Theater und Opern-Häuser. 1345 Restaurationsräumen am Nollendorfplatz in Berlin Ende Okt. 1906 u. den Betrieb des Thalia- Theaters nebst Restaurationsräumen in Elberfeld am 12./12. 1906 eröffnet. Sämtl. Betriebe des Grundstücks am Nollendorfplatz sind jetzt fest verpachtet. Der Ges. gehört auch das von ihr erbaute Wohnhaus Nicolsburgerstr. 6, seit 1915/16 keinen Gewinn erzielend. Das Thaliatheater in Elberfeld wurde 1917 verkauft. Die Beteil. am Grand Hotel „Excelsior“ in Berlin, Königgrätzerstr. 112/113, konnte 1915/16 zum Buchwert verkauft werden. Anteile anderer Ges. m. b. H. sind bereits früher abgestossen bezw. veräussert worden od. die Ges. befinden sich in Liquidation. Durch das im März 1909 erfolgte Ableben des Gründers der Ges., Herm. Knauer, waren Streitigkeiten über die Giltigkeit der Zus. setzung des damaligen A.-R. entstanden, die zur Einberuf. einer G.-V. im J. 1910 mit der Tagesordnung: „Neuwahl von A.-R.-Mitgliedern- Veranlass. gaben. Die Giltigkeit dieser G.-V. sowie der darauf folgenden wurde durch Klagen einiger Aktionäre angefochten. Es entstanden Prozesse gegen die Beschlüsse dieser Vers., die erst 1912 nach Beendig. des Konkurses über die Herm. Knauer sche Nachlassmasse durch Zurücknahme ihre Erledig. fanden. Die Ges. war daher erst am 30/8. 1912 in der Lage, der G.-V. die Bilanzen zur Genehmig. vorzulegen. Die Bilanzen schliessen mit Verlust ab. In früheren Jahren hatte Herm. Knauer mehrfach Zuschüsse zu einzelnen Betriebskonten ge- leistet. Auch im J. 1909 leistete er wiederum Nachlasszuschüsse, wegen deren aber dann vom Konkursverwalter seines Nachlasses Ansprüche an die Ges. erhoben wurden, die in den Kredit. der Bilanz für 1909 zum Ausdruck gelangen. Bei Erwerb der Knauer'schen Erbschaftsmasse von dritter Seite wurde diese Forder. beseitigt. Hierdurch u. infolge der Ges. gewährter weiterer Nachlässe für die folgenden Geschäftsf. ist eine Reduzier. der Ver- luste herbeigeführt worden. Infolge dieser Zuschüsse war eine Sanierung der Ges. möglich. Die derselben gewährten Nachlässe kommen in den Gewinn- u Verlust-Rechnungen zum Ausdruck, so 1908/09–1912/13: 1 074 041, 537 285, 820 048, 200 109, 50 000. Die Neuordnung der Verhältnisse der Ges. konnte im Geschäftsj. 1911/12 weiter durchgeführt werden. Ausser den von interessierter Seite zur Deckung des Betriebsverlustes gewährten Zuschüssen, stellten der Ges. die Besitzer der Oblig., welche mit dem Thalia-Theater-Grundstück in Elberfeld gesichert sind, ihre Oblig. in Höhe von M. 1 000 000 zu Abschreibungszwecken zur Verfüg. Für 1911/12 ergab sich ein neuer Bilanzverlust von M. 95 817, erhöht 1912/13 auf M. 576 180, 1913/14 auf M. 997 992 u. 1914/15 auf M. 1 450 690; dieser Fehlbetrag ist durch eine erlassene Forderung um M. 269 824, sowie durch einen Nachlass auf Hypoth. um M. 600 000, also auf M. 580 865 reduziert worden. 1915/16 erhöhte sich der Fehlbetrag auf M. 581 927, wobei zu berücksichtigen ist, dass der Ges. Forderungen in Höhe von M. 303 187 erlassen wurden. 1916/17 weitere Steiger. der Unterbilanz um M. 151 713 auf M. 733 640. Eine neue vollständige Sanierung ist in Aussicht genommen. Das Thaliatheater in Elberfeld wurde 1917 für M. 1 900 000 verkauft. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. Die G.-V. v. 20./9. 1906 beschloss Erhöhung um M. 1 000 000. Die a. o. G.-V. v. 27./2. 1909 beschloss dann weitere Erhöhung um M. 1 000 000, doch wurde dieselbe nicht durchgeführt. Die Majorität (ca. M. 1 800 000) der Aktien besitzt die Berliner Bau- u. Terrain-Ges. Anleihe: Urspr. M. 2 000 000 in Oblig. Zs. 1./4. u. 1./10. Auslos. im Juni. Von diesen Oblig. wurden 1911/12 M. 1 000 000 gelöscht (siehe oben). In Umlauf M. 972 000. Hypotheken: M. 5 150 000, nachdem davon 1914/15 M. 600 000 nachgelassen. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige weitere Rückl. u. Abschreib., 4 96 Div., vom übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergütung von M. 1000 für jedes Mit- glied, von M. 2000 für den Vors.), Rest weitere Div. Bilanz am 30. Juni 1917: Aktiva: Grundstücke 8 716 455, Inventar 2, Werkzeuge u. Geräte 1, Kassa u. Bankguth. 12 282, Waren 4819, Hypoth. 77 500, Debit. 398 603, vorausbez. Versich. 15 217, Kaut. 109 642, Dubiokto 1, Verlust 733 640. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Hypoth. 5 150 000, Oblig. 972 000, do. Zs.-Kto 8550, Kredit. 1 814 037, Kaut.-Kredit. 122 218, transit. Beträge 1858. Sa. M. 10 068 164. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 581 927, Grundstück-Unk. 575 516, Verwalt.-Unk. 21 057, Betriebs-Unk. 269 852, Bank-Zs. u. Provis. 24 861. —– Kredit: Grund- stückseinnahmen 406 984, Betriebseinnahmen 332 590, Verlust 733 640. Sa. M. 1 473 215. Dividenden 1995/06–1916/17: 0, 4, 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Georg Max Franke. Aufsichtsrat: Vors. Ludw. Sachs, Reg.-Assessor Dr. Kleefeld, Rechtsanw. Artur Wolff, Berlin. Prokurist: Paul Ahrens, Berlin. Universum-Film Akt.-Ges. in Berlin, NW. 7, Unter den Linden 56. Gegründet: 18./12. 1917; eingetr. 14./2. 1918. Gründer: Jacquier & Securius, A. E. Wassermann, Schwarz, Goldschmidt & Co., in Berlin, Carl Lindström A.-G., Berlin, Dr. Ing. Rob. Bosch, Stuttgart, Firma: Fürst von Donnersmarck'sche Generaldirektion, Neudeck. Der gesamte Gründungsaufwand wurde von Gründern getragen. Zweck: Betrieb aller Zweige des Filmgewerbes, insbesondere der Filmfabrikation, des Filmmietgeschäfts u. des Filmtheatergeschäfts sowie Fabrikation u. Handel jeder Art, der Handbuch der Dentschen Aktien-Gesellschaften 1918/1919. II. 85