens verpflichtet hat, welcher ihr aus einem Wiederverkauf der österreich-ungarischen Patente durch die Kaffee-Patent-Akt.-Ges. zustand. Der 1908/09 auf Patentkto erzielte Brutto-Gewinn von M. 450 000 ist der Ges. aus dem Verkauf der österreich-ungar. Patente zugeflossen. Von diesem Gewinn wurden 50 % u. extra M. 65 000 = M. 290 000 abgeschrieben. Die sonst. Gewinne resultierten aus Export- geschäften, Zinseinnahmen u. aus der zugefallenen Verrechnungsquote am Koffeinerlös der Koffein-Korporation. Die Patente für England u. die engl. Kolonien wurden an eine engl. Ges. gegen Gewährung von Barzahlung u. Aktien verkauft. Auch in Frankreich ist die Ges. mit seriösen Kapitalisten zu einem Abschluss gekommen. 1909/10 ist der Verdienst auf Patentkto einerseits aus der inzwischen vollzogenen Ver- rechnung des Verkaufes des englischen Patentes resultiert u. andererseits aus den ersten Eingängen aus dem französischen Patente, dessen Verwertung inzwischen erfolgt ist. Die sonstigen Gewinne stammen aus Zinseinnahmen, aus der der Ges. zugefallenen Verrechnungs- quote der Koffein-Korporation, sowie aus Exportgeschäften. Für Russland, Finnland, Dänemark, Belgien u. Argentinien sind Verwertungsverträge abgeschlossen worden; noch nicht verwertet sind die Patente in Brasilien, Schweden, Norwegen, Spanien u. Italien. Das portugiesische Patent wurde 1910/11 verkauft. 1912/13 konnten Patentverkäufe nicht bewerkstelligt werden. 1913/14 wurden die amerikan. Patente an eine in New York gegründete Ges. abgetreten. Infolge Abschreib. von M. 159 665, 284 500, 175 000, 367 280, 367 279 auf Patente konnte für 1912/13 –1917/18 keine Div. verteilt werden. Das Patent-Kto ist jetzt bis auf M. 1 abge- schrieben. Der Krieg hat 1914/15–1917/18 auf die Ergebnisse der Ges. sehr nachteilig ein-